Gaskrise: Machen jetzt Schwimmbäder zu? Kretschmann prüft Maßnahmen

Gasmangel kann in vielen Bereichen unseres Lebens spürbar werden. - es beginnt bei der Schließung von Hallenbädern und endet beim Erhalt vom Atomkraftwerken.
Die Lage ist ernst: Im Falle einer Gasmangel-Lage möchte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann auch Spaß- und Hallenbäder schließen lassen. Am kommenden Montag findet ein Gasgipfel statt, bei dem besprochen werden soll, wie das Land Energie sparen kann. Die Landesregierung möchte daher vorab prüfen, ob sie „da eingreifen können und gegebenenfalls auch eingreifen müssen“, erklärt Kretschmann am Dienstag in der Landeshauptstadt Stuttgart.
Bei den Schwimmbädern handelt es sich eigentlich um eine Sache der Kommunen, doch beim Gipfel soll dennoch mit dem Städte- und Gemeindetag über die Bäder gesprochen werden. Das Land hat sonst wenig Möglichkeiten, um bei einer Energiekrise einzugreifen, da ist die Bundesnetzagentur gefragt. Auch in Heilbronn wurde sich schon mit dem Thema Energiekosten der Schwimmbäder beschäftigt.
Gasgipfel und „Schwarmintelligenz“ - Sammlung von Ideen zum Energiesparen
Beim Gasgipfel am kommenden Montag kommen Wirtschaft, Kommunen, Versorger und Handwerk zusammen. Kretschmann hofft auf ein reges Sammeln von Ideen zum Energiesparen und eine „Schwarmintelligenz“. Der Ministerpräsident schätzt das Zusammenkommen sehr: „Das ist das Mittel, das wir haben, das darf man nicht gering achten.“
Mit Blick auf mögliche Sparmaßnahmen legt er nochmal nach und findet, dass, auch wenn sich „manche darüber lustig machen“, es wirklich angebracht sei, im Herbst und Winter seine Heizung um einen Grad herunterzudrehen – denn das allein spart schon eine Menge Energie ein. Das Handwerk soll angesichts des Fachkräftemangels nun erst einmal möglichst viele Heizungen optimieren, anstatt sie zu ersetzen, um Zeit zu einzusparen und die Arbeitskräfte flexibel einzusetzen.
Atomkraft? Ja, bitte - Gasmangel und Niedrigwasser führen zu neuen Energie - Gedanken
Bei all dem Energiemangel kam natürlich auch der Gedanke auf, ob die drei Atomkraftwerke länger laufen sollen. Kretschmann zeigte sich offen für eine neue Überprüfung, wie sie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits angekündigt hatte. Beim Hochfahren der Kohlekraftwerke könnte es nämlich passieren, dass die Schiffe aufgrund von Niedrigwasser die Kohle nicht liefern können.
In diesem Fall „ist es durchaus sinnvoll, dass er jetzt noch mal einen Stresstest und einen Faktencheck macht“, macht Kretschmann in Hinblick auf Habecks Prüfung klar. Eines der Atomkraftwerke, das am Netz behalten werden könnte, könnte Neckarwestheim 2 sein. Neckarwestheim ist das einzige Atomkraftwerk, das in Baden-Württemberg noch am Netz ist und sollte eigentlich gegen Ende des Jahres abgeschaltet werden.