Fall Ayleen: Mutmaßlicher Mörder hatte wohl immer wieder Kontakt zu Mädchen

Im Fall der getöteten Ayleen kommen weitere Details zum Tatverdächtigen ans Licht. Staatsanwaltschaft bestätigt weitere Anzeigen und Straftaten gegen den 29-Jährigen.
Immer mehr neue Details zum Tatverdächtigen im Fall der getöteten Ayleen werden bekannt. Die 14-Jährige aus Gottenheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg) wurde Ende Juli nach einer Vermisstenmeldung mit Hochdruck von der Polizei gesucht. Am 1. August wurde das Mädchen dann tot aufgefunden - echo24.de hatte die Geschehnisse zusammengefasst.
Wie jetzt aus einer aktuellen Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervorgeht, liegen immer weitere Anzeigen gegen den mutmaßlichen Mörder von Ayleen vor. Demnach gab es nach derzeitigem Ermittlungsstand im ersten Halbjahr 2022 von Mädchen drei Anzeigen gegen ihn.
Fall Ayleen: Tatverdächtiger sollte im August vors Amtsgericht
Wie unter anderem auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet hatte, war der 29-jährige Tatverdächtige außerdem im Mai wegen zahlreicher Verkehrs- und Diebstahlsdelikte als Mehrfachintensivtäter eingestuft worden. Gegenüber der dpa bestätigte nun Oberstaatsanwalt Manuel Jung in Wetzlar am Freitag, dass eigentlich Anfang August eine Verhandlung vor einem Amtsgericht gegen ihn beginnen sollte. Insgesamt seien neun Anklagen gegen ihn gebündelt worden.
Mutmaßlicher Mörder von Ayleen: Belästigung weiterer Mädchen wurde angezeigt
Wie aus dem dpa-Bericht zu den weiteren Anzeigen gegen den mutmaßlichen Mörder von Ayleen deutlich wird, geht es um Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren. Oberstaatsanwalt Jung erklärt dazu: „Die Anzeigen sind unmittelbar in die Bearbeitung gegangen.“ Die Staatsanwaltschaft habe die entsprechenden Akten zur Bearbeitung jetzt vorliegen. Warum die Ermittlungen nach dem Fall Ayleen weiter laufen müssen, konnte Jung dem Bericht zufolge „aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen“.
Noch vor den drei aktuellen Anzeigen, war in mehreren Medien darüber berichtet worden, dass der 29-Jährige im Frühjahr eine Schülerin belästigt haben soll. Deswegen wurde Strafanzeige wegen des Verdachts der versuchten Nötigung erstattet. Dann folgten die Anzeigen von Ende März und Anfang April.
Im Fall Ayleen herrscht Unverständnis über das Handeln der Behörden
Dass der Verdächtige überhaupt nach den zahlreichen Verkehrs- und Diebstahlsdelikten noch die Möglichkeit hatte, sich derart frei zu bewegen, stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis. Doch der Oberstaatsanwalt darüber auf, dass diese Taten zwar auf dem Schirm waren und aufgearbeitet wurden, die Einstufung als Mehrfachintensivtäter sei dem dpa-Artikel zufolge aber kein Überwachungsprogramm wie die Führungsaufsicht. Zudem sei er auch unter der Führungsaufsicht straffällig geworden.
Ermittlungen zum Fall Ayleen gehen wohl nachb Hessen
Über die unterschiedliche Berichterstattung in den Medien zeigte man sich zuletzt beim Landgericht Limburg wenig erfreut. Auf Nachfrage von echo24.de sah man die Darstellungen zu den Entscheidungen zur Führungsaufsicht für den mutmaßlichen Mörder von Ayleen verkürzt und zeitlich unzutreffend dargestellt. Die Verantwortlichen sahen sich zu einer Klarstellung gezwungen.
Auch bei der Polizei Freiburg war man mit Äußerungen zum Fall Ayleen durch die laufenden Ermittlungen zurückhaltend. Angaben zur Tat und zum Tatverdächtigen gab es zuletzt im Rahmen der großen Pressekonferenz Anfang August. Dass für den weiteren Verlauf die Federführung der Ermittlungen nach Hessen kommt, ist für Jung denkbar. Gegenüber der dpa erklärt er: „Es gibt erste klare Signale aus Freiburg, dass der Fall nach Hessen abgegeben wird.“