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Hohes Risiko für arktischen Wintereinbruch im März – Polarwirbel macht‘s möglich

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Am Wochenende fallen die Temperaturen in ganz Deutschland – Vereinzelt kann es sogar schneien. Experten schätzen das Risiko als sehr hoch ein, dass es noch in diesem Frühjahr zum arktischen Wintereinbruch kommt.

War es vergangene Woche in Baden-Württemberg noch sonnig und mild, erwartet ganz Deutschland pünktlich zum Wochenende einen zweistelligen Temperatursturz – der Februar endet mit richtigem Schmuddelwetter. Für den März sind sich die Wettermodelle einig, dass es kälter als in den Vorjahren wird. Das europäische Wettermodell schätzt das Risiko sogar als sehr hoch ein, dass es zu einem arktischen Wintereinbruch kommt: dabei spielt der Polarwirbel eine entscheidende Rolle.

Zum Ende der Woche (26. Februar) werden zweistellige Temperaturstürze erwartet. Die Mitteltemperatur sinkt von rund 9 Grad am Donnerstag auf bis zu -1 Grad am Sonntag. Grund dafür ist Kaltluft aus dem Norden. Neben frostigen Nächten sinkt die Schneefallgrenze fast überall auf 0. Die Höchstwerte am Wochenende erreichen gerade einmal +5 Grad. Der Winter in Deutschland meldet sich zurück.

März wird kälter als klimatologisches Mittel – später Wintereinbruch möglich

Zwar steigen die Temperaturen zu Monatsbeginn leicht, die mittelfristigen Vorhersagen prognostizieren aber ganz klar einen kalten März, da lassen die Modelle sehr wenig Spielraum. Die Winterjacke also noch nicht wegräumen – kalte Luft, Schneefall, Graupelschauer und Nachtfrost werden den März nämlich erstmal eine Weile bestimmen.

Die Wettermodelle zeigen bis in die zweite Märzwoche winterliche Temperaturen an. Es wird sogar oft kälter als im klimatologischen Mittel. Und auch danach geht der Trend eher in Richtung kühler Temperaturen.

Erste Frühblüher in Magdeburg
Folgt im März der arktische Wintereinbruch? Experten schätzen das Risiko als „hoch“ ein. © Klaus-Dietmar Gabbert/ picture alliance

Das Wetter wird typisch für einen kalten März

Die Sonne wird im März trotzdem ab und an durchkommen, denn schon am 20. März ist Äquinoktium, also die Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Kraft der Sonne wird immer stärker. Konkret heißt das, dass es morgens noch frostig sein kann, während uns tagsüber die Sonne einheizt. Generell ist es ein typisches, kaltes Frühlingswetter. Denn große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind in dieser Jahreszeit nichts Außergewöhnliches.

Äquinoktium (Tag-und-Nacht-Gleiche)

Äquinoktium oder Tag-und-Nacht-Gleiche werden die beiden Kalendertage eines Jahres genannt, an denen lichter Tag und Nacht etwa gleich lang sind (20. März und 23. September). Das gilt an jedem Ort auf der Erde. Die Sonne geht an diesen Tagen überall auf der Erde fast genau im Osten auf und im Westen unter

Risiko des Ausbruchs arktischer Luftmassen ist sehr hoch

Die Polarwirbel wird sich Anfang März spalten und das Risiko für einen Ausbruch arktischer Luftmassen ist groß. Insbesondere das europäische Klimamodell zeigt ein erhöhtes Risiko für kühle Temperaturen im März und April. Andere Klimamodelle behaupten das Gegenteil. Große Modellunterschiede deuten immer auf eine große Unsicherheit hin. Das Polarwirbelereignis wird allerdings mit großer Sicherheit Auswirkungen auf das Wetter haben.

Wetterlage und Polarwirbel sprechen für einen arktischen Wintereinbruch

Damit ein arktischer Wintereinbruch wirklich auch Deutschland treffen kann, ist in aller Regel Hochdruck über Skandinavien notwendig. Dieser ist laut Experten derzeit gegeben. Einzig im zeitlichen Ablauf bestehen noch große Unsicherheiten. So kann die arktische Kaltluft von 14 bis zu 60 Tagen brauchen, bis sie in Deutschland ankommt.

Der Hochdruck über Skandinavien soll sich sogar noch bis nach Grönland ausbreiten, was auf jeden Fall sibirischen Ostwind für uns bedeutet. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Wetterlage und der Polarwirbel-Split für einen späten, arktischen Wintereinbruch sprechen. Die zeitliche Abfolge ist aber noch nicht absehbar.

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