Großer Auftritt für Hohenlohe – Imagefilm geht viral

Der Imagefilm des Fachkräftenetzwerks „Hohenlohe Plus“ ging auf YouTube sofort viral. Auf eine etwas andere, skurrile Art wirbt er für die Region, die vor allem eins braucht: Fachkräfte.
Nicht nur Hohenlohe kennt dieses Problem: besonders in den ländlicheren Regionen Deutschlands fehlen Fachkräfte. Davon sind nicht nur die regionalen Unternehmen, wie unter anderem der Ventilatorenhersteller und Weltmarktführer ebm oder Würth betroffen. Auch ganze Kommunen, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten leiden unter dem fehlenden Personal.
Die Fachkräfteinitiative „Hohenlohe Plus“ will das nun ändern. Mit dem dreiminütigen Imagefilm „Die geheimste Metropolregion ever!“ soll jetzt die Aufmerksamkeit auf die bisher unterschätzte Region gelenkt und Zuzügler nach Hohenlohe gelockt werden. Ob das klappt? Bisher wurde Film schon fast 60.000 Mal auf YouTube angeklickt.
Hohenloher Imagefilm geht viral – Mit Humor, Witz und einem Schuss Ironie
Schluss mit der Zurückhaltung – das ist das Motto des Films. Was dagegen hilft? Eine Prise der typischen Hohenloher Mentalität, gemischt mit einer Menge trockenem Humor. Innerhalb von drei Minuten zeigt der Film die skurrilsten Szenen des Hohenloher Landlebens: die typische Omi beispielsweise, die auf ganz untypische Weise aus einem Privatjet am Flugplatz in Schwäbisch Hall steigt. Oder der Würth-Mitarbeiter, der wegen einer seltsamen Paste an der Wand klebt.
Es ginge darum, die Einzigartigkeit dieser Region herauszuarbeiten – und das eben auf eine humorvolle Art. Genau das sorge eben dafür, dass der Film und somit auch die Region im Gedächtnis bleibt. „Wir haben bewusst diesen Ansatz gewählt und gesagt, wir nehmen die Hohenloher mal richtig auf die Schippe, wir versuchen ein richtiges Lebensgefühl zu vermitteln“, sagt Silas Fürstenberger, Filmproduzent des Imagefilms.
Mehr als 20 Takes und über 2000 km quer durch Hohenlohe
Als Filmemacher und Produzent hat Fürstenberger für den Film alles gegeben. Unzählige Stunden Arbeit und mehr als 2.000 Kilometer quer durch die Region stecken in dem Projekt. Doch es hat sich gelohnt, meint der 26-Jährige. Er sei besonders stolz darauf, mit so starken Charakteren in einer Region zu leben und findet es „bewundernswert, mit den verschiedensten Menschen zusammengearbeitet zu haben.“
Insgesamt stecken in dem Projekt mehr als fünf Stunden Videomaterial. Dass Fürstenberger beim Dreh bis ins Detail ging, zeigt, dass einige Szenen, bis zu 20 Mal gedreht werden mussten, bis sie „on point waren“. Nach insgesamt einem halben Jahr Vorproduktionszeit, sieben Drehtagen mit mehr als 40 Freiwilligen vor und 20 Freiwilligen hinter der Kamera, hat er „Lust, aus der Idee und dem starken Statement, das wir jetzt gesetzt haben, mehr zu machen und eventuell Spin-Offs oder andere Projekte entstehen zu lassen.“
So soll‘s nun weitergehen
„Fortsetzung folgt“ heißt es aber auch seitens des Auftraggebers. Martin Buckwitz, Geschäftsführer von Hohenlohe Plus, will „das Thema Bewegtbild“ auch in Zukunft weiterführen. „Wir waren so begeistert, dass wir gesagt haben, wir brauchen eine Fortsetzung.“ Aber auch andere Projekte laufen derzeit an, um die Region für Zuzügler attraktiver zu gestalten. Hohenlohe Plus agiert beispielsweise als Schirmherr für die Organisation „Great Place To Work“, einer Art Qualitätssiegel für Unternehmen. Möglichst viele Unternehmen sollen das Siegel erhalten, um Hohenlohe zu einer „Great Region To Work“ zu machen.
Ob der Imagefilm sein Ziel erreicht, wird sich wohl erst in Zukunft zeigen. Laut der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stuttgart stehen die Prognosen für den Großraum Stuttgart jedoch schlecht: bis 2030 sollen etwa 150 Tausend unbesetzt sein.
Buckwitz zumindest hofft, dass durch den Internet-Erfolg, Fachkräfte und ihre Familien nicht nur Gefallen an den attraktiven Arbeitsplätzen finden, sondern eben auch am Leben in der Region selbst: „Bei dem Film ging es uns hauptsächlich um die Außenwirkung der Region. Wir unterstützen die Unternehmen, indem wir das Branding der Region übernehmen, während die Unternehmen das Branding ihres Unternehmens machen.“