Stuttgart: Waffenverbotszone – so steht’s um das neue Messer-Gesetz

Nach Kameraüberwachung in Stuttgart soll auch ein Verbot für Messer kommen. Die Stadt setzt weiter auf mehr Sicherheit.
Immer wieder musste man sich in Stuttgart in der Vergangenheit mit durchaus dramatischen gewalttätigen Übergriffen auseinandersetzen. Inzwischen setzen Stadt und Polizei auf Kontrolle durch Videoüberwachung, wie echo24.de bereits berichtet hat. Doch die Maßnahmen sollen noch weitergehen: Eine Waffenverbotszone soll her. Erste Berichte dazu gab es bereits. Jetzt gibt’s Neuigkeiten aus dem Innenministerium zu dem Messer-Gesetz.
Warum gerade ein Gesetz gegen Messer? Wie die Statistik zeigt, kommt diese Waffe bei fast 50 Prozent aller Fälle von Mord oder Totschlag im Südwesten Deutschlands vor. Dem Innenministerium zufolge staben dabei im Jahr 2021 am Ende 24 Menschen.
Stuttgart: Dramatischer Vorfall mit Messer im Oktober 2021
Ein dramatischer Fall ereignete sich im Oktober 2021 in Stuttgart. Ein Mann (22) wird aus einem Hinterhalt heraus verprügelt und niedergestochen – er stirbt. Jetzt also soll auch in der baden-württembergischen Landeshauptstadt endlich eine Waffenverbotszone her. Eine Art Messer-Gesetz. Die Pläne liegen vor.
Laut einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten zeigen Daten zum vergangenen Jahr, dass aktuell „Gewaltkriminalität mit dem Tatmittel Messer abgenommen hat. Mit etwa 1.500 Fällen ist sie 2021 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10 Prozent gesunken“.
Stuttgart setzt auf mehr Sicherheit: Vorlage für Waffenverbotszonen ist fertig
Der Trend soll sich halten. Darum soll das Messer-Gesetz in Stuttgart unbedingt kommen. Einen Schritt in diese Richtung macht das Ministerium um den Chef für Inneres, Digitalisierung und Kommunen Thomas Strobel. Eine Kabinettsvorlage für eine entsprechende Verordnung ist fertig. Die Fraktionen beraten. Geht’s durch, können Kommunen über Waffenverbotszonen selbstständig entscheiden.
Unter den Begriff Messer fallen dann Bajonette, Butterflymesser, Dolche und Haushalts-/Küchenmesser. Was laut Stuttgarter Nachrichten nach Aussage vom Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft Ralf Kusterer bleibt, ist das Schweizer Taschenmesser: „Es ist gerade das Messer gestattet, mit dem man beim Grillen gerade noch einen Stock anspitzen kann.“
Stuttgart hofft auf schnelle Umsetzung der Waffenverbotszone
Nach der Videoüberwachung in der Innenstadt hofft Stuttgart jetzt auf das neue Messer-Gesetz. Bereits im April dieses Jahres setzte Oberbürgermeister Frank Nopper in einer Stellungnahme auf eine rasche Umsetzung. Damals erklärte er: „Zu den geeigneten Maßnahmen gehört meines Erachtens auch die Ausweisung einer Waffenverbotszone – sobald wie möglich.“
Dabei gehen die Planungen über sogenannte Kriminalitätsschwerpunkte hinaus. Stuttgart will demnach Waffenverbotszonen auch in den Bereichen Kleiner Schlossplatz, Schlossplatz, Schlossgarten und Stadtgarten ausweisen.