1. echo24
  2. Baden-Württemberg

Warum wird die fünfte Jahreszeit in der Region „Fasching“ genannt?

Erstellt:

Kommentare

Fasching, Fastnacht, Karneval: Die fünfte Jahreszeit hat viele verschiedene Namen. In der Heilbronner Region ist der Begriff „Fasching“ am geläufigsten, doch wo kommt der Begriff überhaupt her?

Konfetti in der Luft, Narren und jede Menge gute Laune sind charakteristisch für die Faschingszeit. Die Tradition geht lange in die Geschichte der Menschen zurück und es gab sogar Diskussionen, den Fasching als Kulturerbe in die Unesco-Liste aufzunehmen. Obwohl viele Menschen in Baden-Württemberg Fasching feiern, kennen nur wenige die Bedeutung des Wortes. Der Begriff ist eng mit der christlichen Religion verwoben und existiert schon seit dem 13. Jahrhundert.

Der Begriff Fasching bezieht sich auf den letzten Abend, an dem Alkohol erlaubt ist

Fasching leitet sich laut dem „SWR“ aus dem Wort „Fastenschank“ ab. Als Fastenschank wird der letzte Ausschank von alkoholischen Getränken vor der Fastenzeit bezeichnet. Also der letzte Abend, an denen es Christen erlaubt ist, Alkohol zu trinken, bevor die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern beginnt.

Bezeichnung „Fastnacht“ und „Karneval“ in anderen Regionen beliebt

Nicht nur in der Region Franken wird die fünfte Jahreszeit Fasching genannt, auch in Bayern, Österreich und Sachsen sagen die Narren Fasching. Die Bezeichnungen Fastnacht und Karneval sind in anderen Teilen Deutschlands weit verbreitet. Fastnacht leitet sich genau wie Fasching vom Fastenschank ab.

Das Wort Karneval ist erste seit dem 17. Jahrhundert bekannt und seine Herkunft ist nicht sicher geklärt. Vermutet wird, dass das Wort vom mittellateinischen „carne levare“, also Fleisch wegnehmen, abgeleitet wurde. Also auch ein Hinweis auf die anstehende Fastenzeit.

Warum wird Fasching überhaupt gefeiert?

Die Ursprünge der traditionsbeladenen fünften Jahreszeit liegen in christlichen Klöstern: Da alle verderblichen Lebensmittel vor der Fastenzeit verbraucht werden mussten, wurde ein großes Festmahl gehalten, berichtet der MDR. Dieses Festmahl wurde zu einer Feierlichkeit, zu der auch Narren zur Belustigung eingeladen wurden. Die Narren parodierten alte Traditionen und kritisierten gesellschaftliche Strukturen.

Mit der Zeit kam das Ereignis auch bei den Bürgern in der Stadt an. Sie nutzten den Anlass, um dem Alltag zu entfliehen und ausgelassen zu feiern, sowie Kritik in Form von Parodien und Satire zu äußern. Dabei entstand die Tradition, sich zu verkleiden.

Verkleiden an Fasching: Ein mal im Jahr in eine andere Haut schlüpfen

Der Reiz am Verkleiden bleibt, damals wie heute, der gleiche: Man kann für eine kurze Zeit im Jahr seine gewohnte Rolle ablegen und in eine neue schlüpfen, sein, wer man will. Es ist erlaubt, sich über Menschen und Politik lustig zu machen und seine Meinung zu präsentieren.

Für viele steht aber auch einfach der Spaß im Vordergrund, echo24.de zeigt Last-Minute Kostüme für die Faschingsparty zum Selbermachen. Wer jetzt Lust auf Fasching bekommen hat, sollte die Feierlichkeiten in der Region nicht verpassen. Die Straßenumzüge sind immer einen Besuch wert.

Auch interessant

Kommentare