Begegnung mit Wolf auch in BW möglich: So verhaltet ihr euch richtig
Auch in Baden-Württemberg ist es möglich, bei einem Spaziergang im Wald einen Wolf anzutreffen. Wie man sich richtig verhält.
Beim Spaziergang durch den Wald einen Wolf anzutreffen, ist auch in Baden-Württemberg nicht ausgeschlossen. Bislang sind drei sesshafte Wölfe im Schwarzwald bekannt, die bereits für tote und verletzte Schafe gesorgt haben. Auch im Landkreis Reutlingen wurde kürzlich ein Wolf gesichtet. Doch nicht alle Wölfe sind sesshaft. Immer wieder kommt es vor, dass die Tiere auf Wanderschaft durch Baden-Württemberg streifen.
Wölfe in Baden-Württemberg: „Grundsätzlich keine Gefahr“
Wie das Umweltministerium Baden-Württemberg auf seiner Internetseite mitteilt, würden Wölfe grundsätzlich keine Gefahr für den Menschen darstellen: „Wölfe kommen nur in sehr geringen Dichten vor und vermeiden als vorsichtige Tiere gewöhnlich eine direkte Begegnung mit Menschen.“ Sie würden Menschen schon über große Distanzen wahrnehmen und meiden, weshalb es „eine Seltenheit“ sei, einem solchen Tier zu begegnen.
Ein Grund zum Aufatmen – auch der NABU erklärt: Seit 2000 habe es bislang keine Situation gegeben, in der Wölfe sich aggressiv gegenüber Menschen verhalten hätten.
Aber Achtung: Junge Wölfe seien auch mal weniger vorsichtig und dem Menschen gegenüber teilweise neugierig, heißt es auf der Seite des Umweltministeriums Baden-Württemberg weiter. Ähnlich wie bei Füchsen, Dachsen, Wildschweinen oder anderen Wildtieren sei es möglich, dass Wölfe sich hin und wieder mal einer Siedlung nähern. Vor allem in den Nachtstunden sei es nicht ungewöhnlich, dass ein Wolf eine Siedlung quert.

Was kann ich tun, wenn ich einem Wolf begegne? Umweltministerium Baden-Württemberg gibt Verhaltenstipps
Wie verhalte ich mich richtig, sollte ich doch einmal einem – womöglich sogar aggressiven – Wolf begegnen? Das Umweltministerium Baden-Württemberg gibt dafür den grundsätzlichen Hinweis: „Begegnen Sie ihnen mit Respekt, halten Sie Abstand, gehen Sie nie auf die Tiere zu und bedrängen Sie diese nicht.“ Weitere Hinweise lauten:
- Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht, machen Sie auf sich aufmerksam und entfernen Sie sich langsam.
- Entfernen Sie sich nicht hastig oder laufen Sie nicht weg. Gehen Sie stattdessen betont uninteressiert weiter und sprechen dabei laut.
- Wenn Sie sich unwohl fühlen, können Sie stehenbleiben, laut rufen und in die Hände klatschen. Bei einer weiteren Annäherung durch das Tier werfen Sie mit Gegenständen.
- Wölfe niemals füttern! Weder direkt noch indirekt. Denn: Hat sich ein Wolf erst an die Fütterung durch den Menschen gewohnt, kann es sein, dass er sein Futter aggressiv einfordert.
- Für Hundehalter gilt: Wölfe können die Vierbeiner für Eindringlinge in ihr Revier halten. Hunde sollten daher angeleint werden. Falls sich ein Wolf einem Hund nähert, gehen Sie rückwärts, rufen Sie laut und gestikulieren. Werfen Sie gegebenenfalls mit Gegenständen.
- Einen Wolf sollte man niemals in die Ecke treiben, auch wenn er auf seine Beute fixiert ist (meist Schafe oder Ziegen) und das Vertreiben schwerfällt.
- Wer einen toten, kranken oder verletzten Wolf findet: Niemals anfassen oder verfolgen. Sofort die Naturschutzbehörde, Forstbehörde oder Polizei informieren. Schilden Sie Ihre Beobachtung der Naturschutzbehörde oder dem Wolfsmonitoring.