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Erdbeben in der Türkei: Familie sammelt Spenden für Opfer in Vorstädten

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Nach der Erdbebenkatastrophe fehlt es in vielen kleinen Provinzen in der Türkei an dem Nötigsten. Eine Familie aus Dobel in Baden-Württemberg startet ein Spendenaufruf für die Menschen vor Ort.

Das Erdbeben in der Türkei und Syrien war eine schreckliche Naturkatastrophe und sorgt für viel Trauer und Leid. Noch eine Woche nach dem Ereignis wird verzweifelt nach Verschütteten gesucht. Die Hoffnung auf Erfolg sinkt mit jeder Stunde, während die Zahl der Todesopfer auf 37.000 gestiegen ist.

Auch in Heilbronn und ganz Deutschland gibt es viele Menschen, die Angehörige und Freunde in der Erdbeben-Region haben. Sie sind zutiefst bestürzt und starteten schnell eigene Hilfsaktionen, um ihre Liebsten in der Türkei und Syrien zu unterstützen. Die Familie Dayan aus Dobel (Nordschwarzwald) hat nun einen Spendenaufruf gestartet, um Menschen in der Region Antakya mit dem Nötigsten zu versorgen.

„Unsere Heimat, die Provinz Hatay, liegt in weiten Teilen in Trümmern“

Über eine Woche nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien sind in kleineren Provinzen immer noch keine Hilfsgüter angekommen, berichtet die Familie. Sie möchten das ändern, denn ihre Angehörigen leben in Meydancik, einem Vorort von Antakya.  

„Leider sind es in diesen Tagen auch unsere eigene Familie, Verwandte, Nachbarn und Freunde vor Ort die direkt von dieser Katastrophe betroffen sind“, schreiben sie auf ihrer GoFundMe-Seite. Mit der Aktion sollen 15.000 Euro zusammen kommen, die dann genutzt werden, um den Transport und die Beschaffung von Versorgungsgütern aus dem 500 Kilometer entfernten Kayseri zu organisieren.

Chaotische und anarchistische Zustände in der Erdbebenregion

Insgesamt kamen schon 12.000 Euro zusammen. Geld, das für die Hilfsgüter auch dringend benötigt wird, denn die Versorgung mit Wasser, Strom, Wärme, Kleidung oder Nahrung ist vollständig unterbrochen. Die Lage vor Ort sei chaotisch und teilweise anarchistisch, berichten sie. Mit einem Teil des gesammelten Geldes machten sich die ersten Großtransporter auf in Richtung Kayseri.

Erdbebenkatastrophe in Syrien
Die Türkei und Syrien wurden von heftigen Erdbeben getroffen. © Ghaith Alsayed/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Beschaffung der Hilfsgüter erwies sich als schwierig. Ein Beispiel: Auf der Rückfahrt durch die fast vollständig in der Dunkelheit liegende Region versuchten Menschen an den Straßenrändern den Transporter gewaltsam zu stoppen, in dem sie große Steine und andere Gegenstände vor das Fahrzeug schmissen. Dennoch konnte ein voll beladener Transporter mit über sechs Tonnen an Gütern inklusive eines Stromaggregates organisiert werden. Ein Erfolg!

Ein bisschen Freude und Hoffnung neben der Verzweiflung

„Oftmals hilft es auch einfach, den Menschen mitzuteilen, dass wir in Deutschland in Gedanken bei ihnen sind und sie eben nicht vergessen haben“, berichtet die Familie. „Die Nachricht, dass wir hier alle zusammen halten für sie und unserer Bestes tun, um zu helfen, sorgt für Freude und Hoffnung“. So läuft die Spendenaktion der Familie auf „gofundme.com“ aus dem beschaulichen Örtchen in Baden-Württemberg weiter, während die Zahl der Todesopfer nach dem Erdbeben in der Türkei steigen. Jede Hilfe, die noch kommt, könnte weitere Leben retten.

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