Reinhold Würth: „Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben“
Bei einem Unternehmen wie dem von Reinhold Würth treffen täglich zahlreiche Bewerbungen ein. Eins ist dem Milliardär dabei besonders wichtig: die Bodenständigkeit seiner Mitarbeiter.
Angefangen hat Unternehmer Reinhold Würth mit gerade mal zwei Angestellten – heute sind es rund 84.000 Mitarbeiter, die für den Schrauben-Hersteller mit Sitz in Künzelsau (Hohenlohekreis) tätig sind. Trotz des ständigen Wachstums des Weltmarktführers im Bereich Befestigungs- und Montagematerial bleibt dem Visionär eines besonders wichtig: Bodenständigkeit bei seinen Mitarbeitern.
Er selbst begann im Alter von 14 Jahren eine Lehre im damals kleinen Betrieb seines Vaters, ehe er diesen nach dessen Tod 1954 als 19-Jähriger übernahm. Heute ist er Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats. Als Milliardär zählt er zu den reichsten Deutschen. Die für ihre Schrauben bekannte Würth-Gruppe erzielte 2021 einen Umsatz von rund 17,1 Milliarden Euro und ein Betriebsergebnis vor Steuern von rund 1,3 Milliarden Euro. Trotz allem sei Arroganz hingegen die „ekelhafteste Eigenschaft, die ein Unternehmer haben kann“, wie „BW24“ bereits berichtet.
Reinhold Würth über Mitarbeiter: Bodenständigkeit das Allerwichtigste
Das ist wohl auch der Grund, warum er trotz des unternehmerischen Erfolges großspurige Bewerber meidet. Hier spricht er über sein Bauchgefühl in Bewerbungsgesprächen und die Bedeutung von Personalern.
Es käme ihm bei Einstellungen vor allem darauf an, ob die Bewerber bodenständig sind. „Das ist für mich das Allerwichtigste“, sagte Würth der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es gehe ihm darum, jede Art von Arroganz und Großspurigkeit zu meiden. „Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben.“ Er erwarte, dass die Beschäftigten freundlich und zuvorkommend miteinander umgingen. Im Gegenzug liefert er nicht nur große Worte: Bei der Zahlung der Inflationsprämie sah es für seine Mitarbeiter besonders gut aus, wie echo24.de bereits berichtete.
Reinhold Würth: Bei Bewerbungen setzt er auf das Bauchgefühl
In Bewerbungsgesprächen habe er sich häufig auf sein Bauchgefühl verlassen. „Ich glaube, dass ich eine gewisse Begabung habe, Menschen einschätzen zu können“, sagte Würth. Einstellungen nehme er heute nicht mehr selbst vor. Dafür habe er vertrauenswürdiges Personal.

„Die Personaler sind mindestens genauso wichtig wie der CEO des Unternehmens, weil sie den Stil des Unternehmens für die nächsten 50 Jahre prägen.“ Deshalb sei sein Unternehmen auch sehr vorsichtig bei der Ernennung der Leute, die Bewerber einstellten.