Erstes Wolfspärchen im Schwarzwald: Gibt es bald ein Wolfsrudel?
Nachdem eine Fotofalle zwei Wölfe im Schwarzwald fotografiert hat, gehen Experten davon aus, dass es noch dieses Jahr ein neues Rudel in Baden-Württemberg geben wird.
Im Landkreis Waldshut im Schwarzwald sind am Montag (13. Februar) zwei Wölfe in einer Fotofalle geraten. Auf dem Foto sind zwei Wölfe zu sehen, Wolfsexperten gehen von einem Männchen (Rüde) und einem Weibchen (Fähe) aus. Experten gehen von einem ersten Wolfspärchen im Schwarzwald aus. Die Folge: Es könnte bald zu Wolfswelpen kommen. Damit würde ein ganzes Wolfsrudel im Südschwarzwald entstehen.
Erstes Wolfspärchen im Schwarzwald: Experten rechnen mit Wolfswelpen
In der Region waren bereits einige einzelne territoriale Rüden bekannt, die Fähe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Anfang des Jahres zugewandert und hat sich mit einem Rüden zu einem Paar zusammengeschlossen. Man geht davon aus, dass sie sich dieses Jahr vermehren werden. Wilde Wölfe verpaaren sich in der Regel im Februar bis März und bringen im April, Anfang Mai etwa vier bis sechs Welpen zur Welt, erklärt die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt.
Es ist noch nicht geklärt, um welche Wölfe es sich handelt – Population wächst stetig
Die Tiere können auf dem Bild der Fotofalle nicht eindeutig identifiziert werden, Experten nehmen aber an, dass es sich bei einem der Wölfe um den territorialen Wolfsrüden GW1129m (Territorium Schluchsee) handelt. Bei dem zweiten Tier könnte es sich um die im Januar im Münstertal nachgewiesene Fähe GW2407f handeln, es müssen aber noch weitere genetische Untersuchungen durchgeführt werden, um ganz sicher zu sein.
Nach der Ausrottung des Wolfes in Deutschland wurde im Jahr 2000 wieder ein Wolfswelpe geboren. Seit dem ist die Population stetig gewachsen: Im Jahr 2021/2022 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere dokumentiert, berichtet die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt. Die Entwicklung wird vor allem von Landwirten mit kritischen Augen betrachtet.
Landwirte in Baden-Württemberg besorgt: Stellen die Wölfe eine Gefahr für Nutztiere dar?
Durch die Anwesenheit von Wölfen besteht generell das Risiko, dass ungeschützte Nutztiere gerissen werden. Daher sollte in Gebieten mit sesshaften Wölfen wie dem Südschwarzwald der Herdenschutz auch präventiv umgesetzt werden. Die meisten gefährdeten Nutztierarten sind Schafe, Ziegen und Gatterwild.
Nicht nur die Wölfe kehren nach der Ausrottung zurück, auch der Fischotter ist nach fast einem Jahrhundert wieder in Baden-Württemberg gesichtet worden.