Zecken-Alarm: FSME-Fälle steigen – Besonderheit in Heilbronn
Bei Naturliebhabern sehr gefürchtet: Zecken. Sie sind gefährliche Krabbeltiere, deren Biss im schlimmsten Fall tödliche Erkrankungen auslösen kann.
Die Zahl der Frühsommer-Meningoenzephalitis-Erkrankungen (FSME) im Südwesten steigt. In diesem Jahr wurden dem Landesgesundheitsamt bereits 75 Fälle von Erkrankungen mit der Hirnentzündung FSME gemeldet. Das sind rund 20 Fälle mehr als letztes Jahr zu dieser Zeit. Doch die Dunkelziffer könnte auch deutlich über den offiziellen Zahlen liegen, da milde Verläufe der Krankheit oft sogar gar nicht erkannt werden – die Schwankungen in der Statistik sind somit nicht ungewöhnlich.
FSME in Baden-Württemberg: Heilbronn mit Besonderheit in Bezug auf Zecken
Nahezu ganz Baden-Württemberg ist Risikogebiet für FSME. Lediglich eine Ausnahme gibt es: Die Stadt Heilbronn gilt dieses Jahr nicht als Risikogebiet für eine Erkrankung an FSME. Doch ganz sicher schätzen dürfen sich auch Heilbronner Bürger nicht, wenn sie von einer Zecke gebissen werden. Auch hier könnten Zecken, die die Erreger in sich tragen und die Krankheit somit weitergeben, vorhanden sein.
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Erkrankungen (FSME)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virusenzephalitiden werden durch ein Virus des Genus Flavivirus in der Familie der Flaviviridae verursacht. Durch einen Zeckenstich gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen und können dort die Krankheit auslösen. Endemiegebiete in Deutschland liegen vor allem in Baden-Württemberg, in Bayern, im südlichen Hessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Darüber hinaus sind einzelne Kreise in sechs weiteren Bundesländern betroffen.
Quelle: Robert Koch Institut
Baden-Württemberg: Milde Temperaturen fördern Zecken-Ausbreitung
Den Wetterbedingungen, besonders dem milden Winter, sei es zu verdanken, dass „in den von uns untersuchten Gebieten in Süddeutschland“ die Aktivität der Zecken auf einem „hohen bis sehr hohen Niveau“ sei, gibt Zecken-Experte Alexander Lindau von der Universität Hohenheim gegenüber der Karlsruher Zeitung bekannt. Kann die Klimaveränderung bald auch eine Ameise, deren Bisse tödlich enden können, zu uns bringen?
Die Folgen eines Zeckenbisses können langfristige Schäden und somit verheerende Folgen, wie Lähmungen, haben. Gegen die FSME gibt es in vielen Risikogebieten bereits eine gute Impfquote bei Kindern. Erwachsene scheinen sich jedoch weniger häufig impfen zu lassen, obwohl die Infektion für Erwachsene als gefährlicher gilt.
In schweren Fällen kommt es zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute oder gar zu einer Schädigung des Rückenmarks - im schlimmsten Fall endet eine Infektion sogar tödlich. Die Lyme-Borreliose wird ebenfalls von Zecken übertragen, für diese Krankheit gibt es allerdings keine Schutzimpfungen.