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Schwarzwald: Lawinengefahr durch Schneemassen? Was im Notfall wichtig ist

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Von: Lisa Klein

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Teilweise bis zu einem Meter Neuschnee hat es in einigen Regionen gegeben. Ein Sturmtief zieht außerdem über Deutschland und erhöht die Lawinengefahr.

Aktuell trifft Deutschland der Blitz-Wintereinbruch. Teilweise bis zu einem Meter Schnee sind in den Bergen bereits gefallen. Der RTL-Meteorologe Björn Alexander warnt laut wetter.de: „Im Süden und Südosten Deutschlands bekommen die Berge noch weitere Schneeladungen. Auch wenn die Schneefallgrenze ansteigt, so sind besonders an den Alpen nochmals um die 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee drin.“ Aber auch im Schwarzwald, vor allem im Südschwarzwald, schneit es weiter.

Die Schneemassen ziehen nicht nur Einheimische nach draußen, sondern auch Tagestouristen und jede Menge Urlauber an. Doch derartige Schneemassen sind nicht ganz ungefährlich. echo24.de fasst zusammen, wann Lawinengefahr besteht, wie Gefahren vermieden werden können und was im Ernstfall zu tun ist. Übrigens: Die Experten-Prognose für das Wetter im Februar ist eindeutig – wer in diesem Winter noch einmal Schnee sehen möchte, sollte besser zeitnah einen Ausflug in den Schnee planen.

Lawinengefahr im Schwarzwald und den Alpen: Sturm und Schneemassen begünstigen Abrutsch

Der Lawinenwarndienst lawinen.report warnt aktuell vor Lawinen in Süddeutschland. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Alpen, aber auch im Schwarzwald sind Lawinen durchaus jederzeit möglich: „Lawinen können leicht ausgelöst werden oder spontan abgehen“, heißt es. Und: „Lawinen können in den Hauptniederschlagsgebieten vereinzelt sehr groß werden.“

Das Problem ist momentan vor allem die Wetterlage in Deutschland: Zu den Schneemassen kommen momentan aufgrund eines Sturmtiefs starke Windböen, teilweise mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt derzeit vor Schneeverwehungen. Die werden in erste Linie vor allem schnell für Autofahrer gefährlich aufgrund von mangelnder Sicht und schlechten Straßenverhältnissen.

Die Schneeverwehungen erhöhen allerdings auch die Lawinengefahr. Denn durch den Wind entstehen laut dem Meteorologen Alexander „massive Verfrachtungen“ des Schnees, es bilden sich „gefährliche Triebschneeansammlungen“ und „Schneebretter“. Um Gefahren zu verringern, sind teilweise kontrollierte Sprengungen erforderlich, also künstlich ausgelöste Lawinen in einer kontrollierbaren Situation. Allerdings ist das erst wieder möglich, wenn sich die Wetterverhältnisse wieder verbessern – und solange ist die Lawinengefahr deutlich erhöht.

Schneemassen steigern Lawinengefahr: Richtiges Verhalten im Ernstfall

Doch wie sollte sich nun in den Schneeregionen am besten verhalten werden? Es sollte sich vor allem niemals abseits von offiziellen Wegen und gesicherten Pisten bewegt werden. Ist ein Weg gesperrt, nehmt einen anderen. ispo.com gibt noch eine Reihe weiterer wichtiger und hilfreicher Tipps: Seid immer mindestens zu zweit unterwegs, niemals alleine. „Wer verschüttet wird, ist auf Hilfe angewiesen. Meist liegen zwischen Leben und Tod im Schnee kaum 15 Minuten“, heißt es.

Auch wenn Skifahrer und Wanderer auf gesicherten Pisten und Strecken deutlich geschützter sind, besteht in den Bergen immer das Risiko, doch in eine Lawine zu geraten. ispo.com schreibt hierzu: „Versuchen Sie, auf den Beinen zu bleiben und seitlich aus der Lawine hinauszusteuern. Besteht keine Chance zur Flucht (was meist der Fall ist), trennen Sie sich rechtzeitig von Ski und Skistöcken.“

Eine Schranke steht in einer verschneiten Landschaft. „Lawinengefahr“ steht auf einem Schild, welches neben einem anderen Verkehrsschild, welches „Durchfahren verboten“ signalisiert, hängt.
Stopp! Lawinengefahr. Hinweise in Schneegebieten sollten unbedingt beachtet werden, um Gefahren durch eine Lawine zu verhindern. © picture alliance / JFK / EXPA / picturedesk.com | JFK

Wer bereits mitten in der Lawine steckt, dem empfiehlt ispo.com, sich mit Schwimmbewegungen an der Oberfläche der Lawine zu halten. „Bilden Sie mit den Händen einen Hohlraum vor Mund und Nase, bevor der verdichtete Schnee zum Stillstand kommt und Ihnen kein Bewegungsspielraum mehr bleibt. Zusätzlich sollten Sie versuchen, eine gehockte Stellung einzunehmen: Arme vor die Brust, Hände als Atem-Hohlraum vor Mund und Nase.“

Wer eine Lawine aus der Ferne beobachtet, sollte sich genau merken, wo Betroffene im Schnee versunken sind. Denn bei der Bergung zählt jede Sekunde. Am besten sollte bereits vor dem Schneeausflug die Nummer der Bergrettung notiert werden, sodass diese im Notfall parat liegt. Wer vorbereitet ist, ist deutlich sicherer unterwegs. Im Zweifel gilt immer: Kein unnötiges Risiko eingehen.

Rund ums Thema Schnee hat echo24.de bereits zahlreiche Tipps gesammelt und zusammengefasst. Zum Beispiel, auf was Autofahrer bei Schnee und Eis achten müssen und was Verkehrsteilnehmer tun können, wenn sich das Auto im Schneechaos festgefahren hat.

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