Stuttgart will sicher werden: Diese Maßnahmen plant die Stadt
Stuttgart möchte mehr Veranstaltungen in die Stadt bringen. Dafür setzt die Polizei auf eine ganz entscheidende Maßnahme.
Erst am Samstag, 12. März, war in Stuttgart die Innenstadt erneut Schauplatz einer Auseinandersetzung mit gefährlicher Körperverletzung. Laut Polizei erlitt eine Person eine Stichverletzung – der Vorfall ereignete sich auf dem Schlossplatz. Jetzt hat die Landeshauptstadt Baden-Württemberg reagiert. Ein neues Gesamtkonzept soll für mehr Sicherheit sorgen.
Im Jahr 2021 häuften sich die Randale-Fälle in der Schwaben-Metropole. An Silvester folgte dann sogar die Sperrung des Schlossplatzes. In einer offiziellen Mitteilung gaben die Verantwortlichen der Stadt nun bekannt, dass man in Zukunft besonders in den Abend‐ und Nachtstunden des Wochenendes die Innenstadt „zu einem sicheren und attraktiven Ausflugsziel für alle machen“ möchte.
Stuttgart will sicher werden: Präventive Maßnahmen für ruhige Feiern
Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Clemens Maier, erklärte dazu: „Leider fanden im vergangenen Jahr einige Grenzüberschreitungen und strafbare Delikte statt, was zu Konflikten mit der Polizei und Anwohnern führte. Mit präventiven und ordnungsrechtlichen Maßnahmen wollen wir dies in diesem Jahr verhindern.“
Stuttgart | Landeshauptstadt Baden-Württembergs |
Fläche | 207,32 km² |
Einwohnerzahl | 630.305 (Stand: 31. Dez. 2020) |
Bevölkerungsdichte | 3040 Einwohner je km2 |
Oberbürgermeister | Frank Nopper (CDU) |
Das geplante Gesamtkonzept der Stadt sieht „als wichtigen Punkt eine Bespielung öffentlicher Plätze mit unterschiedlichsten kulturellen, sportlichen und sozialen Veranstaltungen vor“. Die Sicherheit der Menschen ist dabei absolut entscheidend. Dr. Clemens Maier: „Der ganzheitliche Blick auf unsere Innenstadt soll es gewährleisten, dass Veranstaltungen Anziehungspunkte bilden und die präventiven und repressiven Maßnahmen das friedliche und fröhliche Feiern aller Besucher unserer Stadt sicherstellen.“
Stuttgarts neues Gesamtkonzept: OB spricht Klartext über Sicherheitslage der Stadt
Und auch Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper wird mit Blick auf die zurückliegenden Vorfälle in Stuttgart mehr als deutlich: „Nur eine sichere und saubere Stadt ist auch eine attraktive Stadt. Wir wollen, dass sich alle, Besucher ebenso wie Einwohner, gerne in der Innenstadt aufhalten.“ Nopper spricht daher von einem „Bündel von Maßnahmen“, mit dem man „die Sicherheitslage weiter verbessern“ möchte.
Laut der Pressemitteilung engagieren sich zahlreiche Initiativen „für ein konfliktfreies und tolerantes Miteinander. Darunter sind die Mobile Jugendarbeit in der Innenstadt, die Respektlotsen, das GES und auch die Kommunikationsteams der Polizei“. Außerdem werden die Stadt Stuttgart und die Polizei „mit ordnungsrechtlichen Mitteln die Sicherheit in der Innenstadt verbessern und den sozialen Frieden der Anwohner sicherstellen“.
Sicheres Stuttgart: Stadt setzt auf Videoüberwachung
Ein ganz wesentlicher Faktor, für die Vermeidung von größeren Vorfällen wird dabei die Videoüberwachung sein. Demnach werden an Schlossplatz, Kleinem Schlossplatz und Eckensee entstehende Konflikte per Live-Bild-Überwachung frühzeitig identifiziert. Außerdem „werden diese Bereiche soweit möglich bedarfsorientiert besser ausgeleuchtet“.
- Die Maßnahmen im Überblick
- - Polizei, Städtischer Vollzugsdienst und private Sicherheitsdienste werden vor Ort sein
- - Videoüberwachung an Schlossplatz, kleinem Schlossplatz und Eckensee bei Konflikt frühzeitig erkannt
- - Schlossplatz, kleiner Schlossplatz und Eckensee werden gut ausgeleuchtet
- - Störer werden des Platzes verwiesen
- - Verweilverbot oder auch Sperrung werden für bestimmte Plätze ausgesprochen
Störer sollen dann des Platzes verwiesen werden. Wenn diese Maßnahme nicht ausreicht, kann als letztes Mittel „für bestimmte Plätze oder Teile davon ein vorübergehendes Verweilverbot oder gar eine Sperrung angeordnet werden“. Durch regelmäßigen Austausch zwischen Stadt und Polizei kann zudem „anhand eines vom Polizeipräsidium Stuttgart entwickelten Stufenkonzeptes laufend auf sich verändernde Erfordernisse reagiert werden“.
Stuttgart plant sichere Veranstaltungen in der Innenstadt
Freuen darf man sich in Stuttgart wohl auf ein abwechslungsreiches Programm in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Die Verantwortlichen planen neben den ohnehin vorgesehene Angeboten auch neue Aktivitäten. Das gebotene Programm soll „Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft in die Innenstadt locken und so zu einer Durchmischung des Publikums führen“.

Wie aus dem Statement der Stadt hervorgeht, haben sich bereits unterschiedliche Veranstalter wie die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, die Mobile Jugendarbeit Innenstadt, das Pop‐Büro, das Gemeinschaftserlebnis Sport (GES) und noch viele mehr zusammengefunden, um das neue Gesamtkonzept auszufüllen. Im Mittelpunkt könnte dabei neben zahlreichen Plätzen in der Innenstadt auch der Marienplatz und der Feuersee stehen.