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Nachbarn angezündet: Verteidigung sah „Unfall“ – Urteil gefallen

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Von: Julia Thielen

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Die getötete Frau hinterlässt sieben Kinder.
Der Prozess am Landgericht Heilbronn gegen die Frau aus Freudental ist beendet. © Mario Berger

Im Kreis Ludwigsburg kommt es im Oktober 2021 zu einem schrecklichen Vorfall. Ein Mann steht „lichterloh in Flammen“. Es soll versuchter Mord sein, die Verteidigung sieht das ganz anders.

War es ein schicksalhafter Unfall oder eine gezielte Attacke? Dieser Frage musste sich das Landgericht Heilbronn im Prozess um einen versuchten Mord stellen. Eine Frau aus Freudental im Kreis Ludwigsburg solle ihren Nachbarn absichtlich angezündet haben. Am Dienstag (31. Mai) fiel das Urteil.

Freudental/Heilbronn: Nachbarn angezündet – Urteil in Prozess um versuchten Mord gefallen

Im Oktober 2021 soll die Angeklagte ihren Bekannten in ihrer Wohnung heimtückisch mit Brennspiritus übergossen und dann mit einem Feuerzeug angezündet haben. Zu dieser Überzeugung kam das Landgericht und verurteilte die 41-Jährige zu insgesamt fünfeinhalb Jahren Haft.

Das 52 Jahre alte Opfer hatte zuvor in seiner Aussage detailreich einen Angriff beschrieben. Demnach hatte er „lichterloh in Flammen gestanden“. Der Nachbar der Frau erlitt dabei schwere Verbrennungen zweiten und dritten Grades an Kopf, Hals und Oberkörper. Narben werden ihn für immer zeichnen.

Freudental/Heilbronn: Verteidigung geht von „schicksalhaftem Unfall“ aus

Bis zum Schluss hatte die Verteidigung die Ereignisse in jeder Nacht als „schicksalhaften Unfall“ bezeichnet. Sie plädierte daher auf Freispruch. Der Grund: Für eine bewusste Attacke auf den Nachbarn gebe es bei der Angeklagten kein Motiv. Die Staatsanwaltschaft hatte vor der 1. Schwurgerichtskammer eine siebenjährige Haftstrafe gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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