Waldbrandgefahr in Baden-Württemberg „sehr hoch“: Das müsst Ihr bei Feuer tun

Der Deutsche Wetterdienst warnt aufgrund extremer Trockenheit in Baden-Württemberg vor einer „sehr hohen Waldbrandgefahr“. Was jetzt wichtig ist.
Der Sommer 2022 ist nicht nur zu warm, sondern auch zu trocken. Aufgrund von anhaltender Trockenheit warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) verbreitet vor einer hohen bis „sehr hohen Waldbrandgefahr“ in Baden-Württemberg. Bereits im Juni gab es den ersten Waldbrand in Stuttgart. Das Land gibt anlässlich der Brandgefahr wichtige Verhaltenstipps für Waldbesucher im Sommer. Die Feuerwehr Stuttgart klärt außerdem auf, was im Ernstfall bei einem Waldbrand zu tun ist.
Waldbrandgefahr in ganz Baden-Württemberg „sehr hoch“: DWD warnt
Die Dürre stellt für die Wälder im Südwesten mittlerweile eine extreme Gefahr dar. Der Waldbrandgefahrenindex weist nahezu für ganz Baden-Württemberg die höchste Gefahrenstufe 5 aus. Das ist so in keinem anderen Bundesland der Fall, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Auch in Bayern ist zwar aktuell eine sehr große Fläche bedroht, allerdings ist nur ein Teil des Landes von einer sehr hohen Waldbrandgefahr betroffen – und nicht das ganze. In Baden-Württemberg wird die Waldbrandgefahr laut eines DWD-Sprechers aufgrund einer gefährlichen Kombination so hoch eingestuft: andauernde Trockenheit und Wind.
Hohe Waldbrandgefahr in Baden-Württemberg: Wichtige Regeln für Waldbesucher
Bereits „eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder ein aus dem Ruder gelaufenes Grillfeuer kann verheerende Folgen haben“, warnt das Land Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung vom Juni. Besonders gefährlich ist dabei der Funkenflug, der offenes Feuer in der freien Natur zum unkalkulierbaren Risiko macht – vor allem in Kombination mit Wind. „Heiße Teile an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor können ebenfalls Brände auslösen, wenn sie im Unterholz oder Gras geparkt werden“, heißt es.
Oft lassen Menschen ihren Müll und auch Glasabfälle arglos liegen. echo24.de hat sich damit beschäftigt, ob liegengelassene Gläser und Glasscherben ein Feuer entfachen können.
Das Land Baden-Württemberg veröffentlichte angesichts der steigenden Waldbrandgefahr im Sommer ein paar „Regeln für den Waldbesuch“:
- Generell gilt in Baden-Württemberg vom 1. März bis 31. Oktober im Wald ein generelles Rauchverbot.
- Feuer machen ist nur an den offiziellen, fest eingerichteten Feuerstellen auf den Grillplätzen erlaubt.
- Je nach örtlicher Situation können die jeweiligen Forstbehörden weitere Maßnahmen anordnen und insbesondere das Grillen im Wald vollständig verbieten. Diese Sperrungen sind unbedingt zu beachten.
- Nicht gestattet ist das Grillen im Wald auf mitgebrachten Grillgeräten.
- Offenes Feuer außerhalb des Waldes muss mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein.
- Auch an den erlaubten Stellen muss das Feuer immer beaufsichtigt und vor dem Verlassen unbedingt vollständig gelöscht werden.
- Nicht mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor im Unterholz oder Gras parken, da sich dieses durch die heißen Teile wie Katalysator oder Auspuff entzünden kann.
Hohe Waldbrandgefahr in Baden-Württemberg: Was tun, wenn ich ein Feuer bemerke?
Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich einen Waldbrand bemerke? Die Feuerwehr Stuttgart gibt wichtige Tipps, was zu tun ist, wenn man ein Feuer bemerkt:
- Wer einen Wald- oder Flächenbrand – auch wenn er noch so klein ist – bemerkt, soll sofort die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmieren.
- Dabei ist es wichtig, den Ort und den Anfahrtsweg so gut wie möglich zu beschreiben, damit die Einsatzkräfte schnellstmöglich mit den Löscharbeiten beginnen können.
- Hilfreich ist es auch, sich als Lotse an markanten Punkten oder Kreuzungen aufzustellen und den Einsatzkräften den Weg zur Einsatzstelle zu weisen.
- Generell sollten die Antworten auf folgende Fragen parat liegen: Wo brennt es, was brennt, wer oder was ist betroffen?
Mit der aktuellen Wetterlage ist allgemein nicht zu spaßen. Der DWD warnt angesichts der Hitzewelle, die über Baden-Württemberg rollt, nicht nur vor einer sehr hohen Waldbrandgefahr, sondern auch vor einer „hohen Wärmebelastung“ und einer „hohen Gefährdung durch UV-Strahlung“. Laut Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha kann die Hitze schnell „lebensbedrohlich“ werden. echo24.de berichtet, was bei einem Hitzeschlag helfen kann. Am besten ist es natürlich, erst gar keinen zu bekommen. Diese 6 Tipps sorgen für Abkühlung an heißen Sommertagen.