Streik legt Stuttgarter Flughafen lahm: Flugausfälle am Freitag
Nerven aus Drahtseilen brauchen Fluggäste am Freitag in Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Denn: Es wird wieder gestreikt. Beschäftigte der Luftfahrt legen die Arbeit nieder.
Fluggäste müssen sich am Freitag an baden-württembergischen Flughäfen auf lange Wartezeiten einstellen, die meisten Flüge fallen aus. Grund dafür ist ein von der Gewerkschaft Verdi ausgerufener Warnstreik. Beschäftigte an den Flughäfen Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden-Baden werden aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Es ist der zweite Streik innerhalb von vier Wochen am Stuttgarter Flughafen. Erneut trifft der Streik rund 20.000 Passagiere. Es soll deshalb dort keinen regulären Flugbetrieb geben. Am Freitag waren regulär 169 Flugbewegungen geplant, durchgeführt sollen nur Sicherheitslandungen, medizinische Flüge und militärische Flüge werden. Die Arbeitsniederlegung beginnt bereits in den frühen Morgenstunden und soll bis in die Nacht hinein andauern, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ schreiben. Dazu aufgerufen sind die Beschäftigten der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste sowie Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.
Trotz Warnstreiks am Freitag Flugbetrieb in Karlsruhe/Baden-Baden
Konkret müssen sich Reisende auf Einschränkungen bei der Fluggast- und Warenkontrolle einstellen. Hier streiken die Mitarbeitenden der beiden Dienstleister-Unternehmen Frasec und Securitas Aviation. Derzeit wird bereits bundesweit im Bereich der Luftsicherheit verhandelt. In Karlsruhe/Baden-Baden streiken zudem Beschäftigte der Firma ESA, die für die Passagierkontrolle zuständig sind.
Trotz des Aufrufs zum Warnstreik sollen die Flugzeuge am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden aber dennoch abheben. Es könne jedoch zu längeren Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen kommen, sagte Geschäftsführer Uwe Kotzan auf Anfrage der „Deutschen Presse-Agentur“. Passagiere sollten entsprechend mehr Zeit einplanen und sich noch vor der Reise über ihren Flugstatus informieren.
Betroffene werden gebeten, sich bei den entsprechenden Fluglinien zu informieren
Darüber hinaus sind Beschäftigte im Bodenverkehrsdienst zum Warnstreik aufgerufen. Konkret betrifft dies das Be- und Entladen von Flugzeugen, das Betanken, die Enteisung oder den Bustransport. Über welche Rechte Passagiere in Falle eines Streiks verfügen, berichtet echo24.de bereits. Der Airport empfiehlt Fluggästen, sich direkt bei der Fluglinie zu informieren und nicht zum Flughafen zu kommen.
„Ohne bessere Arbeitsbedingungen finden wir nicht mehr genügend Menschen, die bereit sind, diese Berufe am Boden zu ergreifen“, sagte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, Hanna Binder. Ohne diese Tätigkeiten gebe es keinen sicheren und zuverlässigen Luftverkehr in Deutschland. Die Arbeit müsse deutlich attraktiver gemacht werden, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa).
Großer Streik am 27. März? Verdi droht mit bundesweiten Maßnahmen im Verkehrssektor
Auch bundesweit war es in den vergangenen Tagen und Wochen immer und immer wieder zu Streiks gekommen – mit Auswirkungen bis in die Landeshauptstadt. Zuletzt legten die Beschäftigten am Hauptstadtflughafen BER sowie den Airports Hamburg, Hannover und Bremen die Arbeit nieder. Ersten Informationen zufolge sei zudem für den 27. März ein großer Streiktag im gesamten bundesweiten Verkehrssektor geplant.
Hintergrund für die Warnstreiks sind laut Verdi Verhandlungen zur Bezahlung in der Luftsicherheitsbranche sowie der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.