Aus für beliebtes Ausflugsziel nahe Bodensee? Gefahr für Rheinfall bei Schaffhausen

Der Rheinfall gehört zu den drei größten Wasserfällen Europas und lockt jährlich bis zu einer Million Besucher an. Ist er aufgrund eines neuen Wasserkraftwerks in Gefahr?
Der beliebte Rheinfall, der in Schaffhausen in der Schweiz zu finden ist, könnte bald kein Ausflugsziel mehr sein, sondern für mehr Energie sorgen. Ein Wasserkraftwerk ist im Gespräch, denn eine Gesetzesänderung in der Schweiz würde den Bau nun erlauben. Mit einer Breite von etwa 150 Metern und einer Tiefe von etwa 23 Metern ist der Rheinfall einer der drei größten Wasserfälle Europas und es stürzen dort gewaltige Wassermassen in die Tiefe. Ob die dabei entstehende Energie bald mit einem Wasserkraftwerk genutzt werden soll, erklärt echo24.de.
Der Rheinfall
Der Rheinfall in Schaffhausen in der Schweiz ist etwa 150 Meter breit und 23 Meter tief und gehört damit zu den drei größten Wasserfällen Europas.
Das Alter des Wasserfalls wird auf etwa 15.000 Jahre geschätzt.
Der Rhein entspringt aus den Schweizer Alpen und fließt über den Bodensee bis hin nach Basel und von dort aus durch Deutschland in Richtung Nordsee. Auf diesem Weg kommt der Rhein auch am Rheinfall vorbei.
Die Abflussmenge liegt im Sommer bei etwa 600.000 Liter Wasser pro Sekunde und im Winter bei rund 250.000 Litern pro Sekunde.
Ausflugsziel am Bodensee: Umweltschützer bestürzt – Rheinfall in Gefahr?
Umweltschützer wie die Schweizer Politikerin Martina Munz fürchten das Ende des Naturschauspiels am Rheinfall, wenn ein Wasserkraftwerkt erbaut werden würde. Doch Christian Heydecker, Kantonsrat der Sozialdemokratischen Partei Schaffhausen, gibt an, dass für den Bau eines Wasserkraftwerks am Rheinfall im Gesetz eine Mindest-Abflussmenge verankert sei und aus diesem Grund heißt es: erst einmal Entwarnung. Die Masse an Wasser, die in den vergangenen Monaten den Rheinfall hinuntergeflossen ist, liegt derzeit deutlich unter der gesetzlichen Mindest-Abflussmenge, die einen Bau befürwortet.
Rheinfall am Bodensee: Energie aus Fotovoltaik statt Wasserkraft?
Munz erklärt in einem Interview mit der ARD an, dass die Schweiz viel mehr in die Sonnen-Energie investieren sollte und Fotovoltaik nutzen, anstatt den Rheinfall in Gefahr zu bringen. Im Bereich Fotovoltaik nutzt die Schweiz laut ihren Angaben erst vier Prozent der Möglichkeiten und im Bereich Wasserkraft bereits 95 Prozent. Aus Munz‘ Sicht, gehört der Rheinfall aus diesem Grund nicht verbaut, sondern sollte erhalten bleiben und viel mehr „in Szene gesetzt werden“.
Der Bodensee, ebenso wie der Rheinfall, ist ein beliebtes Ausflugsziel, das viele Menschen mit dem Auto oder dem ÖPNV erreichen können. Doch Forscher sind alarmiert: Eine neue Tierart macht sich am Bodensee breit.