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Fußgänger verwundert: An Kreisverkehr fehlt etwas – Heilbronn will reagieren

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Von: Olaf Kubasik

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Die besondere Stelle für Fußgänger am Industrieplatz in Heilbronn.
Diese Überquerung über die Salzstraße am Industrieplatz in Heilbronn ist eine ganz besondere. © Foto und Collage: Olaf Kubasik/Sceenshot: Google Maps

Der Industrieplatz in Heilbronn zählt zu den Verkehrsknotenpunkten – doch Fußgänger hadern vor allem mit einer extrem wichtigen Querung.

Er gilt als stark frequentierter Verkehrsknotenpunkt in Heilbronn. Denn wer mit dem Auto von der Innenstadt oder über die B39 fährt und ins Industriegebiet möchte, muss den Kreisverkehr am Industrieplatz unweigerlich passieren. Und der weist mit seinen insgesamt elf Ein- und Ausfahrten eine unglaubliche Besonderheit auf, die vor allem Fußgängern und Radfahrern an einer ganz bestimmten Stelle etwas spanisch vorkommt.

Der Kreisverkehr am Industrieplatz ist in seiner Form einzigartig in Heilbronn. Denn obwohl er lediglich drei Straßen verknüpft, ist seine Konzeption aufgrund der Verkehrslage einzigartig. Die Salzstraße, auf der die Stadt mit einer Fahrradspur im Schwerlastverkehr für Verwunderung gesorgt hat, findet zwar hier „nur“ ihre Fortsetzung. Und die Weipertstraße geht lediglich in die Austraße über. Doch der verkehrstechnische Gesamtkomplex ist durchaus brisant - für Fußgänger und Radfahrer.

StadtHeilbronn
StadtteileBöckingen, Sontheim, Horkheim, Neckargartach, Frankenbach, Klingenberg, Biberach, Kirchhausen
Fläche99,88 Quadratkilometer
Einwohner126.458 (31. Dezember 2020)
OberbürgermeisterHarry Mergel

Heilbronn: Fußgänger verwundert über Kreisverkehr – Stadt reagiert

Im Industriegebiet von Heilbronn arbeiten zig Menschen. Die Stadtbahn kreuzt diese Strecke, aus- und einsteigende Passanten am Industrieplatz sind somit gang und gäbe. Hinzu kommen Radfahrer und Menschen, die ohnehin zu Fuß unterwegs sind. Und all die stellen sich eine Frage: Warum gibt es bei einer Querung des Kreisverkehrs mit zwei Ampeln und acht Zebrastreifen an einer Stelle keinerlei Vorrang gegenüber dem Autoverkehr, der sogar selbst in Heilbronns gefährlichstem Kreisel gegeben ist?

Jens Boysen kennt diese Tücke. Der stellvertretende Leiter des Amts für Straßenwesen der Stadt Heilbronn leistet immer wieder mittels echo24.de wertvolle Aufklärungsarbeit – zum Beispiel, warum eine bestimmte Ampel die Nerven von Fußgängern und Radfahrern in der Innenstadt besonders strapaziert oder im Stadtteil Frankenbach eine andere gleiches Spiel mit Autofahrern treibt. Boysen weist auf eine Besonderheit des Kreisverkehrs am Industrieplatz hin: „Einerseits verkehrt hier die Stadtbahn im Seitenraum, andererseits kreuzt die Industriebahn den kompletten Kreisverkehr.“

Heilbronn: Stadt will Fußgängern am Industrieplatz auch hier Vorrang gewähren

Aber warum haben Fußgänger und Radfahrer ausgerechnet an einer bestimmten Querung keinen Vorrang vor Autofahrern? Boysen: „Die Industriebahn ist der Grund, warum die Einmündung der Salzstraße in den Kreisverkehr am Industrieplatz nicht mit einem Zebrastreifen gesichert werden kann: Wenn auf der Industriebahn ein Zug - beispielsweise zum Salzwerk - verkehrt, dann kreuzt der Zug signalgesichert und mit Vorrang gegenüber allen anderen den Knotenpunkt.“

Dieser Vorrang der selten verkehrenden Industriebahn schließt dem Experten des Amtes für Straßenwesen der Stadt Heilbronn zufolge „die Anordnung eines Zebrastreifens in dieser Furt aus“: „Denn dann müsste der Zug gegebenenfalls warten und den Fußgänger queren lassen.“ Eine Ampel wäre eine Alternative: „Wir werden mit den Stadtwerken als Betreiber der Industriebahn Kontakt aufnehmen und prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, auch an dieser Einmündung den Fußgängern Vorrang zu gewähren.“

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