Neue Ermittlungsmöglichkeit beim LKA: Virtuelle Tatortbesichtigung in der Cave

Einen Tatort einscannen und virtuell nachstellen: Dies ist durch den Einsatz moderner Technologien im Landeskriminalamt möglich. Helfen soll der virtuelle Tatort bei sämtlichen Strafdelikten.
Seit Dezember 2021 gibt es im Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) die Möglichkeit, einen Tatort virtuell nachzustellen. Hierzu wird zuerst durch einen Laserscanner der Ort des Geschehens erfasst. Auf drei Wänden und mit einer 3D-Brille kann so, ohne das Gebäude zu verlassen, in den Tatort eingetaucht werden. So ist es den Spezialisten möglich, komplexe Tatabläufe nachzustellen und weiter zu ermitteln.
LKA Stuttgart gilt als Vorreiter der virtuellen Tatortnachstellung
Thomas Strobl, Innenminister Baden-Württembergs, stellt das Konzept der Cave vor, in der sich der virtuelle Tatort befindet. Rund 6,5 Millionen Euro wurden in das LKA BW investiert, um so dem ,,technischen Wandel standzuhalten“. Mittlerweile gibt es in jedem Bundesland die Chance zur Tatortnachstellung, technisch gilt das LKA Stuttgart als Vorreiter.
Genutzt wird die neue Art der Ermittlungsarbeit seit Einführung bei nahezu jedem größeren Strafdelikt. Auch nach dem Amoklauf in der Universität Heidelberg im Januar letzten Jahres sei die Cave zum Einsatz gekommen.
Höherer Ermittlungserfolg durch neue technische Möglichkeiten beim LKA
Welche positiven Auswirkungen die virtuelle Tatortdarstellung hat, zeigt sich schnell. Nach erfolgtem Scan und Probensicherung kann der Tatort meist zügig wieder freigegeben werden. Für Ermittler und Richter ist es nun möglich, wichtige Informationen wie Maße, Schussrichtungen und Spuren schnell und einfach zu rekonstruieren und dokumentieren.

Laut Stefan Knapp, stellvertretender Leiter des Kriminaltechnischen Instituts, ersetzt Cave nicht den realen Tatort, sondern „macht die Arbeit effektiver und effizienter“.