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Heftiges Verkehrschaos droht: Warnstreiks im ÖPNV am Freitag

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Von: Michaela Ebert

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Stillstand. Am Freitag müssen Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zum Streik auf – in vielen Kommunen in Baden-Württemberg stehen deshalb Busse und Bahnen still.

Reisende, die am Freitag (3. März) Busse und Bahnen nutzen wollen, müssen sich in Baden-Württemberg eine Alternative überlegen. Denn: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in vielen Städten zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Verdi-Streik legt ÖPNV: Neun Städte am Freitag betroffen

Betroffen ist der öffentliche Nahverkehr am Freitag in folgenden Städten:

Streik in baden-württembergischen Kommunen: Verkehrschaos vorprogrammiert

Das Verkehrschaos ist am Freitag also vorprogrammiert. Aber Achtung: In Stuttgart fahren die S-Bahnen noch. Diese werden schließlich von der Deutschen Bahn bedient. Menschen, die am Freitag in Heilbronn auf Bus und Bahn angewiesen sind, müssen sich wohl eine Alternative überlegen.

SSB Streik, Ver.di Stuttgart Hauptbahnhof
Streik: Am Freitag kommt es im kommunalen Nahverkehr Baden-Württembergs zu vielen Bus- und Bahnausfällen. (Symbolbild) © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner/DROFITSCH

Zwar sind auf Anfrage von echo24.de die Busse im Landkreis nicht betroffen, bei den Stadtbussen und -bahnen sieht es allerdings schlecht aus. So sollen am Freitag keine Stadtbusse fahren und auch die Stellwerke in der Innenstadt können vom Streik betroffen sein. Das hätte zu Folge, dass auch der S-Bahn Verkehr ausfällt.

Wo der kommunale Nahverkehr außerdem betroffen ist, lest ihr hier: Verdi-Streik legt ÖPNV lahm – keine Busse und S-Bahnen in Heilbronn und Stuttgart.

Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst: Auslöser für viele Proteste

Verdi-Landeschef Martin Gross sagte im Vorfeld, die Arbeit der Fahrerinnen und Fahrer im kommunalen Nahverkehr gehöre eigentlich dringend aufgewertet, durch die Inflation werde jetzt sogar um zehn Prozent abgewertet. In Karlsruhe seien erstmalig in der Geschichte des Karlsruher Verkehrsverbundes die Albtalverkehrsgesellschaft AVG (Solidaritätsstreik) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe VBK gemeinsam zum Arbeitskampf aufgerufen.

Hintergrund des Protests ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass in den betroffenen Städten am Freitag kein ÖPNV fährt. Ähnliche Aufrufe gibt es in fünf weiteren Bundesländern.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen

Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen in Potsdam in der zweiten Runde am Donnerstag zwar ein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaften wiesen es aber umgehend zurück. Das Angebot umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als „nicht leistbar“ abgelehnt.

In Stuttgart und Heilbronn: Klimademonstrationen sorgen am Freitag für noch mehr Verkehrschaos

Nach Protesten gegen den Abriss des Dorfes Lützerath und das Abbaggern von Braunkohle in Nordrhein-Westfalen ruft die Organisation Fridays for Future ebenfalls am Freitag zu neuen Klimademonstrationen auf. Allein im Südwesten rechnet die Organisation mit Tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei Demonstrationen in mehr als 40 Städten – darunter auch in Heilbronn und Stuttgart.

Großer Klimastreik in Berlin - 23.09.2022
Am 3. März sind Klimastreiks der Organisation „Fridays For Future“ in mehr als 200 deutschen Städten angekündigt © Marc Vorwerk/SULUPRESS.DE/picture alliance

In der Landeshauptstadt wird mit 5000 angemeldeten Teilnehmenden gerechnet – weiße Menschen mit Dreadlocks wurden jedoch ausgeladen. In Freiburg werden 4000 und in Karlsruhe 3000 Menschen erwartet. Unter dem Motto „#TomorrowIsTooLate“ (Morgen ist zu spät) sind nach Angaben der Veranstalter Proteste unter anderem in Stuttgart, Biberach und Geislingen, Freiburg, Reutlingen, Wiesloch, Heidenheim und Ludwigsburg geplant. Auch in Heidelberg und Mannheim wird zu Demonstrationen eingeladen.

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