Klima-Protest in Heilbronn geht weiter – das fordert die „Letzte Generation“

Zweimal wurden Straßen in Heilbronn bereits durch die „Letzte Generation“ blockiert. Was muss passieren, damit sich die Klimaaktivisten nicht mehr festkleben?
Fünf Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ blockierten am 6. Februar eine Straße in Heilbronn – zwei kleben sich darauf fest. Bereits einen Monat später, am 6. März, standen die fünf Klimaaktivisten vor Gericht. Im Schnellverfahren wurden die Aktivisten wegen „gemeinschaftlicher Nötigung“ verurteilt – Daniel E. und Rüdiger E. sogar zu einer Haftstrafe.
Nur wenige Stunden später blockierten drei der Verurteilten erneut eine Straße in Heilbronn. Trotz Urteil und drohender Haftstrafe geht Daniel E. weiter auf die Straße, um für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Mitte März blockiert er außerdem eine Straße in Mannheim, zusammen mit Rüdiger E. – gleich zweimal in Folge. Doch was muss passieren, damit in Heilbronn die Proteste und Blockaden der „Letzten Generation“ aufhören? echo24.de hat mit dem in Heilbronn verurteilten Klimakleber Daniel E. gesprochen.
Klimaprotest in Heilbronn geht weiter – andere Städte konnten sich mit der „Letzten Generation“ einigen
Während in Mannheim oder Heilbronn weiterhin protestiert wird, konnten sich andere Städte bereits mit der „Letzten Generation“ einigen. Etwa in Tübingen wird es künftig keine Protestaktionen mehr geben – das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und vier Aktivisten der „Letzten Generation“ Ende Februar.
Palmer unterstütze den Vorschlag der Gruppe, „eine Bürgerbeteiligung auf Bundesebene für ein Klimaschutzpaket mit dem Ziel der Klimaneutralität 2030 durchzuführen“, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa). Auch Hannover und Marburg haben sich bereits mit der „Letzten Generation“ geeinigt.
Weitere Klima-Blockaden in Heilbronn geplant – das fordert die „Letzte Generation“
Was muss passieren, damit die „Letzte Generation“ auch in Heilbronn keine Straßen mehr blockiert? „Die Forderungen, die ich mit meinem Protest stelle, richten sich primär an die Bundesregierung, weil die einfach den größten Hebel hat, Dinge zu verändern“, erklärt Daniel E. gegenüber echo24.de.
Aber: „Wir richten auf lokaler Ebene die Forderung an die lokalen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen und sagen: Wenn ihr unsere Forderungen in einem Brief an die Bundesregierung öffentlich unterstützt, dann hören wir in dieser Stadt auf zu protestieren. Das Angebot gilt auch für Heilbronn oder Mannheim.“
Generell würde Daniel E. dennoch weitermachen, bis die Bundesregierung adäquat reagiert – dann aber in anderen Städten. „In den Städten, in denen wir einen Deal haben, protestieren wir nicht mehr“.
Kein Deal mit der „Letzten Generation“: Heilbronns Oberbürgermeister will sich „nicht erpressen“ lassen
In Heilbronn wird es allerdings wohl zeitnah keine Einigung mit der „Letzten Generation“ geben. Wie die „Heilbronner Stimme“ berichtet, will sich der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel auf keinen Deal einlassen. „Ich bin grundsätzlich offen für Gespräche mit Vertretern der ‚Letzten Generation‘, lasse mich aber nicht erpressen“, sagt er im Gespräch mit der „Heilbronner Stimme“. Auch laut des Eppinger Bürgermeisters seien Rechtsverstöße nicht akzeptabel, um der eigenen Meinung Nachdruck zu verleihen.
Daniel E. fordert, dass die Regierung die Katastrophe ernst nimmt: „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass ich nicht mehr auf die Straße gehen muss. Mir macht das natürlich keinen Spaß, bei teilweise niedrigen Temperaturen auf der Straße zu kleben, danach in Polizeigewahrsam zu sein, mich vor Gericht verantworten zu müssen. Ich hätte so viel andere, angenehmere Dinge zu tun. Ich wünsche mir, dass ich mich nicht mehr gezwungen sehe, diesen Protest zu machen.“