Verdi ruft zu Warnstreik auf: SLK Klinik Heilbronn betroffen – Notversorgung steht
Die Streikwelle in Baden-Württemberg geht weiter: Die Gewerkschaft Verdi ruft ab Montag zur Arbeitsniederlegung in Kliniken auf – auch in Heilbronn und Stuttgart soll gestreikt werden.
In den vergangenen Wochen wurde in Baden-Württemberg und ganz Deutschland bereits ordentlich gestreikt – an einem Tag legte ein Verdi-Streik den kompletten ÖPNV lahm, Busse und Bahnen standen still. Die Streik-Welle soll auch Mitte März weitergehen: Verdi ruft zur Arbeitsniederlegung in Krankenhäusern auf.
Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi erneut Warnstreiks in Kliniken angekündigt, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa). In 20 Krankenhäusern landesweit sollen Pflegekräfte und andere Beschäftigte ihre Arbeit niederlegen. Notdienstvereinbarungen seien getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung. Am Montag (13. März) liegt der Schwerpunkt in Stuttgart, wo eine Demonstration geplant ist, wie ein Verdi-Sprecher erklärte.
Kliniken in Baden-Württemberg streiken – auch in Heilbronn
Am Dienstag und Mittwoch tritt den Angaben nach auch Klinikpersonal bundesweit in den Ausstand. In Baden-Württemberg seien an diesen beiden Tagen auch Kliniken in Karlsruhe, Mannheim, Heilbronn und dem Ortenaukreis betroffen. Bis zum Ende der Woche erwartet Verdi für den Südwesten eine Beteiligung von Tausenden Beschäftigten. In dieser Woche hatten sich laut der Gewerkschaft rund 14.000 Menschen an den Warnstreiks beteiligt.
Im Raum Heilbronn wird am Dienstag am Krankenhaus Crailsheim, den SLK Kliniken, den Neckar-Odenwald-Kliniken, dem Krankenhaus Main-Tauber sowie den Neckar-Odenwald-Kliniken gestreikt. Am Mittwoch wird am Krankenhaus Crailsheim, den SLK Kliniken Heilbronn (alle Standorte), dem Krankenhaus Main-Tauber, und Neckar-Odenwald-Kliniken gestreikt.
Am Mittwoch treffen sich die Streikenden am Parkplatz Gesundbrunnen unterhalb des SLK Klinikums Heilbronns, danach folgt eine Demo um das Klinikum bis zum Kiliansplatz in Heilbronn.
Streik in Kliniken in Baden-Württemberg: Einkommen der Beschäftigten erhöhen
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gehörten zur elementaren Daseinsvorsorge des Staates, so die Verdi-Fachbereichsleiterin für das Gesundheitswesen, Irene Gölz. „Allein die Idee, Gehälter von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kürzen zu wollen, ist abenteuerlich.“
Verdi will mit den Arbeitsniederlegungen der Forderung Nachdruck verleihen, das Einkommen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich, zu erhöhen.
Mit den Warnstreiks in Krankenhäusern will die Gewerkschaft auch gegen die Forderung von Arbeitgebern nach Absenkungstarifverträgen protestieren, die für Kliniken mit roten Zahlen im Rahmen der Tarifverhandlungen auf dem Tisch liegen. Zwischen der Deutschen Post und Verdi ist es am Samstag zur Einigung gekommen.