Kurz vor Zwangsversteigerung: Darum ist das Wollhaus eine Riesenchance für Heilbronn

Lange drehten sich die Zukunftspläne rund ums Wollhaus im Kreis. Doch jetzt tut sich was. Das kann in Heilbronn zu einem Paradigmen-Wechsel führen.
Man stelle sich vor: Am Rande einer Fußgängerzone steht eine Immobilie mit jeder Menge Fläche – für Handel, für Gastronomie oder zum Wohnen. Ein Gebäude mit viel Potenzial – das aber seit Jahren weitgehend ungenutzt bleibt. Das Heilbronner Wollhaus ist immer wieder Diskussionsthema – bei vielen Menschen in der Öffentlichkeit und in der Verwaltung. Zählbares, wie es mit der Immobilie weitergehen könnte, kam dabei zuletzt kaum heraus. Doch das könnte sich bald ändern. Endlich!
Am 20. September soll die frühere Heilbronner Kaufhof-Fläche zwangsversteigert werden. Und die umfasst immerhin zwei Drittel des Wollhauszentrums. Das Problem bislang: Die Eigentümer-Verhältnisse sind verworren und zersplittert. Noch-Inhaber ist ein – wohl insolventer – dänischer Immobilienfonds. Offenbar gibt es allerdings schon jetzt, gut eine Woche vor der Zwangsversteigerung, einen Deal mit einem Investor, der Geld in das Wollhaus in Heilbronn pumpen möchte.
Heilbronner Wollhaus kann die Innenstadt aufwerten
Nach echo24.de-Infos gibt es ein Immobilien-Unternehmen aus dem Raum Heilbronn, das bei der Zwangsversteigerung zuschlagen könnte. Mit klaren Eigentumsverhältnissen und einem Konzept – sei es Sanierung oder Neubau – könnten die Chancen ums Wollhaus dann zur Entfaltung kommen - und die Innenstadt aufwerten. Diese Hoffnung verbinden zumindest einige Heilbronner Geschäftsleute mit der Wollhaus-Zukunft.
Thomas Aurich, Vorsitzender der Heilbronner Stadtinitiative, ist beispielsweise zuversichtlich: „Ums Wollhaus tut sich was. Die Zeichen stehen klar auf Grün.“ Doch selbst, wenn die Zwangsversteigerung am 20. September der Startschuss für eine bessere Wollhaus-Zukunft sein sollte: Es wird sicher kein Schnellschuss - Geduld ist auch weiter gefragt. Bis die dann anstehenden Baugesuche genehmigt und die notwendigen Sanierungsarbeiten durchgeführt sind, werden laut Aurich mindestens sechs Jahre ins Land gehen.
Heilbronn: Wollhaus bietet Chance für mehr Innenstadt-Frquenz
Das ist jedoch ein Aufwand, der sich laut Johannes Nölscher, ebenfalls Stadtinitiative-Vorstand, rund um die Immobilie am Südende der Heilbronner Fußgängerzone unbedingt lohnt: „Das Wollhaus ist eine Riesenchance für die Innenstadt und eine der letzten großen Möglichkeiten, einen Paradigmen-Wechsel herbeizuführen.“
Es gelte, mit dem Angebot in der Heilbronner Immobilie den Nerv der Menschen zu treffen. Wenn es gelinge, das Wollhaus neu erstrahlen zu lassen, hätte man ein Highlight mit Aufenthaltsqualität am südlichen Start der Fußgänger-Zone. Und möglicherweise einen attraktiven Wohlfühlort, der die Frequenz in der Innenstadt vorantreibt. In ihren Vorhersagen hat eine Heilbronner Wahrsagerin vor Kurzem allerdings erklärt, bis zu klaren Entscheidungen zum Wollhaus werde es noch Jahre dauern.
Stadtinitiative-Vorstand Nölscher: „Anstatt reiner Handelsflächen glaube ich, dass ein heterogenes Mischkonzept aus Wohnen, Freizeit und Dienstleistung eine Lösung sein kann.“ Zudem ist das Wollhaus als möglicher Standort einer Heilbronner Markthalle im Gespräch. Und auch in Sachen Kultur tut sich in Heilbronn was: In diesem Herbst bekommt die Käthchenstadt ein neues Kreativzentrum.