Heilbronn greift bei Müllsündern durch: Bestimmte Biotonnen werden nicht mehr geleert
Einige Biotonnen in Heilbronn werden demnächst wohl nicht mehr geleert. Schuld sind Störstoffe und andere falsche Materialien, die nicht mit Bioabfall entsorgt werden dürfen.
Als Biomüll bezeichnet werden organische Abfälle tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, die im Haushalt anfallen. Doch immer wieder kommt es vor, dass sich in den Biotonnen Störstoffe wie Restmüll, Verpackungen aus Plastik und andere Materialien befinden.
Nun wurde beschlossen, dass diese Biotonnen in Heilbronn künftig nicht mehr geleert werden, wenn einer dieser aufgezählten Störstoffe darin liegt. Dann wird nur noch der Restmüll weiterhin entsorgt. „Um dies zu verhindern, werden Biotonnen weiterhin kontrolliert und bleiben auch mal ungeleert stehen“, wie Markus Hohmann von den Entsorgungsbetrieben der Stadt Heilbronn ausführt.
Biotonnen in Heilbronn werden bei falscher Befüllung nicht mehr geleert
Nicht geleerte Biotonnen werden deshalb zukünftig mit einer roten Karte gekennzeichnet, die Hinweise enthält, wie die Tonnen richtig befüllt werden müssen und wie man mit einer nicht geleerten Tonne weiter verfährt. Biotonnen, welche Störstoffe enthalten, können geordnet und dann am nächsten Leerungstermin bereitgestellt werden.
Wenn eine Nachsortierung der Bioabfälle allerdings nicht möglich oder zu aufwändig ist, gibt es nun die Möglichkeit, sogenannte Abfuhrbanderolen für eine Sonderleerung zu kaufen. Diese Banderolen sind in allen Bürgerämtern und im Technischen Rathaus bei der Abfallgebührenabteilung erhältlich und kosten je nach Behältergröße etwa zwischen 7 und 28 Euro. Falsch befüllte Biotonnen werden einmalig am nächsten Leerungstermin des Restmüllbehälters geleert.
Schon seit einem Jahr werden in Heilbronn pro Monat rund 20.000 Biotonnen auf Störstoffe wie Restmüll, Verpackungen aus Plastik und andere Materialien überprüft. Bei den Sammeltouren wurden dabei jedes Mal etwa zehn Biotonnen nicht geleert, weil sie ausschließlich Restmüll, Verpackungen oder andere Abfälle enthalten haben.
Um die einzelnen Tonnen zu kontrollieren, ist ein Sammelfahrzeug im Einsatz, welches mit speziellen Detektoren ausgestattet ist. Falls sie in den bereitgestellten Biotonnen auf Störstoffe stoßen, so werden diese noch vor dem Leerungsvorgang durch einen Signalton und ein Alarmlicht angezeigt.
Stadt Heilbronn greift durch: Was darf nicht in den Bioabfall
Damit der Bioabfall gut verwertet werden kann, müssen ein paar Regeln beachtet werden. In die Biotonne dürfen grundsätzlich nur kompostierbare Abfälle wie zum Beispiel Salat-, Gemüse- und Obstreste, feste Speisereste, Kaffee- und Teesatz (mit Filter), Eierschalen, Topfpflanzen, Schnittblumen (ohne Bindedraht), Haare, Federn, Papierservietten, Laub, Unkräuter oder Grasschnitt. Außerdem nicht in die Biotonne gehören unter anderem Metalle, Glas, Kunststoffe aller Art, Getränkekartons, Staubsaugerbeutel, Schadstoffe, Zigarettenkippen, Windeln, Kehricht und sonstiger Hausmüll.

Zu beachten gilt es noch: Bioabfälle sollten auf keinen Fall in Plastiktüten in die Tonnen geworfen werden. Dies gilt auch für im Handel erhältliche biologisch, abbaubare Plastiktüten. Stattdessen kann man zum Verpacken von feuchten Bioabfällen auch einfach Papiertüten, gebrauchte Bäckertüten oder Zeitungspapier verwenden.