Heilbronn verschärft Corona-Maßnahmen: bald 50-Personen-Limit
Die Stadt Heilbronn hat die Maßnahmen, die eine Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen, nochmals verschärft. Die Verwaltung schließt.

- Stadt Heilbronn reagiert auf die Ausbreitung Coronavirus-Infektionen.
- Veranstaltungen sollen bald auf 50 Personen beschränkt werden.
- Am Wochenende wurden nochmals Maßnahmen ergriffen.
Heilbronn gegen das Coronavirus: Verwaltung macht zu
Update 16. März: Die Stadt Heilbronn kämpft weiter gegen die schnelle Ausbreitung des Coronavirus. Auch am Sonntag tagte die städtische Corona-Lenkungsgruppe, um sich mit der dynamischen Lage auseinanderzusetzen und weitere Entscheidungen zu treffen.
Oberbürgermeister Harry Mergel kritisiert die Landesregierung und fordert einheitliche Regelungen: "Wir sind gezwungen, unsere Vorschriften täglich anzupassen, weil bedauerlicherweise vom Land nichts rechtlich Konkretes kommt. Wie viele andere Kommunen haben auch wir den dringenden Wunsch, dass die Landesregierung endlich umfassende verbindliche und einheitliche Rechtsvorschriften für das Land erlässt."
Oberstes Gebot für Mergel ist, die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung in den nächsten Wochen aufrechtzuerhalten. "Unser Ziel ist es, dass unsere Verwaltung zu jeder Zeit handlungsfähig ist", sagte er. Deshalb wird die Stadt Heilbronn von Dienstag an die Verwaltungsgebäude für Publikum ohne Termine schließen.
Um Kundenströme zu kanalisieren und auf zwingend notwendige Kontakte zu reduzieren, müssen Bürgerinnen und Bürger zunächst telefonisch oder per Mail Kontakt mit den Ämtern aufnehmen. "Alle Erledigungen, die nicht zwingend sofort erledigt werden müssen, können auf später verschoben werden", sagte Mergel.
Heilbronn kämpft gegen das Coronavirus: Mergel wendet sich an Mitarbeiter
In einem persönlich an die Mitarbeitenden gerichteten Brief informiert Mergel die städtischen Beschäftigten über die aktualisierte Lage. Darin appelliert er auch an die Beschäftigten, auf gemeinsame Mittagspausen oder Gesprächsrunden zu verzichten und Bürotüren zu schließen. "Wir können alle durch den Verzicht auf nicht zwingend erforderliche Kontakte dazu beitragen, die Infektionskette zu verlangsamen."
Damit Eltern die Betreuung ihrer Kinder organisieren können, wenn alle Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen und Schulen von Dienstag, 17. März, bis 19. April, auf Veranlassung des Landes geschlossen sind, gewährt die Stadt drei Tage bezahlten Sonderurlaub für alle Betroffenen, die Kinder bis einschließlich der sechsten Klasse haben. Soweit möglich können darüber hinaus kurzfristig Überstunden abgebaut, Urlaub genommen oder Home-Office in Anspruch genommen werden. Die von der Schließung betroffenen Beschäftigten müssen zur Arbeit kommen.
Für Kinder von Alleinerziehenden und Kinder, deren beide Elternteile in "kritischen Infrastrukturen" arbeiten, beispielsweise in der Gesundheitsversorgung, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, zur Sicherstellung der öffentlichen Infrastruktur oder in der Lebensmittelbranche, wird eine Notfallbetreuung eingerichtet. Die Notfallbetreuung erfolgt in der Regel in der Einrichtung, welche das Kind bereits besucht. Ausnahmen können bei eingruppigen Einrichtungen erfolgen.
Coronavirus in Heilbronn: Bald kommt das 50-Personen-Limit
Im Zuge der Coronavirus-Prävention werden auch die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vom 17. März bis 19. April geschlossen. Auch dafür hat die Stadt eine Hotline eingerichtet unter 07131-85822. Geschlossen wird auch die Tourist-Information an der Kaiserstraße von Dienstag an.
Die Stadt bereitet außerdem eine Allgemeinverfügung vor, in der öffentliche und private Veranstaltungen ab 50 Personen verboten sind. Ausnahme sind Veranstaltungen, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit oder der Daseinsfür- und -vorsorge dienen.
Dazu gehört beispielsweise der Wochenmarkt. Bei Veranstaltungen mit weniger als 50 Personen müssen Anwesenheitslisten geführt werden, um gegebenenfalls Kontaktpersonen ausfindig machen zu können. Diese Regelungen betreffen auch Versammlungen und Aufzüge nach dem Versammlungsgesetz.

Heilbronn: Weitere Auflagen auch für Gastro wegen Coronavirus
Ebenfalls geschlossen werden sollen unter anderen: Messen, Ausstellungen, Spielhallen, Wettbüros, Kinos, Sportanlagen. Für Gaststätten sollen Auflagen gelten mit 1,50 Meter Abstand zwischen den Tischen. Prostitution wird generell untersagt.
Zusammenkünfte aller Kirchen, Glaubens- und Religionsgemeinschaften werden auf maximal 50 Personen beschränkt. Zwischen den Personen ist ein Abstand von 1,50 Meter zu gewährleisten.
In Krankenhäusern sind lediglich Besuche zur Begleitung Sterbender und der Betreuung Minderjähriger möglich. In Vorsorge-, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie betreuten Wohngemeinschaften sind einstündige Besuche von einer Person pro Tag zulässig.
