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„Gas-Alarmstufe“: Welche Kosten erwarten Verbraucher in Baden-Württemberg?

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Von: Christina Rosenberger

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Die Gaskrise in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Auch Verbraucher in Baden-Württemberg fragen sich nun, wie es mit ihrer Energieversorgung weitergeht und ob die Kosten explodieren.

„Gas ist von nun an ein knappes Gut in Deutschland“ – mit diesem Statement verkündete Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am heutigen Donnerstag die Alarmstufe im Notfallplan Gas. Der Grund dafür: Russland hatte zuletzt die Gaslieferungen drastisch verringert. Das hat für die Bundesrepublik vor allem mit Blick auf den Winter zur Folge, dass massiv an Gas gespart werden muss. Doch müssen Verbraucher in Baden-Württemberg jetzt mit Wucherpreisen rechnen?

Immerhin hatte der WELT-Wirtschaftsredakteur Daniel Wetzel am Donnerstagmittag die Einschätzung abgegeben, der Gaspreis könne sich in der nächsten Zeit vervierfachen – und diese Preissteigerung werde dann auch bei den Verbrauchern ankommen. „Jeder sollte 1.500 Euro da haben für Nachzahlungen“, wirft Wetzel eine erschreckende Zahl in den Raum.

Gas-Notfallplan in Baden-Württemberg: Finanzminister Bayaz mit alarmierender Prognose

Ganz so schnell geht das mit der Preisexplosion für Verbraucher allerdings noch nicht. Denn die sogenannte Preisanpassungsklausel wurde noch nicht ausgerufen. Das bedeutet, dass die Gasversorger hohe Preise nicht an ihre Kunden weitergeben dürfen – auch müssen Gasverbraucher im Moment nicht fürchten, dass ihr Versorger die Lieferverträge kündigt. Dazu wäre laut Energiessicherungsgesetz erst noch ein weiterer Schritt der Bundesnetzagentur nötig.

Würde diese Regelung erstmal aktiviert, dann könnten die Versorger ihre Mehrkosten aber sogar innerhalb einer Woche an ihre Kunden weitergeben, erklärt die Deutsche Presse-Agentur dpa. Alte Verträge wären damit hinfällig, auch bei einer Preisgarantie. Dieses Szenario fürchtet wohl auch Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz.

Gas-Notfallplan in Baden-Württemberg: Müssen uns auf „Vervielfachung der Gaspreise“ einstellen

Auf Twitter schrieb der Grünen-Politiker: „Mit dem Ausrufen der #Alarmstufe müssen wir uns auf eine Vervielfachung der Gaspreise einstellen. Das geht an die Substanz von Bürgern & Unternehmen und erhöht die Risiken der öffentl. Haushalte massiv.“ Weiter äußert der Minister besorgt: „Der Staat wird dennoch nicht in der Lage sein, alle Konsequenzen aufzufangen.“ Was das konkret für die Verbraucher in Baden-Württemberg bedeutet, bleibt allerdings abzuwarten.

Der Gas-Notfallplan hat drei Stufen: Die jetzt ausgerufene Alarmstufe ist die zweite nach der Frühwarnstufe. Die dritte wäre dann letztlich die Notfallstufe. Laut dem Plan liegt bei der Alarmstufe eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage vor, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Versorgungslage führt. Der Markt ist aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen. Wie lange es bis zur Notfallstufe dauert, scheint allerdings nur eine Frage der Zeit. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte dazu: „Die Lage ist ernst und der Winter wird kommen.“

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