Stuttgart: Schlag gegen Hunde-Mafia – illegaler Welpenhandel aufgedeckt

Der Hund ist des Menschen bester Freund – doch viel zu oft werden Welpen aus furchtbaren Verhältnissen verkauft. Immerhin ein Fall konnte jetzt in Stuttgart verhindert werden.
Schon seit Jahren gehören Hunde zu den beliebtesten Haustieren Deutschlands – während der Corona-Pandemie mit viel Homeoffice für unzählige Arbeitnehmer stieg das Interesse an den treuen Begleitern nochmals an. Da schreckt viele auch die neue Tierschutz-Hundeverordnung nicht ab, die strengere Regeln für Hundehalter mit sich bringt und auch der Hundeführerschein für Baden-Württemberg, der bald kommen soll, scheint keine große Hürde zu sein. Doch viele angehende Hundehalter wissen gar nicht, auf was sie bei Züchtern achten müssen – die Chance für illegalen Welpenhandel.
Denn tagtäglich werden die süßen, flauschigen Fellknäuel über Internetportale angeboten, nur wenige Wochen alt und vermeintlich direkt von der Mama – das stimmt allerdings häufig gar nicht. Wie die Tierschutzorganisation PETA berichtet, stammen die im Internet angebotenen Welpen aus kriminellen Geschäften, „bei denen einzig und allein der Profit und nicht das Tier im Vordergrund steht“. So auch in einem aktuellen Fall von illegalem Tierhandel, der vor wenigen Tagen in Baden-Württembergs Hauptstadt Stuttgart aufgedeckt wurde.
Schlag gegen illegalen Welpenhandel in Stuttgart – PETA und Polizei überführen Täter
Es geht konkret um zwei kleine Malteserwelpen, die in Stuttgart-Zuffenhausen von einem rumänischen Paar verkauft werden sollten – angeblich vier Monate alt, mit EU-Pass, allen Impfungen und Mikrochips. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass die jungen Hunde erst fünf bis sechs Wochen alt sind und die Dokumente von einem rumänischen Tierarzt gefälscht wurden. Die Mikrochips hatte die Mutter der Verkäuferin laut PETA selbst gesetzt.
Pech für die Betrüger: Auch die Polizei war zu der Übergabe gekommen. Als die PETA-Ermittler die Beweise und die viel zu jungen Welpen in ihre Obhut genommen hatten, griffen die Beamten zu und stellten sowohl die Hundebabys als auch die gefälschten Papiere sicher. Die schwachen kleinen Hunde wurden umgehend ins Stuttgarter Tierheim gebracht. Dort werden sie jetzt medizinisch versorgt. Nach einer zweimonatigen Quarantäne sollen sie dann vermittelt werden.
Nun ermitteln die Polizei und das Veterinäramt Stuttgart in dem Fall – doch es handelt sich nicht um eine Einzeltat, immer wieder werden Welpen zu früh von ihrer Mutter getrennt und dann aus Osteuropa nach Deutschland gebracht. Auch Jana Hoger von PETA Deutschland erklärt in einer Mitteilung: „Der Handel mit sogenannten Rassehunden floriert derzeit massiv. Die aktuellen Fälle machen deutlich, wie hoch die Nachfrage ist und wie skrupellos Händler:innen für das schnelle Geld mit kleinen Tierkindern agieren. Sie sind die wahren Opfer der kriminellen Geschäfte“.