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Heilbronn-Umfrage zeigt: Sicherheitsgefühl hoch – Lebensqualität nur „befriedigend“

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Von: Mia Köhler

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Das Rathaus am Heilbronner Marktplatz am frühen Abend.
Viele Bürger fühlen sich in Heilbronn sicher – aber in den Details ist noch Luft nach oben. © Dennis Mugler/Archiv

Die Ergebnisse einer repräsentativen Bürgerumfrage in Heilbronn zeigen: Zwar fühlen sich die meisten Heilbronner sicher, jedoch erhält die Stadt bei der Frage nach der Lebensqualität nur ein enttäuschendes „befriedigend“.

Nach den Ereignissen am vergangenen Donnerstag (20. Oktober) scheinen die Ergebnisse einer Umfrage zum Sicherheitsempfinden in Heilbronn überraschend. Über Stunden hinweg lief ein SEK-Einsatz in der Innenstadt, lange war die Situation unübersichtlich – echo24.de berichtete live vor Ort. Am Ende die Entwarnung: Ein Mann hatte sich „nur“ mit einer Schreckschusswaffe verschanzt und konnte festgenommen werden.

Die Themen Sicherheit und Prävention haben in Heilbronn eine hohe Priorität.

Oberbürgermeister Harry Mergel

Genau einen Tag zuvor, am 19. Oktober, veröffentlichte die Stadt Heilbronn eine Studie vom Frühjahr 2022 zur Sicherheitslage. Mit einem mehr als positiven Gesamtergebnis! Die Studie zeigt, dass Heilbronn eine Stadt mit niedriger Kriminalitätsrate ist, in der sich ein Großteil der Bürger wohl und sicher fühlt. „Die Themen Sicherheit und Prävention haben in Heilbronn eine hohe Priorität“, betont Oberbürgermeister Harry Mergel.

Gesamtstadt Heilbronn schneidet im Rubrik Lebensqualität mit Schulnote 3,2 ab

25 000 Bürgerinnen und Bürger, die 14 Jahre oder älter waren, wurden zufällig für die Umfrage ausgewählt, wie die Stadt Heilbronn erklärt. Die Rücklaufquote lag dabei bei zwölf Prozent. Besonders erfreulich: 85 Prozent der Bürger fühlt sich sicher in Heilbronn – wobei die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg die Kriminalitätsfurcht erhöhen, ohne diese Krisen läge der Prozentsatz bei 89 Prozent. Respektloses Verhalten, Schmutz, Müll und Personen, die als störend empfunden wurden, stellen die wichtigsten Furchtursachen dar.

Die Kriminalitätsfurcht ist in den verschiedenen Stadtteilen unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Kernstadt bereitet die meiste Furcht, gefolgt von der Bahnhofvorstadt, Neckargartach und der Innenstadt. Am niedrigsten ist sie in Horkheim und Kirchhausen.

Junge Frauen mit Migrationshintergrund haben der Befragung zufolge die höchste Kriminalitätsfurcht. In Sachen Lebensqualität wurde die Gesamtstadt mit der Schulnote 3,2 bewertet, was Gutachter Professor Dr. Dieter Herrmann als „Vorhandensein negativer Stereotype über die Lebensqualität in Heilbronn“ ansieht.

Erste Maßnahmen für mehr Sicherheitsgefühl werden ergriffen

Oberbürgermeister Harry Mergel sagt: „Durch diese repräsentative Bürgerbefragung wissen wir nun noch genauer, wo wir mit unseren Maßnahmen ansetzen müssen, damit sich unsere Bürger noch sicherer fühlen in ihrer Stadt.“ Diese Maßnahmen sind bereits vorbereitet, im Haushaltsentwurf 2023 ist eine Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) von acht auf zwölf Vollzeitstellen geplant.
Außerdem soll der KOD seinen Standort in den nächsten Wochen in die Innenstadt verlegen, sodass durch die Präsenz des Ordnungsdienstes das Sicherheitsgefühl möglicherweise erhöht wird.

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