Weil „die Welt brennt“: Globaler Klimastreik in Heilbronn
Gleich mehrere Proteste der Friday For Future-Bewegung finden am Freitag statt. Auch Heilbronn war mit einer Fahrrad-Demonstration Teil des globalen Klimastreiks. Die Forderungen sind eindeutig.
Obwohl sowohl Busse als auch Bahnen des Stadt- und Landkreises Heilbronn am Freitag (3. März) streiken, treffen sich viele Demonstranten pünktlich um 16:30 Uhr zur Fahrraddemo am Bollwerksturm. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder als Fahrgemeinschaft: Der Warnstreik des kommunalen Nahverkehrs zählt für die Demonstranten nicht als Hindernis.
Auch Vertreter der Gewerkschaft Verdi, welche den ÖPNV-Streik überhaupt erst ausgerufen hatte, sind vor Ort und fordern gezielt den landesweiten Ausbau von Nah- und Fernverkehr, eine bessere Bezahlung der Angestellten sowie günstigere Fahrkarten. So wäre es möglich immer weniger Autos auf den Straßen zu haben und die hohen CO₂-Emissionen zu senken.
Heilbronn soll klimaneutral werden: Das sind die Forderungen
Mit Plakaten, Parolen und selbst komponierten Songs machen die Demonstranten auf ihre Forderung zu einer klimaneutraleren Welt aufmerksam. Es geht ihnen um Tempolimits auf Autobahnen sowie dem Stopp des Autobahnausbaus.
Besonders die sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks Neckarwestheim scheint ihnen am Herzen zu liegen. Schon bald sollen weitere Demonstrationen vor dem Meiler stattfinden – stoppen wollen die Aktivisten erst, wenn das Kraftwerk vollständig abgeschaltet wurde.
„Es muss sich JETZT etwas verändern“
Unter den Demonstranten befinden sich viele Jugendliche und Kinder und alle haben sie den einen, klaren Wunsch: sofortige Veränderung. Sie fordern die Politik auf, sich zusammenzusetzen und schnellstmöglich zu handeln, um so ihrer Generation eine Zukunft ohne Umweltkatastrophen und Kriege zu gewährleisten.

Mit vor Ort ist am Freitag auch die Heilbronner Band „Welcome To Future“. Mit ihren eigenen Songs machen die vier Jugendlichen auf die aktuellen Probleme der Politik, Umwelt und Gesellschaft aufmerksam. Bei Friday For Future-Veranstaltungen ist das Quartett schon oft aufgetreten, im Fernsehen allerdings noch nicht. Das wird sich allerdings bald ändern: Demnächst ist die Band auch bei der Sendung „The Voice Kids“ zu sehen.
„Krieg ist der schlimmste Umweltzerstörer“
Auch Stadtrat Konrad Wanner (Die Linken) ist anwesend. Er will sich gezielt für mehr Weltfrieden einsetzen. Seiner Meinung nach sind Kriege und deren Auswirkungen der größte Auslöser von Umweltzerstörungen und dem damit einhergehenden Klimawandel. Ein weiterer Grund also, weshalb sie dringend gestoppt werden müssen.
Heilbronner mit klarer Botschaft: Ein Stück Wald und zwei Haltestellen
Hans Bernhard Mistele aus Heilbronn ist am Freitag mit einer klaren Botschaft anwesend. Er wünscht sich einen Stadtwald und zwei Haltestellen der Westfrankenbahn in der Nähe des botanischen Obstgartens. So sollen die Menschen wieder zurück zur Natur finden. Das Wandern in den Weinbergen könnte somit attraktiver werden.

Zusätzlich fordert er die kostengünstigere und angenehmere Beförderung körperlich Beeinträchtigter im ÖPNV und wäre auch bereit selbst aktiv zu werden. Seine ausführliche Planung hat er sogar in einem Forderungsbrief formuliert, der auch der Redaktion vorliegt.
„Wir hören nicht auf“
Die Bewegung will auch weiterhin hartnäckig und laut bleiben. An einen Stopp der Demos sei nicht zu denken – nicht, bevor auf die Forderungen eingegangen wird. Handlung sie nun gefragt, nur so könne Veränderung und Besserung eintreten.