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Stuttgart: Tempo 20 in der Innenstadt kommt doch – aber für wie lange?

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Von: Christina Rosenberger

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Ein Straßenschild mit dem Hinweis Tempo 20 ist in der Innenstadt in Stuttgart an einer Nebenstraße angebracht.
Die Tempo-20-Zonen in Stuttgart werden nun vorerst doch aktiviert. (Symbolbild). © Bernd Weißbrod/dpa

Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer sollten in Stuttgart durch eine großflächige Verkehrsberuhigung erreicht werden – doch die endgültige Entscheidung fehlt noch.

Update, 08. April: Jetzt also doch – am Stuttgarter Cityring wird der Verkehr beruhigt. Wie Thomas Marwein, der Grünen-Abgeordnete und Vorsitzende des Landtags-Petitionsausschusses, gegenüber den Stuttgarter Nachrichten erklärte, habe er ein entsprechendes Schreiben an das Verkehrsministerium auf den Weg gebracht. Die Petition, die gegen das vom Gemeinderat beschlossene Tempolimit von 20 Kilometern pro Stunde innerhalb des Stuttgarter Cityrings gestartet wurde, ist damit vorerst gescheitert.

Der Grund für diese Entscheidung: Die Stadt habe schlüssig argumentiert, dass es im allgemeinen Interesse liege, ein solches Tempolimit durchzusetzen – immerhin soll die Innenstadt durch die Tempo-20-Zone besonders für Fußgänger und Radfahrer attraktiver werden.

Stuttgart Cityring: Jetzt doch Tempo 20 – wann werden die Schilder wieder aufgestellt?

So diene die Geschwindigkeitsbegrenzung laut Marwein vor allem dem Unfall- und Lärmschutz innerhalb des Cityrings. Weiter erklärte er den Stuttgarter Nachrichten: „Die Stadt macht so was ja nicht aus Jux und Dollerei“, sondern die Maßnahme solle sich als Teil des Konzepts „Lebenswerte Innenstadt“ etablieren. Dieses Großprojekt wurde vor einigen Monaten von einer großen Mehrheit des Stadtrats beschlossen.

Die Entscheidung Marweins bedeutet nun konkret: Die Stadt Stuttgart kann die entsprechenden Schilder ab sofort wieder aufstellen. Doch ob die Tempo-20-Schilder dann auch endgültig stehen bleiben können, ist noch unsicher. Denn die finale Entscheidung fällen der Petitionsausschuss und der Landtag frühestens am 5. Mai.

Stuttgart Cityring: Tempo 20 in der Innenstadt durch Online-Petition gestoppt

Update, 28. März, 14 Uhr: Eigentlich hat die Stadt Stuttgart viel vor mit ihrer Innenstadt. Die City soll für Fußgänger und Radfahrer attraktiver werden, deshalb sollte ab heute in vielen Straßen innerhalb des Cityrings Tempo 20 gelten. Aus dieser Verkehrsberuhigung wird nun vorerst aber nichts. Grund ist eine Online-Petition, die gegen diese Regelung beim Landtag eingereicht wurde.

In einer Mitteilung erklärt die Pressestelle der Stadt nun: „Die Landeshauptstadt Stuttgart kann aktuell nicht Tempo 20 innerhalb des Cityrings beschildern [...] die Verwaltung wird die Maßnahme vorerst nicht vollziehen.“ Die geplanten Tempo 20 Regelungen sind Teil des Gesamtkonzepts „Lebenswerte Innenstadt“. Der Gemeinderat hatte das Konzept im Oktober 2021 nach einer breiten Akteurs‐ und Bürgerbeteiligung beschlossen.

Es gibt allerdings wenigstens zwei Straßen, in denen sowieso schon seit einigen Jahren Tempo 20 gilt – die Lautenschlagerstraße und die Tübinger Straße. Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, bleibt diese Regelung während des laufenden Verfahrens bestehen.

