Erstmals Verluste bei Würth? Der Firmen-Gründer macht sich Sorgen

Reinhold Würth spricht über problematische Wirtschaftslage. Auch rote Zahlen sind für den Weltmarktführer für Befestigungs- und Montagetechnik erstmals denkbar.
Es sind keine leichten Zeiten. Die Energiekosten steigen extrem, Prognosen fallen düster aus für die Zukunft, wie echo24.de bereits berichtet hat. Bei vielen Firmen werden die Sorgenfalten immer tiefer. Auch bei Reinhold Würth, dem Gründer des gleichnamigen Herstellers von Befestigungs- und Montagetechnik aus Künzelsau in Baden-Württemberg, wächst die Angst vor roten Zahlen.
Es wären die ersten Verluste in der 76-jährigen Geschichte des Handelskonzern Würth. Über die möglichen Folgen des Ukraine-Krieges und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat sich Reinhold Würth in einem Interview mit der Heilbronner Stimme geäußert. Und auch Würth-Chef Robert Friedmann hat bereits im Mai über die Umsatz-Entwicklungen gesprochen.
Reinhold Würth macht sich Sorgen: Firmengründer spricht von Wirtschaftskrise
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) dazu berichtet hatte, konnte der Handelskonzern Würth in den ersten vier Monaten des Jahres ein starkes Umsatzwachstum erzielen. Doch schon damals herrschte große Unsicherheit. Dem Beitrag zufolge „blickt das Unternehmen jedoch zurückhaltend auf dieses Jahr und verzichtet auf eine Prognose“ aufgrund der gesamten wirtschaftlichen und weltpolitischen Lage.

Dazu passen die aktuellen Aussagen von Firmen-Gründer Reinhold Würth im Interview: „Ich habe große Sorge, dass wir ab dem vierten Quartal eine ausgewachsene Wirtschaftskrise bekommen.“
Noch mit Gewinnen: Würth-Boss äußert sich zu interner Einschätzung
Doch aktuell läuft‘s noch rund beim Schrauben-Imperium aus Künzelsau. Das Geschäft des eigenen Unternehmens laufe noch „wie geschmiert“, hat Reinhold Würth gegenüber der Zeitung aus Heilbronn erklärt. Außerdem hoffe er auf weitere Rekord-Umsätze für die Würth-Gruppe in diesem Jahr.
Grund dafür sind sicher auch die Aussagen von Robert Friedmann von Anfang Mai 2022. Der Würth-Boss erklärte laut dpa, dass man intern davon ausgehe, „in der Lage zu sein, ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen. Die derzeitigen Preissteigerungen hätten jedoch einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis“.
Reinhold Würth hat seine Nachfolge bereits geregelt
Neben den aktuellen Problemen, hat sich Reinhold Würth auch mit der Zukunft seines Unternehmens beschäftigt. Im Gespräch mit der Heilbronner Stimme macht er dem dpa-Bericht zufolge deutlich, dass er seine Nachfolge im Konzern bereits geregelt hat. Dazu heißt es: „Seine Nachfolge als Vorsitzender im wichtigsten Gremium der Würth-Gruppe werde demnach einmal Enkel Benjamin Würth (41) übernehmen. Der Sohn von Tochter Marion Würth ist bereits seit 2019 Mitglied des Stiftungsaufsichtsrats“.
Außerdem solle Benjamin Würths Bruder Sebastian, der bereits einen Sitz im Beirat der Würth-Gruppe hat, als Nachfolger der derzeitigen Beiratsvorsitzenden Bettina Würth folgen. Doch noch bleibt Reinhold Würth selbst am Ruder.