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Einigung mit Klimaklebern? Oberbürgermeister spricht mit „Letzter Generation“

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Mitglieder der Klimaschutz-Bewegung „Letzte Generation“ kleben sich auf Heilbronner Straßen fest
Festgeklebte Klima-Aktivisten in Heilbronn © Heike Kinkopf

Die „letzte Generation“ macht immer häufiger mit ihren Aktionen auf sich aufmerksam. Sie kleben sich auf dem Boden fest und blockieren teils stundenlang stark befahrene Straßen. Am Freitag gab es ein Gespräch zwischen drei Mitgliedern und Oberbürgermeister Harry Mergel.

„Die letzte Generation“: So nennen sich die Klimaaktivisten, die derzeit deutschlandweit Straßen blockieren und sofortige Klimaschutz-Maßnahmen fordern. Auch in Heilbronn sorgen mehrere Mitglieder in den letzten Wochen für viel Aufregen. Schon drei Mal klebten sie sich auf die Straßen Heilbronns und blockierten so stundenlang viel befahrene Straßen. Zuletzt klebten sie sich am 13. März auf die Straße vor dem Amtsgericht in Heilbronn.

Die Taten blieben nicht ungestraft. Da das Ablösen der Aktivisten und Umleiten der Autos viele Einsatzkräfte kostete und auch ein Einsatzwagen auf seinem Weg blockiert wurde, mussten sich die Mitglieder sowohl vor Gericht verantworten als auch eine hohe Geldstrafe zahlen.

Die „Letzte Generation“ im Gespräch mit Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel

Nach all den Versuchen mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, kam es nun am Freitag, 24. März, im Rathaus Heilbronn zu einem Gespräch zwischen Oberbürgermeister Harry Mergel und drei Vertretern der „Letzten Generation“. Auch Bürgermeisterin Agnes Christner und die städtische Klimaschutzmanagerin Bettina Schmalzbauer nahmen daran teil.

Das Gespräch lief in einer respektvollen und offenen Gesprächsatmosphäre ab, wie auf der Website von Heilbronn berichtet wird. Harry Mergel äußerte sich nach dem Gespräch mit den Worten: „Demokratie lebt vom Austausch der Argumente, und nur in einem konstruktiven Miteinander kommen wir zu Lösungen. Das zu verdeutlichen, war mir heute wichtig“.

Gespräch zwischen Mergel und Aktivisten zeigt Übereinstimmung vieler Interessen

Der Oberbürgermeister sprach nach dem Gespräch von einer „Breiten inhaltlichen Übereinstimmung“. Beide Parteien würden sich stark für den Klimaschutz einsetzen, dennoch wären die Herangehensweisen sehr unterschiedlich. Vor allem bemängelt Mergel das inakzeptable Verhalten der Aktivisten, die während den Aktionen ihre eigenen Interessen über die Rechte anderer stellen.

Speziell Heilbronns Teilnahme am Klimaschutz wurde thematisiert. Mit einem „Klimaschutz-Masterplan“ habe sich Heilbronn laut dem OB das Ziel gesetzt, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden. Hierzu gäbe es ein ausgearbeitetes Konzept, das Schritt für Schritt. Im Fokus stehen Dinge wie der Ausbau von Windenergieanlagen oder auch der Freiflächen. Auf der Internetseite der Stadt Heilbronn kann man sich das genaue Klimaschutzkonzept durchlesen.

Oberbürgermeister Harry Mergel lädt zum Klimaschutz ein

Um die Ziele des Klimaschutzkonzepts zeitnah zu erreichen, erfordere es laut Mergel engagierte Mitarbeit von möglichst Vielen: „Dabei sind wir auf Bündnisse mit allen gesellschaftlichen Gruppen und unserer Wirtschaft angewiesen und laden jeden ein, uns bei der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen.“

Heilbronn sei außerdem ein gutes Beispiel für den Bund, da mit dem Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbeirat auch kritische gesellschaftliche Gruppen beteiligt werden sollen.

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