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Training für den Motorman Run: "Warum tu' ich mir das an?"

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Von: Anna-Maureen Bremer

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Warum redet man sich innerhalb eines Jahres ein, so schlimm sei es ja gar nicht gewesen? Redakteurin Anna war wieder beim Training. Sie hat wieder Muskelkater. Aber dieses Jahr meint sie's ernst.

Motorman Run 2019: So verrückt ist das Training in Neuenstadt
- © Steffan Maurhoff

"So schlimm kann das ja nicht sein. Zehn Kilometer sind doch irgendwie zu schaffen und bei den Hindernissen wird einem bestimmt geholfen", sagte sie zu ihrer Elfe, setzte sich auf ihr Einhorn und ritt in den Sonnenuntergang...

Jetzt mal ernsthaft: Wie naiv bin ich eigentlich? Ich war doch letztes Jahr schon beim Training! Ich hätte wissen können, dass der Motorman Run kein Zuckerschlecken wird. Das Training am Mittwoch in Neuenstadt hat mir das erneut schmerzlich vor Augen geführt. Aber ich hatte auch einen saumäßigen Spaß! Und dieses Jahr mach' ich mit!

Sven Rauhut steht bereits in der Mitte der Trainingsteilnehmer, als ich am Parkplatz in Neuenstadt ankomme. Als er mich entdeckt, grinst er breit. Ohje.

Wie bereits im letzten Jahr, werde ich als Neuling freundlich begrüßt, manche erkennen mich wieder und fragen, wo ich so lange gewesen bin. Dann geht's schon los mit dribbeln auf der Stelle. "Steigern!", ruft Sven. Und nach zehn Sekunden: "Vollgas, Vollgas, Vollgas!!!"

Motorman Run 2019: Das Training in Neuenstadt macht einfach Spaß

Dann geht's auf den Sportplatz. Ganz hinten entdecke ich wieder dieses unsägliche Klettergerüst. Es wird mir später zeigen, dass ich in den Armen nicht so viel Kraft habe, wie ich mir glaubhaft einrede. Aber es wird mich mit einem Erfolgsgefühl gehen lassen. Immerhin.

Nach Schnick Schnack Schnuck im Liegestütz und einem Über- und Untereinanderherumgekrachsel gilt es, sich an einem freihängenden Seil hinaufzuarbeiten (Keine Chance! Ich weiß jetzt, was es heißt, wie ein nasser Sack herumzuhängen).

Wenigstens schaffe ich es, mich an herabhängenden Reifen entlang auf die andere Seite des Klettergerüsts zu hangeln. Ich danke meinem Opa, der das als Kind mit mir im Pfühlpark geübt hat.

Auch das Traktorreifen-Umherwuchten ist machbar. Aber dann ist es da, dieses Hindernis, das mir im letzten Jahr schon einen Schauer über den Rücken gejagt hat: Autoreifen ganz eng nebeneinander aufgestellt und in eine Paletten-Konstruktion eingespannt. Ich nenne es liebevoll "Geburtskanal". Auf den Boden legen, mit dem Kopf die Reifen anheben und durchkriechen. Für Klaustrophobiker ist das wirklich nichts.

Beim Lauf ist dieses Hindernis angeblich viel einfacher. Denn: Dann steht es im zentimetertiefen Matsch.
Beim Lauf ist dieses Hindernis angeblich viel einfacher. Denn: Dann steht es im zentimetertiefen Matsch. © Steffan Maurhoff

Beim Motorman Run 2019 müssen 40 Hindernisse überwunden werden

Muss ich das beim Motorman Run auch machen? Coach Sven hat beruhigende Worte für mich: "Beim Lauf ist das gar nicht schlimm. Da stehen die Reifen 15 Zentimeter im Matsch. Dann flutscht das." Achso - bekomme ich dann einen Schnorchel dazu?

Obwohl ich bei einigen Hindernissen denke "Jetzt geht nix mehr!", erfasst mich eine neue Motivationswelle, sobald es zur nächsten Übung geht. Hoffentlich wird das beim Motorman Run, am 7. September auch so sein.

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- © Steffan Maurhoff

Das Beste kommt zum Schluss: Ab in die Brettach! Samt Klamotten und Schuhen stiefeln wir in den Fluss. Ganz schön frisch! Schnappatmung! Natürlich kennt Sven keine Gnade und sorgt dafür, dass ich wirklich GANZ nass werde. Prima, jetzt sehe ich wenigstens aus, als hätte ich hier was gerissen.

Das Grinsen bekomme ich trotz körperlichem Limit nicht mehr aus dem Gesicht. Hier wird zusammengehalten. Wen die Kräfte verlassen, dem werden mehrere Hände entgegengestreckt. "Kommst du nächsten Mittwoch wieder?", werde ich mehrmals gefragt.

Nö. Aber nur, weil ich da im Urlaub bin. Danach habe ich noch vier Trainingseinheiten am Sportplatz vor mir, auf die ich mich richtig freue.

Wie ich allerdings zehn Kilometer laufen überlebe, werde ich im Urlaub vielleicht herausfinden...

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