Vergewaltigung aufgeklärt? Verdächtiger geschnappt - 9 Jahre nach Tat

2013 wird eine Frau in Leonberg vergewaltigt. Der Täter kommt lange davon. Doch neun Jahre später scheint er nun gefasst.
Es ist der 16. Juni 2013. Eine damals 50-Jährige ist auf dem Weg zur Arbeit, als sie von einem Mann aus dessen Auto heraus angesprochen wird. Er scheint hilfsbereit, will sie zu ihrer Arbeitsstelle mitnehmen. Doch was so freundlich beginnt, endet für die Frau offenbar in einem Albtraum. Sie wird vergewaltigt. Der mutmaßliche Täter wird nie geschnappt. Neun Jahre später gibt es aber nun einen Verdächtigen.
Im Juni 2013 soll der Mann damals statt zur Arbeitsstelle der 50-Jährigen zu einem Feldweg nahe der Gerbersheimer Straße in Leonberg-Eltingen gefahren sein. Dort soll er die Frau vergewaltigt haben. Die 50-Jährige konnte schließlich flüchten.
Leonberg: Vergewaltiger doch geschnappt? Festnahme 9 Jahre nach Tat
Die Kriminalpolizei sicherte anschließend Spuren des bislang unbekannten Täters. Routinemäßig werden diese in den letzten Jahren immer wieder überprüft. Dann der Durchbruch: Die damals am Opfer gesicherte DNA-Spur wird im Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamts Baden-Württemberg mit einer anderen Probe verglichen. Diese war im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens 2021 von einem 42-Jährigen erhoben worden. Die Spuren passen.
Hintergrund
Sexualdelikte unterliegen innerhalb der Verjährungsfrist auch nach einem vorläufigen Abschluss der Ermittlungen regelmäßigen Überprüfungen. Dabei werden auch DNA-Spuren verglichen.
„Das Untersuchungsergebnis erhärtete nunmehr den Tatverdacht gegen den heute 42-Jährigen und die Ermittlungen in diesem Fall wurden neu aufgenommen. Hierbei konnte dem Tatverdächtigen schließlich auch das damalige Tatfahrzeug zugeordnet werden“, wie Staatsanwaltschaft Stuttgart und Polizei Ludwigsburg mitteilen.
„Cold Case“ doch aufgeklärt? Tat liegt neun Jahre zurück
Daraufhin sei im April ein Haftbefehl gegen den 42-Jährigen erlassen worden. Am 6. Mai, fast neun Jahre nach der Tat, nahmen Kripo-Beamte den Mann bei seiner Wohnung vorläufig fest. Noch am selben Tag wurde er einem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Dieser setzte den Haftbefehl in Vollzug und der Tatverdächtige wurde in ein Gefängnis gebracht.
„Dieser Fall zeigt wieder einmal, dass die beharrliche und sorgfältige Arbeit der Ermittlerinnen und Ermittler im Zusammenspiel mit den modernen kriminaltechnischen Methoden auch noch Jahre später zur Klärung von Straftaten führen können“, erklärt Kriminaldirektorin Silke Kübler, Leiterin der Kriminalpolizeidirektion Böblingen.