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Kreis Heilbronn bekommt Gelbe Tonne – wie die neue Abfall-Entsorgung funktioniert

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Aus einer Gelben Tonne quillt oben Plastikmüll heraus.
Bald gibt es im Heilbronner Landkreis die Gelbe Tonne. Auch Chips zur Erfassung von Daten sollen an allen Mülltonnen angebracht werden. © Michael Gstettenbauer/Imago

Der Landkreis Heilbronn plant eine Erweiterung der Abfallentsorgung: Ab 2026 soll es Chips an allen Mülltonnen und eine Gelbe Tonne geben.

Mit großer Mehrheit hat der Kreistag des Heilbronner Landkreises am Montag darüber entschieden, die Abfallentsorgung zu erweitern. Ab 2026 soll die gesamte Abfallwirtschaft anhand gechippter Tonnen und der Gelben Tonne neu aufgestellt werden. So können Anwohner des Heilbronner Landkreises ihren Abfall bald günstiger und deutlich einfacher entsorgen als bisher.

Landkreis Heilbronn bekommt Gelbe Tonne – „Ident“-System ermöglicht Mülltonnenerkennung

Für die Umsetzung des neuen Abfallsystems plant der Landkreis Heilbronn ein sogenanntes „Ident“-System, bei dem an den Müllbehältern Chips befestigt werden. An den Abfallsammelfahrzeugen werden sich Lesegeräte befinden, die erfassen können, welche Tonne wann, wie oft und von wem geleert wurden. Außerdem wird auf den Tonnen auch das zugehörige Grundstück gespeichert. Abschließend fließt die Anzahl der Leerungen dann beim Restabfall in die Berechnung der Abfallgebühr mit ein.

Die aktuell genutzten Tonnen werden ab 2026 nicht mehr gültig sein und können auch nicht nachträglich mit Chips ausgestattet werden. Jedoch bietet der Landkreis eine kostenlose Einsammlung der alten Tonnen an, die neuen Tonnen werden jedem Anwohner kostenfrei zur Verfügung gestellt und sind Eigentum des Landkreises Heilbronn. Dank dieser Einführung müssen Anwohner bald keine Müllmarken und Banderolen mehr kaufen, zusätzliche Abfallsäcke bei Mehrbedarf werden weiterhin zur Verfügung stehen.

Restabfall und Biomüll – das ändert sich für Anwohner im Heilbronner Landkreis

Mit der Einführung des neuen Systems sind in der Gebühr der unterschiedlichen Behältergrößen zwölf Mindestleerungen enthalten. Das bedeutet, dass man seinen Müll statt wie gewohnt alle 14 Tage, nun nur noch alle 30 Tage abholen lassen muss. So müssen Anwohner nur noch die Anzahl an Leerungen, die sie benötigen, zahlen – alle weiteren Leerungen werden gesondert berechnet. Natürlich wird die Müllabfuhr jedoch weiterhin alle 14 Tage fahren, damit die Behälter bei Bedarf im zweiwöchigen Rhythmus geleert werden können. 

Anders als beim Restabfall soll die Biotonne wie gewohnt alle zwei Wochen geleert werden, die zusätzlichen wöchentlichen Leerungen in den Sommermonaten bleiben bestehen. Die Gebühr für den Bioabfall berechnet sich wie bisher nach der Größe des Behälters. Durch die Chips an den Biotonnen sollen unter anderem Leerungen von unangemeldeten Tonnen verhindert werden. Zuletzt musste die Stadt Heilbronn gegen Müll-Sünder durchgreifen.

Die gelbe Tonne: Landkreis führt neues Holsystem ein

Der Landkreis Heilbronn beweist jedoch auch, dass er auf die Wünsche der Anwohner eingeht: In einer Online-Umfrage im Herbst 2022 zeigte sich bei vielen der Wunsch nach einem ergänzenden Holsystem. Neben den neuen Chips an den Abfalltonnen soll es somit ab 2026 zusätzlich auch eine kostenfreie Gelbe Tonne für Verpackungsmüll geben. Die aktuelle Möglichkeit, Verpackungen auf einem der 51 Recyclinghöfe im Landkreis abzugeben, wird laut Beate Fischer, Leiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises, weiterhin bestehen bleiben.

Der Zeitpunkt für die Umstellung liege mehr als günstig. Da bis 2025 viele Verträge mit bisher günstigen Konditionen auslaufen und die Kosten- und Preissteigerung enorm sei, würde die Abfallbeseitigung deutlich teurer werden. Mit dem neuen System, das ab 2026 laufen soll, soll die starke Erhöhung der Abfallgebühren im Landkreis Heilbronn abgefedert werden.

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