Scarlett immer noch vermisst: Steine sollen jetzt bei Suche helfen
Mit sogenannten Wandersteinen wird auf den Vermisstenfall Scarlett S. aufmerksam gemacht. Immer in der Hoffnung, dass es noch einen entscheidenden Hinweis geben kann.
Der 10. September rückt unaufhaltsam näher. Für die Familie von Scarlett S. wird es nie wieder einfach nur einer von vielen Tagen sein. 2020 verschwindet die damals 26-Jährige an diesem Datum spurlos. Tagelang suchten Polizei und Rettungskräfte nach der jungen Frau aus NRW, die seit einer Wanderung im Schwarzwald als vermisst gilt. Von Beginn an befürchteten die Experten, Scarlett könnte im Schluchtensteig abgestürzt sein. Die Hoffnung, sie noch lebend zu finden, schwand. Doch auch zwei Jahre nach diesem einen 10. September treibt der Gedanke, den Vermisstenfall noch aufklären zu können, nicht nur Scarletts Familie an. Besondere Steine zeigen das an vielen Punkten ganz deutlich.
„Am Ende bleibt das Hoffen auf ein Wunder“, heißt es in einem der aktuelleren Beiträge auf der Facebook-Seite „Bitte findet Scarlett“. Es fasst zusammen, was offenbar viele Menschen immer noch bei der Suche nach der jungen Frau antreibt. Seit mehr als 1,5 Jahren organisiert ein Bietigheimer die Suche und eine Facebook-Seite, wie bw24.de berichtete. Dabei kannte er Scarlett gar nicht.
Scarlett S.: Steine sollen bei Suche helfen – 2 Jahre nach Verschwinden
Die damals 26-Jährige reist im September 2020 mit einem ambitionierten Vorhaben an die Schweizer Grenze nach Stühlingen. Ganz allein will sie die sechs Etappen des Schluchtensteigs durchwandern. 119 Kilometer soll es zu Fuß bis nach Wehr gehen. Doch dort kommt Scarlett S. nie an. Vor Beginn der letzten Etappe reißt ihre Spur ab.
Ihr letzter gesicherter Aufenthalt: Ein Supermarkt in Todtmoos. Überwachungskameras zeichnen hier auf, wie die junge Frau in voller Wandermontur Besorgungen macht. Auch wenn es zwischenzeitlich der Verdacht eines Tötungsdelikts im Raum stand und Spekulationen darüber nie abrissen – Ermittler gehen bis heute davon aus, dass Scarlett S. auf dem letzten Teilstück ihrer Wanderung verunglückte.
Vermisste Scarlett S.: Sucher ruft zu Aktion mit Wandersteinen auf
Doch mit der Ungewissheit zu leben, nicht endgültig sagen zu können, was genau geschah, fällt offensichtlich nicht nur Scarletts Familie schwer. Die Anteilnahme ist nach wie vor groß. Sogenannte „Wandersteine“ machen auf den Vermisstenfall aufmerksam. Bereits im Dezember 2021 hatte die Facebook-Seite „Bitte findet Scarlett“ zu dieser Aktion aufgerufen – „natürlich auch ein wenig verbunden mit der Hoffnung, dass irgendwer da draußen weitere, wichtige Hinweise bringen kann“.
Die Idee dieser Steine erinnere zudem an Scarletts Liebe zur Natur. Die „Scarlett-Steine“ sollen möglichst viele Leute erreichen. Immer in der Hoffnung, dass die eine Person dabei ist, die doch noch einen neuen – vielleicht entscheidenden – Hinweis geben kann. Deshalb sind alle Steine auch mit dem Hashtag #BittefindetScarlett gekennzeichnet.
Wandersteine gibt es schon lange. Diese selbst bemalten Steine werden an beliebigen Stellen in der Natur ausgelegt. Der Finder darf sie mitnehmen, fotografieren, weiterverschenken oder an anderer Stelle wieder auslegen. Oft unternehmen diese Steine so eine längere Reise.
Scarlett S. spurlos verschwunden: Vermisstenfall bei „Aktenzeichen XY“
Zahlreiche Wandersteine mit Bezug auf „Scarlett“ gibt es schon. Das zeigen Fotos bei Facebook. Der entscheidende Hinweis blieb bislang aber aus. Doch „das Hoffen auf ein Wunder“ geht bei vielen Anteilnehmenden weiter. Die nächste große Chance auf Klärung des Vermisstenfalls gibt es noch im Juni. Dann wird Scarletts Schicksal in einer Spezialausgabe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ beleuchtet.