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Mann findet Vogelspinnenart in seiner Küche – Art lebt in Deutschland

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Von: Anna-Maureen Bremer

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Bei Facebook werden die Spinnen-Fotos rege diskutiert. Ist da eine Vogelspinnen-Verwandte in eine Backnanger Wohnung gekrabbelt?

Arachnophoben - also Menschen, die Angst vor Spinnen haben - dürften jetzt beim Lesen bereits eine Gänsehaut bekommen. Ein Mann postet bei Facebook Fotos von einer Spinne, die er in seiner Wohnung gefunden hat. Er geht davon aus, dass es sich um eine Verwandte der Vogelspinne handelt. echo24.de hat beim Naturkundemuseum in Karlsruhe nachgefragt.

Verwandte der Vogelspinne lebt in Deutschland – aber eigentlich nicht in Häusern

Angst hat Torsten Thomas vor dem Achtbeiner nicht, dem er da in seiner Küche begegnet. Stattdessen ist er einfach interessiert an den Tieren. Trotzdem schreibt er, dass man Respekt haben sollte. Aber war die Begegnung denn nun gefährlich? Ist die Spinne giftig? „ Bei der Spinne auf den Fotos handelt es sich um eine Angehörige der Gattung Atypus (Tapezierspinnen)“, schreibt Dr. Florian Raub vom Naturkunde Museum in Karlsruhe auf echo24.de -Anfrage. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch andere Menschen in Deutschland eine solche antreffen. Denn: „Diese Spinnen sind bei uns heimisch, aber nicht sehr häufig.“

Die Spinne lebt selten in Deutschland
Hat sie sich verlaufen? Diese Spinne lebt selten in Deutschland und schon gar nicht in Wohnungen. © Torsten Thomas

Weiter heißt es: „aber manchmal sind sie in Gärten anzutreffen, da sie offene Erde brauchen um ihre Wohnröhren zu bauen, wie oft in Gemüsebeeten zu finden. Der Fund im Haus weist für mich eher darauf hin, dass es sich um ein Tier handelt, das zufällig ins Haus kam. Der eigentliche Lebensraum der Tiere ist das nicht.“ Dafür begegnet uns in Häusern häufig eine andere Gattung. Im Herbst fühlt sich die Hauswinkelspinne in Gebäuden pudelwohl – und die kann beißen.

Spinne in der Wohnung gefunden: Ist die Vogelspinnen-Verwandte gefährlich?

Gefahr besteht bei begegenungen kaum: „Atypus ernähren sich von Insekten und sind für den Menschen nicht gefährlich und sie sind auch nicht aggressiv. Die Tiere sind nur gering giftig und es kommt äußerst selten zu Bissen. Vor allem wohl dadurch bedingt, dass sich die Tiere fast ausschließlich in ihren Wohnröhren aufhalten und kaum freiwillig außerhalb anzutreffen sind.“

Und was tun, wenn es doch mal zu einem Aufeinandertreffen kommt? Raub: „Sollte trotzdem mal ein Exemplar im Haus gefunden werden, ist die beste Vorgehensweise sicherlich, das Tier mit einem Glas oder ähnlichem Gefäß einzufangen und nach draußen zu bringen.“ Dann hat Torsten Thomas alles richtig gemacht. Denn auch er hat das Tier wieder in die Natur entlassen.

Das heißt aber nicht, dass es in Deutschland keine giftigen Spinnen gibt. Im Gegenteil. Die sogenannte Nosferatu-Spinne ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Zuletzt häuften sich die Sichtungen des giftigen Tiers.

Aus der Wohnung können Menschen, die Angst vor Spinnen-Begegnungen haben immerhin flüchten. Aber was, wenn während der Autofahrt eine auftaucht? Jetzt nicht die Nerven verlieren: Wer im Fahrzeug eine Spinne oder eine Wespe entdeckt, sollte sich unbedingt an ein paar Schritte halten.

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