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„Der Zusammenhalt zählt“: Islamische Gemeinde Neckarsulm trauert nach Erdbeben

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Von: Juliane Reyle

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Ein heftiges Erdbeben erschüttert das türkisch-syrische Grenzgebiet am Montagmorgen. Am Mittag folgt ein weiterer starker Erdstoß. Die Naturkatastrophe sorgt auch in Heilbronn und Umgebung für Kummer und Sorgen.

In der östlichen Mittelmeerregion kam es am Montag (6. Februar) zu schweren Erdbeben. Die Behörden von Syrien und der Türkei berichten derzeit von mehr als 3.000 Todesopfern (Stand: 6. Februar, 20.30 Uhr). Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul. Doch auch in Syrien und im Libanon bebte die Erde, wie die „tagesschau“ berichtet. Die Verwüstungen sind groß, doch noch größer ist die Trauer und der Schmerz von Hinterbliebenen der Todesopfer.

Die Menschen in der Türkei sind verzweifelt und suchen oder trauern bereits um Familienmitglieder, Freunde und Verwandte. Doch auch in Heilbronn ist die Anteilnahme groß. Die islamische Gemeinde um die VIKZ Imam Azam Moschee in Neckarsulm ist zutiefst betroffen. Mustafa Bilgi, ein Sprecher der Gemeinde erklärt: „Es herrscht eine richtige Trauerstimmung. Die Zahl der Toten steigt ja stündlich.“

„Wir unterstützen mit allem was wir machen können“: Gebete für Erdbeben-Betroffene

Aktuell wird die Zahl der Verletzten auf etwa 7.500 gesetzt. Doch Rettungskräfte suchen weiterhin nach Verschollenen in den Trümmern. Die Situation schockiert nicht nur die Gemeinde oder Betroffene, sondern „die gesamte Menschheit“.

Bilgi sagt: „Wir unterstützen mit allem, was wir machen können.“ Darunter fallen Gebete, aber auch Spendenaktionen. „Natürlich beten wir auch. Wir beten für die Verstorbenen, aber auch für all diejenigen, die sich noch in einer Notlage befinden, wie etwa in verschütteten Gebäuden oder vor Ort dabei sind.“ Doch „mehr können wir nicht machen“, fügt er hinzu.

Auch andere Religionen sorgen sich: Spendenaktionen laufen

Beim Nachtgebet am 6. Februar wird in der Neckarsulmer Moschee gemeinschaftlich für die Betroffenen des Unglücks gebetet. Doch Bilgi ist sich sicher: „Es ist ein Moment, in dem der Zusammenhalt zählt. Es werden viele Menschen beten, auch die aus anderen Religionen.“

Außerdem gibt es Spendenaktionen. Eine eigene hat die Gemeinde derzeit noch nicht. Doch über den Dachverband gibt es einige, wie Bilgi erklärt. Derzeit gibt es unter anderem Spendenaktionen von Unicef oder der Welthungerhilfe.

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