Nerven am seidenen Faden
Nerven-Zerreißprobe beim Film-Dreh in Heilbronn
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Zwischen Zeitdruck, Zweifel und Zusammenhalt: Die Ergebnisse vom Kurzspielfilm in Heilbronn.
Eppingen, Neckarwestheim und Heilbronn werden ab November im Kino zu sehen sein - und einige aus der Region werden sich dann auf der großen Leinwand wieder sehen! Dafür musste Lukas Gawenda, Student im sechsten Semester des Studiengangs "Multimedia und Kommunikation", während seiner ersten studentischen Filmproduktion aber Nerven aus Stahl beweisen!
Denn: Er musste Regisseur, Produzent und Autor in einem sein. Am Freitag ging's los in Eppingen an der Raußmühle. Der perfekte Drehort für seine Handlung, in der Natur und Atomkraft sich gegenüberstehen. Am Samstag diente dann das Kernkraftwerk in Neckarwestheim als Kulisse und am Sonntag eine Werbeagentur in Heilbronn.
Zahlreiche Komparsen, Statisten und Schauspieler waren vor Ort. Gawenda: "Nicht nur von den Schauspielern war ich begeistert, sondern auch von den zahlreichen Komparsen, die dem kurzfristigen echo24.de-Aufruf gefolgt sind. Am Samstag haben mich über 20 motivierte Komparsen unterstützt."
So toll das alles klingt, ein eigener Film ist kein Zuckerschlecken. Ganz im Gegenteil: Jedes kleine Geräusch, wechselnde Lichtverhältnisse und vor allem das Wetter stellten die Nerven von allen auf eine Zerreißprobe. Für etwa vier Sekunden des Kurzfilms wird stellenweise bis zu 20 Mal gedreht. Gawenda: "Wir sind an keinem der drei Hauptdrehtage vor Mitternacht nach Hause gekommen." Puuuh!
Die Kombination aus Müdigkeit und Zeitdruck spiegelte sich auch spätestens am dritten Tag in den Gesichtern des Teams wider. Und das, obwohl eine Schlüsselszene gedreht werden musste. Der 21-Jährige erzählt: "Am Sonntag lief es etwas aus dem Ruder. Erst vor Ort haben wir gesehen, dass der Raum eigentlich zu klein ist, um zu drehen. Außerdem war die Zeit echt knapp kalkuliert. Die Szene hätten wir aber auf keinen Fall rauslassen können." Natürlich wirkten sich die Anspannungen irgendwann auch aufs Team aus.
Zum Glück konnten sich alle Teammitglieder wieder beruhigen, und letztendlich landeten mit großer Verzögerung doch noch alle Szenen im Kasten. Das verdankt Gawenda hauptsächlich den Schauspielern: "Ich bin total dankbar, dass alle dageblieben sind - auch wenn wir mal zwei Stunden im Verzug waren." Jetzt ist der Student absolut zufrieden mit den Ergebnissen und freut sich auf den Kinofilm im November.
Vorerst freut er sich aber vor allem auf sein Bett - zumindest bis die Dreharbeiten seiner Kommilitonen losgehen. Gawenda: "Aktuell findet die Datensicherung von über drei Terabyte statt. Der Schnitt beginnt nächste Woche, und nebenher unterstütze ich meine Kommilitonen. Den Juli drehen wir also im wahrsten Sinne des Wortes durch."
Wie stressig die Tage für Lukas waren, weiß vor allem seine Mutter Isabell Gawenda. Die ganze Drehzeit über war sie nämlich mit tatkräftiger Unterstützung dabei und verpflegte das Team mit Nervennahrung. Sie verrät: "Schon in der Grundschule ist Lukas mit dem Camcorder herumgelaufen und hat alles gefilmt - jetzt managt er schon seit Monaten alles allein. Ich bin wirklich eine ganz stolze Mama."
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