Städte gießen mit Wasser aus den Becken der Hallenbäder – Heilbronn auch?

Einige Städte nutzen das Wasser aus ihren Hallenbädern, um während der Dürreperiode die Pflanzen zu gießen. Wie sieht es in Heilbronn aus?
Hitze und Trockenheit sorgen dieses Jahr in vielen Regionen für extreme Dürre. Die Grundwasserpegel sind auf dem Tiefststand, mancherorts wurde die Wasserentnahme aus Flüssen eingeschränkt, so auch in Heilbronn – sogar für die Landwirte. Die Dürre hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern auch auf Bäume, Pflanzen und Parks in der Stadt. Aus diesem Grund haben sich einige Gemeinden dafür entschieden, das Wasser aus den Hallenbädern für das Bewässern von Pflanzen zu nutzen – da diese regional wegen Gasmangel geschlossenen sind. echo24.de hat nachgefragt, wie es im in puncto Hallenbad-Wasser in Heilbronn aussieht – denn derzeit wird dort nicht geschwommen.
Sind die Bäder in Heilbronn überhaupt wegen Gasmangel geschlossen?
Die Stadtwerke Heilbronn geben auf Nachfrage von echo24.de bekannt, dass das städtische Hallenbad in Heilbronn sich momentan lediglich in einer Sommerpause befinde und nicht in Zusammenhang mit der Gaskrise geschlossen sei. Die drei Freibäder bleiben ebenfalls weiterhin geöffnet.
Im Hallenbad Soleo werden die „übliche Revisionsarbeiten“ durchgeführt und wie eine Pressesprecherin der Stadtwerke Heilbronn mitteilt: „Auch einzelne Becken abgelassen.“ Doch „Aufgrund der Zusammensetzung des Wassers ist das abgelassene Beckenwasser jedoch nicht als Nutz- oder Brauchwasser verwendbar“.
Weshalb ist das Hallenbad-Wasser aus dem Heilbronner Soleo nicht für Pflanzen geeignet?
Das Wasser, mit dem das Soleo-Hallenbad gefüllt wird, kommt aus dem Schaeuffelenbrunnen. Dabei handelt es sich um ein Mineralwasser, doch das enthält einen sehr hohen Anteil an Sulfat. Sulfat ist für Mensch und Tier zwar ein wichtiger Baustein in der Pflanzenwelt jedoch, insbesondere bei trockenem Wetter, problematisch.
„Ein zu hoher Sulfatgehalt im Gießwasser kann zu einer deutlichen Anreicherung in der Nährlösung führen und Salzstress verursachen. Die beiden Solebecken können aufgrund der Salz-/ Solekonzentration nicht als Nutzwasser in Betracht gezogen werden“, erklärt die Pressesprecherin der Heilbronner Stadtwerke.
Schrittweise könne das Wasser auch nicht entnommen werden, weil das Wasser ohne Chlor oder Aufbereitung schnell verkeimt. Es heißt, dass das abgelassene Wasser über die Kläranlage wiederaufbereitet und dem Kreislauf, aus welchem es entnommen wurde, wieder zugeführt wird.
Über den Winter bleibt das Wasser der Freibäder ebenfalls im Becken
Auch das Wasser der Freibäder bleibt in Heilbronn über die Winterzeit in den Becken, um Frostschäden an den Becken zu vermeiden. Es wird dem Beckenwasser ein „Einwinterungsmittel“ beigefügt. In dem Fall würde ein Verwenden als Gießwasser ebenfalls Umweltschäden verursachen.