• Sanierung der Start- und Landebahn des Flughafens Stuttgart wird vorgezogen.
• Zweite und dritte Bauphase finden regulär statt.
Bereits in der Vergangenheit des Flughafen Stuttgart wurden immer wieder größere und kleiner Bauprojekte umgesetzt. Dazu gehören Um- und Neubauten von Terminals, Bürogebäude wie das SkyLoop oder auch die zahlreichen Parkhäuser und das Mövenpick Hotel Stuttgart Airport. Ganz aktuell bekommt der östliche Teil der 3.345 Meter langen Stuttgarter Start- und Landebahn eine neue Betondecke.
Allerdings geht auch am Flughafen der Landeshauptstadt die Corona-Pandemie nicht spurlos vorbei. So hat die FSG-Geschäftsführung beschlossen, dass es mit Blick auf die eigene Liquidität und die langfristig bedarfsgerechte Entwicklung des Flughafens wichtig ist, alle weiteren anstehenden Infrastrukturprojekte auf den Prüfstand zu stellen. Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft hat dem zugestimmt. Der Flugbetrieb steht bis voraussichtlich 22. April still. Eine erste Hochrechnung der Passagierzahlen für den Jahresbeginn 2020 fällt sehr ernüchternd aus.
Die Erneuerung der Start- und Landebahn ist davon allerdings ausgenommen. Außerdem hat sich der Flughafen Stuttgart dazu entschlossen, aufgrund der Corona-Krise den Baubeginn vorzuziehen. Anders als geplant startete die Baumaßnahme nicht erst Ende April, sondern bereits vom 6. April bis zum 22. April. Über den kompletten Zeitraum wird kein Flugverkehr stattfinden. Flüge wie Frachtflüge mit medizinischen Gütern oder Rettungsflüge werden in dieser Phase umgeleitet. Für Geschäftsführerin Dr. Arina Freitag ist klar: "Der vorgezogene Baustart erlaubt uns, nonstop zu bauen. Das verschafft uns einen wesentlichen Vorsprung, vor allem im ersten Bauabschnitt, in dem sehr viele und komplexe Arbeiten anfallen."
In der vorgezogenen Phase Anfang April wurde in einem Abschnitt die rund 40 Zentimeter dicke Betonschicht abgefräst und erneuert. Insgesamt müssen dabei rund 70.000 Tonnen Beton erneuert werden. Um eine schnelle Bereitstellung des Materials zu gewährleisten, wurde extra neben der Autobahn A8 ein Betonmischwerk errichtet. Sogar an den Osterfeiertagen waren 200 Arbeiter am Werk. Außerdem werden zu dem vorgezogenen Termin bereits Fugen geschnitten, Lichter und Glatteissensoren ausgebaut, Markierungen angepasst.
Im Anschluss an die Bauphase bis 22. April geht es vom 23. April bis 17. Juni mit den regulären Arbeiten an der Start- und Landebahn am Flughafen Stuttgart weiter. In dieser Zeit kann der Flugbetrieb parallel zu den Bauarbeiten weiterlaufen. Die Phase bis Mitte Juni wird in zwei weitere Zeitspannen zu je 28 Tagen eingeteilt.
Vom 23. April bis 20. Mai können die Flugzeuge nur auf einer verkürzten Piste von maximal 1.965 Meter starten und landen. Es muss tags und nachts gebaut werden. In dieser Zeit kann zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens nicht geflogen werden. Nachtluftpostflüge, Rettungsflüge und andere Ausnahmen von der regulären Nachtflugbeschränkung sind ebenfalls nicht möglich. Ab dem 21. Mai beträgt die maximale Länge dann zunächst wieder 2.474 Meter der ursprünglichen 3.345 Meter.
Regelmäßig wird am Flughafen der Landeshauptstadt Stuttgart die gesamte Infrastruktur aus Sicherheitsgründen überprüft. Sollte es notwendig sein, dann werden Flächen auf dem Vorfeld ausgebessert. Der Abschnitt der Start- und Landebahn, der aktuell saniert wird, wurde zuletzt Mitte der 1990er-Jahre erneuert. Neben der dauerhaften Beanspruchung spielen auch Wettereinflüsse und Materialbeschaffenheit bei der Haltbarkeit des Runway-Betons eine Rolle.
• Vorgezogene Bauarbeiten:
- Montag, 06. April 2020 bis Mittwoch, 22. April 2020 Kein Flugbetrieb / Rettungs- und Frachtflüge werden umgeleitet.
• Erste Bauphase:
- Donnerstag, 23. April – Mittwoch, 20. Mai 2020 Länge der Runway maximal 1.965 Meter Flugbetrieb läuft parallel zu den Bauarbeiten, aber keine Flüge zwischen 22 Uhr und 6 Uhr
• Zweite Bauphase:
- Donnerstag, 21. Mai – Mittwoch, 17. Juni 2020 Länge der Runway maximal 2.475 Meter Flugbetrieb läuft parallel zu den Bauarbeiten
Ab dem 18. Juni 2020 hat die Startbahn wieder ihre ursprüngliche Länge von 3.345 Metern.