Tempo 20 in Stuttgart: Viele Straßen innerhalb des Cityrings sollen entschleunigt werden

Erstmeldung, 28. März, 11 Uhr: Des einen Freud ist des anderen Leid – in Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart* dürfen sich ab heute Fußgänger und Radfahrer freuen. Denn der Cityring wird massiv entschleunigt. Im Oktober 2021 hatte der Gemeinderat der Stadt beschlossen, den gesamten Bereich attraktiv umzugestalten. Wie echo24.de* berichtet, gibt es allerdings eine Personengruppe, die darunter leiden könnte.

Denn nicht nur, dass in Stuttgart vor wenigen Wochen ein neues Verkehrsschild für Verwirrung sorgte* und somit Radfahrer eine klare Bevorzugung gegenüber Autos erfuhren – nein, nun gilt ab heute (Montag, 28. März) „auf den Erschließungsstraßen innerhalb des Cityrings“ maximal Tempo 20. Besonders Straßen, über die Parkhäuser und Tiefgaragen erreicht werden können, sind von der neuen Regelung betroffen.

Tempo 20 in Stuttgart: Diese Straßen sind ab Montag, 28. März, betroffen

Nicht von der Tempo-20-Zone betroffen ist der Cityring selbst. Auf der Paulienstraße, der Theodor-Heuss-Straße, der Hauptstätter Straße, dem Arnulf-Klett-Platz, der Schillerstraße sowie im Planietunnel gilt weiterhin die bisherige Geschwindigkeitsregelung von 40 Stundenkilometern, heißt es vonseiten der Stadt Stuttgart.

Die Tempo-20-Zone innerhalb des Stuttgarter Cityrings ist Teil des Projektes „Lebenswerte Innenstadt“, das in den nächsten Jahren nach und nach umgesetzt werden soll. „Das Flanieren in der Innenstadt wird damit attraktiver und unterstützt so auch die Geschäfte und Einrichtungen in der City“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Autofahren in Stuttgart: Projekt „Lebenswerte Stadt“ sorgt für Tempo-20-Zonen

Konkret sollen demnach die Gastronomie, der Einzelhandel und auch die Kultur gestärkt werden. „Die Maßnahme lädt ein, jetzt verstärkt in unserer Innenstadt zu flanieren, einzukaufen, einzukehren und die sonstigen Einrichtungen dort zu nutzen. Stuttgart hat eine attraktive Innenstadt“, betont der Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold.

Die kurz-, mittel- und längerfristigen Maßnahmen des Projektes „Lebenswerte Innenstadt“ umfassen neben der Tempo-20-Zone auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, die Attraktivität für den Fußverkehr und für Radfahrer, sowie ein „Parkierungskonzept“.

Tempo 20 in Stuttgart ab sofort: Auch Parkplätze in der Stadt sollen wegfallen

Diese Maßnahme sieht auch vor, dass hunderte oberirdische Parkplätze wegfallen. So sollen neue Flächen geschaffen werden, ohne die Erreichbarkeit der Innenstadt zu reduzieren, heißt es vonseiten der Stadt Stuttgart. Konkret wären laut Mitteilung dann rund 360 Parkplätze betroffen. Über 5.000 Parkmöglichkeiten bleiben demnach in den Tiefgaragen und Parkhäusern erhalten. Außerdem sind Fahrradstraßen geplant, in denen Autofahrer dem Rad untergeordnet sind. Vielleicht ist dann bald auch ein besonderes Parkplatz-Schild* häufiger zu sehen, das bisher viele Verkehrsteilnehmer nicht kennen.

Übrigens ist das Konzept „Lebenswerte Innenstadt“ nicht allein dem Gemeinderat zu verdanken. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung konnten sich Stuttgarterinnen und Stuttgarter auf dem Beteiligungsportal stuttgart-meine-stadt.de einbringen – Anregungen und Kommentare konnten zu den vorgestellten Konzeptideen des Projekts abgegeben werden. Außerdem gab es die Möglichkeit, Ideen oder Mängel direkt in einer Karte anzugeben. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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