Immer mehr Biker in Heilbronn: Was die Stadt für ihr Radwegenetz plant

In Heilbronn sind immer mehr Radfahrer unterwegs. Die Verwaltung lässt sich viel einfallen, diesen umweltfreundlichen Trend zu unterstützen. Wie geht‘s weiter für den Fahrradverkehr in der Stadt?
Die Sonne scheint, die Eisdielen in Heilbronn haben geöffnet. Und dementsprechend voll ist’s auf der Oberen Neckarstraße Heilbronns. Fußgänger, Bedienungen der Marrahaus-Lokale – und Radler. Eine Engstelle im Radwegenetz der Stadt. Eine, an der Unfälle vorprogrammiert sind. Weil nur wenige Radfahrer wissen, dass es auf der anderen Neckarseite viel ruhiger zugeht. Und stressfreier. Dort zu radeln lautet auch die Empfehlung des Heilbronner Amtes für Straßenwesen. Dessen Leiterin Christiane Erhardt erklärt: „Wir können nur mit erzieherischen Maßnahmen agieren und für ein angepasstes Verhalten aller Verkehrsteilnehmer im Innenstadtbereich werben.“
Stadt | Heilbronn |
Stadtteile | Biberach, Böckingen, Frankenbach, Horkheim, Kirchhausen, Klingenberg, Neckargartach, Sontheim |
Fläche | 99,88 Quadratkilometer |
Einwohner | 126.458 (31. Dezember 2020) |
Oberbürgermeister | Harry Mergel |
Wie in vielen Städten ist auch in Heilbronn der Fahrradanteil am Verkehr in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegen. Laut Stadt Heilbronn um acht Prozent. Zum Vergleich: In Rad-Hochburgen wie Freiburg oder Münster sind es sogar bis zu 25 Prozent. Um das Wegenetz auszubauen, hat die Stadt Heilbronn viel unternommen. Das ist überall sichtbar. Vom Industriegebiet im Norden bis auf die Fleiner Höhe im Süden gilt: Mit dem Fahrrad geht’s mittlerweile gut und schnell voran.
Entlang des Neckars soll der Radschnellweg 3 nach Heilbronn verlaufen
Doch damit nicht genug. Christiane Erhardt informiert: „Derzeit wird die Radroute Nordwest ausgebaut. Sie führt von der Kernstadt über Böckingen und Frankenbach nach Biberach und Kirchhausen.“ Außerdem wird der Radschnellweg RS3 geplant, der einmal auf dem linken Neckarufer von Bad Wimpfen bis Heilbronn-Neckargartach verlaufen soll. Und der Lerchenbergtunnel, der eine Verbindung für Radfahrer vom Gemmingstal zur Jägerhausstraße werden könnte? „Der Heilbronner Gemeinderat hat ein Ingenieurbüro mit der Vorplanung beauftragt, die eine mögliche bauliche Lösung einschließlich der anfallenden Kosten abbilden wird.“
Die Stadt Heilbronn prüft zur Zeit auch, ob neben der Bad- und Titotstraße oder der Frankfurter Straße noch weitere Fahrradstraßen eingerichtet werden können. Erhardt zufolge „natürlich nur dort, wo Potenzial dafür vorhanden ist“. Und es wird versucht, „Ampelschaltungen in der Stadt fußgänger- und radlerfreundlicher werden zu lassen“. Dafür optimiere die Stadt Heilbronn immer wieder diese Schaltungen. Generelle Vorfahrt für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sei allerdings nicht möglich. Aufgrund des Busverkehrs, der bevorzugt behandelt werden muss.