Nach Schüssen in Leingarten - Jugendlichem drohen bis zu zehn Jahre Haft

Ein damals 16-Jähriger soll im Oktober 2022 in Leingarten auf drei Personen geschossen haben. Zwei davon tragen schwere Verletzungen davon. Dem Angeklagten drohen zehn Jahre Haft:
Die Staatsanwaltschaft Heilbronn veröffentlichte weitere Informationen über den Vorfall mit den Schüssen in Leingarten (Kreis Heilbronn) im vergangenen Herbst. Nach Angaben der Polizei soll ein zum Tatzeitpunkt 16-Jähriger während eines Streits zwischen zwei Gruppen auf seine Gegner mit einer Waffe geschossen und dabei zwei Brüder schwer verletzt haben.
Der Verdächtige sitzt seitdem in Untersuchungshaft und muss sich seit Mittwoch, 29. März, vor der 2. Großen Jugendkammer des Landgerichts Heilbronn verantworten. Die „Heilbronner Stimme“ berichtet exklusiv über den Fall. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Verhandlungstermine in diesem Prozess sind bislang bis Mitte Juli angesetzt.
Nach Schüssen in Leigarten durch 16-Jährigen im Herbst - Anklage wegen dreifachen versuchten Mordes
Der Jugendliche wird nun wegen versuchten Mordes in drei Fällen, gefährlicher Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Nach Informationen des „SWR“ droht dem mittlerweile 17-Jährigen bei einer Verurteilung eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren Haft.
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft besaß der Jugendliche die halbautomatischen Handfeuerwaffe nicht selbst. Eigentümer der Waffe war ein Verwandter des Angeklagten. Obwohl mit der Waffe geschossen wurde, wird gegen den Waffenbesitzer kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihm gehörte die Waffe legal und er ging verantwortungsvoll damit um. Ein Fehlverhalten konnte ihm nicht nachgewiesen werden.
Ein Gramm Marihuana als Streitursache bei den Schüssen im Herbst in Leingarten
Der Auslöser für den Streit zwischen den Gruppen soll der Diebstahl von einem Gramm Marihuana durch den Angeklagten gewesen sein, wie echo24.de bereits berichtete. Es wird vermutet, dass er es einem der Opfer ohne Bezahlung und dessen Einverständnis abgenommen hat. Dies führte zunächst zu einem Kopfstoß mit einem Nasenbruch als Folge. Dann aber verschärfte sich der Konflikt und endete schließlich mit den verheerenden Schüssen.
Schussopfer aus dem Leingarten befindet sich nicht mehr im Krankenhaus
In der Nacht auf den 1. Oktober 2022 soll der Jugendliche auf drei Menschen geschossen haben, wodurch zwei von ihnen schwer verletzt wurden. Einer erlitt lebensbedrohliche Verletzungen durch einen Kopfschuss, während der andere knapp verfehlt wurde. Die beiden Verletzten wurden notoperiert und befinden sich nach aktuellem Kenntnisstand nicht mehr im Krankenhaus, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Weitere Informationen über ihren Gesundheitszustand können während des Gerichtsverfahrens in Heilbronn erwartet werden.