Fit für die Zukunft: Heilbronner Unternehmer-Duo startet Fitnessstudio-Revolution
Auch bei einem weiteren Corona-Lockdown können die Mitglieder problemlos weitertrainieren.
Es ist eigentlich völlig wahnsinnig: Während andere in der Corona-Krise die Füße still halten, abwarten und hoffen, dass alles gut wird, gehen Oliver Fischer und Chris Neve aus dem Landkreis Heilbronn in die Offensive: Die beiden Unternehmer haben unter dem Namen Remote ein weltweit einzigartiges Fitnessstudio-Konzept entwickelt. Und ausgehend vom ersten Studio in der Heilbronner Charlottenstraße, möchte das Geschäftsführer-Duo nun den Fitnessmarkt erobern. „Unsere Fitnessclubs funktionieren ohne Personal vor Ort, alles ist komplett digital“, erklärt der 42-jährige Fischer.
Heißt: Rund-um-die-Uhr-Zugang verschaffen sich die Mitglieder im ersten Remote-Fitnessstudio in Heilbronn mit einem Chip. Und selbst, wer vor dem bislang ersten Club in Heilbronn steht und sich spontan entschließt, ab sofort dort trainieren zu wollen, kann sich einen QR-Code zusenden lassen – und schon wenige Sekunden später geht’s ran an den Speck.
Heilbronn: Neue Fitnessstudio-Kette Remote - mit Apps aber ohne Personal
Neve erklärt: „Als Betreiber haben wir von jedem Ort auf der Welt Zugriff auf die Digitalgeräte im Fitnessstudio.“ Wenn etwa der Shake-Automat streikt, kann er per App nachprüfen, was nicht stimmt. Kameras sorgen im 24 Stunden täglich zugänglichen Heilbronner Remote-Club für die nötige Sicherheit. Und wer Beratung von einem Personal-Trainer braucht, kann sich per App einen anfordern. Fischer, der kürzlich einem Obdachlosen ein neues Leben geschenkt hat, erklärt: „Wir sind zwar personallos, aber nicht servicelos.“
Unternehmen | Remote Fitness Club GbR |
Sitz | Wüstenrot |
Gründung | 2021 |
Geschäftsführer | Chris Neve/ Oliver Fischer |
Branche | Fitnessstudio |
Das Motto bei den Fitnessstudios von Remote, „Die Zukunft beginnt jetzt“, funktioniert gleich auf mehreren Ebenen. Wer sportlich aktiv werden möchte, kann jederzeit loslegen – und muss sich nicht erst Neujahrs-Vorsätze machen. Zudem reagiert das Unternehmer-Duo aus dem südlichen Heilbronner Landkreis mit dem Digitalkonzept auf Entwicklungen, die die Corona-Krise zusätzlich beschleunigt hat. Kürzlich haben die Landesregierungen wieder neue Corona-Regeln für das Betreten von Fitnessstudios festgelegt.
Im Heilbronner Remote-Fitnessstudio läuft alles über Apps
Fischer: „Falls wieder ein Corona-Lockdown kommt, können die Mitglieder das Fitnessstudio per App für einen begrenzten Zeitraum buchen. Während andere Fitnessclubs diese Möglichkeit wegen hoher Personalkosten nicht anbieten, kann man bei uns auch im worst Case trainieren.“ Übrigens besuchen auch immer mehr Senioren Fitnessstudios. Und der 31-jährige Neve ergänzt: „Wir begreifen die aktuelle Krise als Chance, haben kräftig investiert. Wir wollen die modernste Fitness-Kette in Deutschland werden.“ Ein weiterer Remote-Club in der Region entsteht derzeit in Schwaigern bei Heilbronn. Dieser soll im Februar fertig sein.

Auch ein weiteres bekanntes Fitnessstudio in Heilbronn segelt seit diesem Januar unter der Remote-Flagge. In einem Jahr soll es deutschlandweit zehn Remote-Fitnessstudios geben, zu denen die Mitglieder alle Zugang haben. Geht es nach Fischer und Neve, wächst also nicht nur die Muskelmasse, sondern auch die Verbreitung ihres Konzepts. Wer auch in der Corona-Krise mutig ist, braucht keinen Jahreswechsel zum Neustart. Mit dieser Weltsicht kann dann jeden Tag Silvester sein.
Fitnessstudios in Deutschland
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland laut des Statistischen Bundesamts 9.538 Fitnessstudios. Das sind etwa 130 Studios weniger als im Vorjahr. Der Grund: Aufgrund der Studio-Schließung während der Corona-Lockdowns haben die Fitnessclubs Mitglieder verloren. Diesen Rückgang konnten einige Studios wirtschaftlich nicht verkraften und mussten schließen. Nach den aktuellsten Statistiken haben die Fitnessstudios in Deutschland rund 10,3 Millionen Mitglieder.