1. echo24
  2. Baden-Württemberg

Gaspreise steigen ab Oktober massiv: Womit Verbraucher rechnen müssen

Erstellt:

Von: Julia Cuprakowa

Kommentare

Viele Gaskunden in Baden-Württemberg müssen sich ab Oktober trotz der Senkung der Mehrwertsteuer auf kräftige Preissteigerungen einstellen.

Die Gaspreise in Baden-Württemberg steigen mit den neuen Umlagen ab Oktober teils kräftig an. Auch die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas gleicht die Preissteigerungen oft nicht aus. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) unter Grundversorgern im Land.

Jedoch müssen nicht alle Gaskunden ab dem 1. Oktober mit einer Weitergabe der Gasumlage rechnen – für mehrere Grundversorger in Baden-Württemberg kamen die Ankündigungen aus Berlin zu kurzfristig. Auch die Strompreise ziehen teils kräftig an. Wie echo24.de berichtet, erhöht der Anbieter EnBW den Strompreis für seine Kunden um fast ein Drittel.

Gaspreise steigen ab Oktober massiv: Womit Verbraucher in Baden-Württemberg rechnen müssen

Mit der vergangenen Woche verkündeten Gasumlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde sollen erhöhte Beschaffungskosten von Großimporteuren ausgeglichen werden, um diese vor der Pleite zu bewahren. Dazu kommt eine Gasspeicherumlage in Höhe von 0,059 Cent. Die Bundesregierung kündigte zudem eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf 7 Prozent an. Doch welche anderen Möglichkeiten haben die Menschen? Denn Holz als Alternative zum Heizen sehen Experten kritisch.

In Freiburg, Heidelberg oder Mannheim planen die Gas-Grundversorger bereits eine Weitergabe der Umlagen ab dem 1. Oktober. In Mannheim beträgt die Steigerung etwa im Tarif Natura Grundversorgung 2 rund 30 Prozent, teilte der Grundversorger MVV Energie mit. Eine abgesenkte Mehrwertsteuer werde die Steigerung abmildern, aber nicht vollständig ausgleichen. In Freiburg würde eine Mehrwertsteuerabsenkung die Mehrbelastung um etwa die Hälfte reduzieren, teilte eine Sprecherin des dortigen Grundversorgers Badenova mit.

Senkung der Mehrwertsteuer gleichen die Mehrbelastung nicht aus

Beispiel: Bei einem Haushalt mit 18.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch ergebe sich durch die Mehrwertsteuerabsenkung von 19 auf 7 Prozent eine Entlastung von 337 Euro. Die Umlagen führten bei einer Mehrwertsteuer von 7 Prozent aber zu einer Mehrbelastung von 477 Euro – Kunden müssten also unterm Strich 140 Euro im Jahr mehr bezahlen.

Die Stadtwerke Heidelberg wollen die Erhöhungen eins zu eins an die Kunden weitergeben – das ergebe mit der aktuellen Mehrwertsteuer eine Preissteigerung von knapp unter 20 Prozent, hieß es. Sinke nun die Mehrwertsteuer, gleiche das die Mehrbelastung für Haushalte nicht aus.

Höhere Gaspreise: Auch Anbieter EnBW erhöht Preise, jedoch nicht ab Oktober

Die EnBW-Kunden haben sozusagen Glück im Unglück. Denn die Preise werden zwar erhöht, jedoch nicht ab dem 1. Oktober. Grund dafür sei die verspätete Mitteilung der Preisanpassung. Wie die dpa weiter berichtet, hätten Preisanpassungen bis zum Freitag kommuniziert werden müssen, die Höhe der Umlage sei aber erst am 15. August bekannt geworden, hieß es. EnBW prüfe daher die Weitergabe zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Karlsruher Stadtwerke und der Heilbronner Gas-Grundversorger HNVG erhöhen ihren Gastarif, jedoch nicht zum 1. Oktober. In Karlsruhe erfolge das aber eventuell zum 1. November, teilte ein Sprecher mit. Über die Höhe der Preisanpassung gebe es noch keine Entscheidung – die Umlagen würden aber in jedem Fall voll weitergegeben. Das bedeutet laut Sprecher, dass die Preise wohl etwas stärker erhöht werden, um die Umlage für Oktober rückwirkend zu finanzieren.

Auch interessant

Kommentare