Heilbronn verschärft Corona-Maßnahmen - auch Landkreis betroffen
Update vom 14. März: Die Stadt Heilbronn hat ihre Corona-Maßnahmen verschärft: Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, werden unter anderem Discos, Bäder und Museen geschlossen - für Veranstaltungen gelten strenge Richtlinien (wir berichteten). Nun zieht auch der Landkreis Heilbronn nach und erlässt eine Allgemeinverfügung über Verbote und Einschränkungen von Veranstaltungen.
Doch was bedeutet das genau? Um das neuartige Coronavirus einzudämmen, müssen sich Bewohner des Landkreises Heilbronn ab dem 14. März auf Einschnitte in ihrem Alltag einstellen. Öffentliche und private Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen sind verboten. Ebenso sollen soziale Kontakte "auf das Notwendigste" reduziert werden.
Heilbronn und Landkreis verbieten große Veranstaltungen - strenge Auflagen
Für private oder öffentliche Veranstaltungen mit einer Teilnehmerzahl von 50 bis 99 Personen "sind der für den Ort der Veranstaltung oder Ansammlung zuständigen Ortspolizeibehörde (Bürgermeisteramt) mindestens 72 Stunden vor Beginn schriftlich anzuzeigen". Gleichzeitig muss die Notwendigkeit der Veranstaltung begründet werden.
In "besonders gelagerten Einzelfällen wie zum Beispiel bei gesetzlich vorgeschriebenen Veranstaltungen oder einer Veranstaltung im überwiegenden öffentlichen Interesse" könne es auf Antrag Ausnahmen geben.
Heilbronn verschärft Corona-Maßnahmen: Discos, Bäder, Hochschulen - alles zu!
Update, 13. März: Die Einschnitte im Alltag wegen des Coronavirus gehen weiter, denn: DieStadt Heilbronn hat die Maßnahmen verschärft! Nachdem heute durch das Land Baden-Württemberg bekannt wurde, dass Schulen und Kitas geschlossen werden, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, und Stuttgart Bars, Schwimmbäder und Co. dicht macht, zieht Heilbronn nun nach. Heilbronns OB Harry Mergel: "Wir folgen dem Land bei der weiteren Verschärfung der Corona-Richtlinien." Ziel sei es, die "Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, die Bürgerinnen und Bürger zu schützen und das hohe medizinische Versorgungsniveau aufrechtzuerhalten."
Für Heilbronn bedeutet das laut der Mitteilung nun, dass von den Stadtwerken Heilbronn GmbH betriebenen Bäder sowie die Sauna im Soleo bereits am Samstag schließen. Des Weiteren werden auch das Stadtarchiv, die Musee n, die Stadtbibliothe k, die Musikschule und die VHS ihren Betrieb einstellen. Auch Discotheken und Tanzlokalewie die "Laube", "The Rooms Club" oder "Creme21" werden geschlossen bleiben.
Strenge Vorsichtsmaßnahme wegen Corona: Heilbronn untersagt Veranstaltungen
Ursprungstext vom 12. März: Die Stadt Heilbronn verbietet Veranstaltungen ab 200 Personen: sowohl private als auch öffentliche. Damit zieht die Stadt eine viel strengere Grenze als es bisher Bund und Land getan haben. Auch für Veranstaltungen mit weniger als 200 Besuchern gelten Auflagen. So müssen Veranstaltungen mit 100 bis 199 Teilnehmenden beim städtischen Ordnungsamt gemeldet werden. Im Einzelfall werden sie im Rahmen einer Risikobewertung geprüft. In Kraft tritt diese Handhabe ab Samstag und soll dann bis einschließlich 19. April gelten. Grundlage sei das Infektionsschutzgesetz.
Verbot von Veranstaltungen in Heilbronn: Eingriff in den Alltag vieler Menschen
Oberbürgermeister Harry Mergel sagte heute gegenüber der Presse: "Wir sind uns bewusst, dass diese Regelung einen großen Eingriff in den Alltag der Menschen bedeutet. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen und das hohe medizinische Versorgungsniveau aufrechterhalten zu können, halten wir diese Maßnahme für sachlich gerechtfertigt, angemessen und vertretbar." Außerdem würde damit Veranstaltern eine Planungssicherheit gegeben. Der Oberbürgermeister appellierte zudem an die Vernunft der Menschen. Er sagte: "Ich vertraue fest darauf, dass sich die Menschen auch in dieser Ausnahmesituation solidarisch zeigen und wir diese Herausforderung gemeinsam meistern." Die Grenze von 200 Personen lasse ein gesundes Maß an öffentlichem und privatem Leben weiterhin zu.
Ausfälle wegen Corona: Stadt Heilbronn geht mit gutem Beispiel voran
Betroffen sind Veranstaltungen im städtischen Konzert- und Kongresszentrum Harmonie, im Theater Heilbronn sowie an weiteren städtischen Veranstaltungsorten. Abgesagt wird auch das Event "Magie der Stimmen" und der daran gekoppelte verkaufsoffene Sonntag am 29. März. Das BUGA-Jubiläumswochenende, das am 17. April beginnen sollte, muss ausfallen. Mergel sagte: "Wo es möglich ist, versuchen wir natürlich auch, die Termine auf später zu verschieben."
Bereits im Vorfeld hatte das Land Baden-Württemberg G roßveranstaltungen ab 1.000 Personen verboten.