Schäden durch Unwetter: Baden-Württemberg liegt bei Bilanz weit vorn
Nicht selten bringen heftige Unwetter mit Hagel, Sturm und Starkregen große Schäden mit sich. In der Bilanz 2021 liegt das Land Baden-Württemberg in der Top 5.
Viel Sonnenschein, wolkenloser Himmel und hohe Temperaturen: Momentan zeigt sich das Wetter in Baden-Württemberg von seiner besten Seite, wie echo24.de im aktuellen Wetter-Ticker für den Südwesten berichtet. Allerdings soll sich das in den nächsten Tagen wieder ändern. Denn: Die sommerlichen Temperaturen bringen auch Gewitter und Unwettergefahr mit sich. So soll das Wetter bereits am Donnerstag (19. Mai) heftig umschlagen.
Wetter-Experten warnen sogar vor möglichen Stürmen, Hagel und vollgelaufenen Kellern. Sollte es dann zu Unwetterschäden kommen, greift meisten die Versicherung – und das kann ganz schön teuer werden.
Schäden durch Unwetter: Baden-Württemberg belegt Platz 4
Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entfällt mit 1,4 Milliarden Euro für Unwetterschäden die vierthöchste Schadensumme im Bundesländervergleich für 2021 auf Baden-Württemberg. In Baden-Württemberg haben sich 2021 damit statistisch betrachtet die Schäden durch Starkregen und Überschwemmung im Vergleich zum Vorjahr mehr als verachtfacht. Aber wie setzt sich so eine große Summe zusammen?
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, setzen sich die 1,4 Milliarden Euro aus 900 Millionen Euro der Sachversicherer (Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben) und 500 Millionen der Kfz-Versicherer zusammen. „Spitzenreiter im Vergleich der Bundesländer war Nordrhein-Westfalen mit einer Schadensumme von 5,5 Milliarden Euro Schaden – gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 3,0 Milliarden Euro“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Grund sei das Extremwetterereignis „Bernd“, das vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für Rekordschäden sorgte.
Unwetterschäden belaufen sich auf insgesamt 12,7 Milliarden Euro
Doch nicht nur in Baden-Württemberg kam es im Jahr 2021 zu heftigen Unwetterschäden. Deutschlandweit summierten sich die Unwetterschäden im vergangenen Jahr auf 12,7 Milliarden Euro. Wie die GDV mitteilte, haben die deutschen Versicherer im Jahr 2021 das höchste Schadenaufkommen ihrer Geschichte verzeichnet. Auf die Sachversicherung entfiel dabei der größte Anteil von 11,0 Milliarden Euro, 1,7 Milliarden Euro betrafen die Kfz-Versicherung.
Wie die dpa weiter berichtet, seien die Häuser in Baden-Württemberg laut GDV-Statistik zwar sehr gut gegen Elementarschäden – wie Hagel und Sturm – abgesichert, verfügten allerdings im Bundesdurchschnitt nur 50 Prozent über den Rundum-Schutz. Viele Hausbesitzer seien sich ihrer individuellen Bedrohung durch Naturgefahren nicht bewusst. Diesen Umstand sollte die Menschen in Baden-Württemberg möglicherweise noch einmal überdenken.

Denn die laut Wetter-Experten sollen extreme Wetterlagen aufgrund der Erderwärmung immer häufiger werden – auch in Deutschland. Der Klimawandel scheint schneller voranzuschreiten als angenommen. Aber lassen sich Unwetterschäden nicht irgendwie vermeiden?
Unwetterschäden lassen sich vermeiden
Die Antwort: Ja! Um Schäden in Zukunft zu vermindern, fordert die Versicherungswirtschaft ein Umsteuern, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten und verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilungen bei Baugenehmigungen.