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Heilbronn: Gesetzlich verordnetes Frieren? Mieterbund mit deutlicher Ansage

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Von: Juliane Reyle

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Heizung
Wird die Mindesttemperatur bald auf 18 Grad gesenkt? © Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Im Winter in Decken gehüllt in einem kühlen Zimmer frieren? Was für viele schwer vorstellbar scheint, wird aktuell heftig diskutiert: eine Absenkung der Mindesttemperatur.

Die Netzagentur, der Wohnungswirtschaft, sowie der Städte- und Gemeindebund möchten die Mindesttemperatur in Wohnungen und Häusern senken: Es geht um ein oder zwei Grad, um Gas einzusparen. Die Engpässe, weil Russland die Gasförderung reduziert hat, sind anscheinend jetzt schon bemerkbar und die deutschen Speicher nicht voll genug. Außerdem könnte die Gasförderung auch noch komplett eingestellt werden. Der Heilbronner Mieterbund hat zu einer möglichen Senkung der Mindesttemperatur eine klare Meinung.

Zwang zum Frieren: Wohlfühltemperaturen unterscheiden sich

Bei den aktuellen Sommer-Temperaturen ist die Sorge im Winter vielleicht frieren zu müssen noch ganz fern. Doch Alfred Huber, der Vorsitzende des Heilbronner Mieterbundes, meint gegenüber dem SWR: “Wir appellieren sowieso, dass Energie eingespart werden muss.“ Schließlich muss jeder eigenständig darauf achten Energie einzusparen. Es gibt viele Arten Gas und Energie einzusparen, deshalb muss es keine „Verordnung zum Frieren“ geben.

Die Wohlfühltemperatur ist außerdem ganz unterschiedlich: Während ältere Menschen es meist etwas wärmer bräuchten, sowie Menschen die bewegungseingeschränkt sind, wollen es andere Menschen sogar lieber etwas frischer und erfüllen die kühleren Temperaturen und den geringeren Gasverbrauch ohnehin von selbst.

Gaspreise steigen: Senkung der Mindesttemperatur unnötig

Während die Mindesttemperatur gesenkt werden soll, steigen die Gaspreise. Das heißt: Es entscheidet ohnehin jeder selbst, wie viel Geld er für Gas und somit fürs Heizen ausgeben kann und möchte. Viele Menschen werden dieses Jahr Gas einsparen müssen, auch ohne einer Senkung der Mindesttemperatur.

Dazu kommt: Eine praktische Umsetzung einer Temperatursenkung ist komplizierter als es sich zuerst anhört. Huber erklärt: In Wohnblocks könne das vielleicht geregelt werden, doch in Einfamilienhäusern siehe er kaum eine Möglichkeit.

Gesundheit und Gebäude gefährdet: 20 Grad als Minimum

Bisher galten 20 Grad als Minimum der Mindesttemperatur in Wohnungen und Häusern, denn unter dieser Temperatur soll nicht nur die Gesundheit gefährdet sein, sondern auch für Gebäude kann es schädlich sein zu kühl gehalten zu werden. Dass Energie eingespart werden muss, das sieht natürlich auch der Heilbronner Mieterbund ein. Doch: Dieser setzt auf die Eigenverantwortung und ist gegen eine Festlegung per Gesetz.

Russlands Gaslieferungen: Zu wenig Gas als Grund für Sparmaßnahmen

Der Grund für den aktuellen Mangel an Gas ist politisch. Russland liefert nur noch wenig Gas nach Deutschland, hat die Lieferungen von Gas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 stark reduziert. Bei diesem Verhalten soll es sich um ein politisches Kräftemessen zwischen westlichen Alliierten und Russlands Präsidenten Wladimir Putin handeln – „so agieren Diktatoren und Despoten“ meint Wirtschaftsminister Habeck gegenüber dem SWR. Frankreich soll sogar inzwischen gar kein russisches Gas mehr erhalten, das könnte bald auch Deutschland bevorstehen.

Nicht nur das Gas ist knapp, auch andere Produkte, wie Speiseöl, sind inzwischen nur schwer zu bekommen. Auch ein beliebtes Getränk hat Lieferengpässe, wegen des Ukraine-Kriegs.Durch die Inflation gibt es einige versteckte Kosten im Alltag, doch mit einigen Tipps kann darauf geachtet werden.

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