Werden Wochenend-Feiertage bald nachgeholt? Baden-Württemberg mit klarer Aussage

Zusätzliche Frei-Tage könnten bald schon real sein, denn Feiertage, die auf das Wochenende fallen, sollen mit weiteren, freien Tagen ausgeglichen werden. Jedoch nicht in Baden-Württemberg.
Update vom 2. Mai: „A bissle isch emmer no bessr wia gar nix“, so wird nun manch ein Schwabe sagen, denn für Baden-Württembergs Arbeitnehmer sieht es aktuell nach keiner Feiertags-Nachholregel aus. Die Feiertage fallen so, wie sie fallen.
„Ärmel hochkrempeln, und nicht: Füße hochlegen“, so spricht sich Baden-Württembergs Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut gegen das Nachholen von Feiertagen, angesichts der aktuellen Situation und bestehenden, großen Herausforderungen, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart, aus.
Baden-Württemberg: Feiertage nachholen? Wirtschafts- und Arbeitsministerin Hoffmeister-Kraut dagegen
Es sei nun wichtig, die größten Härten für Menschen und Unternehmen abzufedern, denn gestörte Lieferketten, hohe Energiepreise, steigende Lebensmittelpreise, wären nur einige bedeutende Herausforderungen.
In anderen Bundesländern sieht die Meinung schon anders aus und die Festlegung von Feiertagen ist bisher eine von den Bundesländern individuell geregelte Angelegenheit.
Hoffnung bleibt für andere: Feiertagsfestlegungen sind bundeslandabhängig
Obwohl er meint, dass die Feiertags-Debatte aktuell nicht die oberste Priorität für die Bundesregierung hat, sagte der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass er die Debatte „gar nicht unsympathisch“ finde.
Zustimmung bekam Katja Kipping von den Linken, die die Debatte begann, auch von Heike Werner, ihrer Amts- und Parteikollegin aus Thüringen. Bayern hingegen kritisierte ihren Vorschlag, so wie Baden-Württemberg. Der Freistaat hat mehr Feiertage als Berlin.
Während die einen eine Nachholung von Feiertagen, die auf einen Sonntag fallen „einfach nur fair“ finden, finden andere, dass Deutschland bereits das EU-Land mit der kürzesten Jahresarbeitszeit ist und nicht – wie in vielen anderen Ländern üblich – die Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, nachgeholt werden müssen.
Ersatz für Wochenend-Feiertage: Deutsche Gesellschaft hinterher – in anderen Ländern bereits Normalität
Erstmeldung vom 26. April: Passend zum kommenden Wochenende: Der 1. Mai ist ein Feiertag, der dieses Jahr ausgerechnet auf einen Sonntag fällt. Für Arbeitnehmer und Schüler ein großer Verlust an freier Zeit. Denn wer freut sich nicht über lange Wochenenden, um Zeit mit Freunden, Familie und Freizeitaktivitäten zu nutzen. Inzwischen sehen das auch einige Politiker so und weitere arbeitsfreie Tage als Nachhol-Frei-Tage sind im Gespräch.
Wofür Deutschlands Politiker nun endlich werben, ist in vielen Ländern bereits selbstverständlich. Belgien, Spanien und Großbritannien ergänzen Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, einfach mit einem freien Tag am darauffolgenden Werktag.
Doch in Deutschland ist die Stimmung erst vor kurzem gekippt. Bisher wurde eine Ergänzung von freien Tagen an Wochenenden mit zusätzlichen Feiertagen von der Mehrzahl abgelehnt, wie einige Umfragen zeigen. Inzwischen gibt es jedoch neuere Umfragen, bei denen sich etwa die Hälfte der Befragten für eine Nachholregelung ausgesprochen haben.
Feiertage 2022: Mehr Arbeit – Dieses Jahr einige Feiertage in Deutschland am Wochenende
2022 hat es gleich mehrere Feiertage erwischt – sie fallen auf einen Sonntag.
- 1. Januar
- 1. Mai
- 3. Oktober
- 25. Dezember
Neujahr, also der 01. Januar 2023, wird auch wieder auf einen Sonntag fallen. Was auf den ersten Blick wenig aussieht, macht jedoch einiges aus. Werden die Urlaubstage, die ein Arbeitnehmer hat, betrachtet, so fällt auf, dass die Feiertage doch einiges an der Gesamtzahl freier Tage im Jahreskalender ausmacht.
Doch laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das ein Pro & Contra bezüglich des Feiertagsthemas aufgestellt hat, gibt IW-Arbeitszeitexperte Christoph Schröder der Rheinischen Post die Auskunft, dass Deutschland „in der EU die kürzeste Jahresarbeitszeit“ aufweist und gemeinsam mit Dänemark die meisten Frei-Tage hat.
Feiertage am Wochenende: Gesetzliche Regelung soll kommen – Jan Korte fordert sofortigen Ersatz
Jan Korte, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, gibt gegenüber der Rheinischen Post an, dass sich die Linke zeitnah dafür einsetze, dass „künftig keine Feiertage mehr ausfallen und der Zusammenhalt im Land gestärkt wird“. Bis dahin, so führt Jan Korte fort, sollen Unternehmer „den Beschäftigten als Ersatz und Corona-Bonus zeitnah einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag geben“.
Feiertage: 1. Mai hat besondere Bedeutung – Beate Müller-Gemmeke für Nachholregelung
Auch die Arbeitsmarktexpertin der Grünen, Beate Müller-Gemmeke, spricht positiv über die Durchsetzung der gesetzlichen Regelung einer Nachholregelung für Feiertage, die auf ein Wochenende fallen. Wie die Rheinische Post weiter berichtet, spricht sich die Expertin dafür aus, dass es „jetzt an der Zeit“ ist, über die Nachholung von Feiertagen, wie es auch in anderen Ländern bereits üblich ist, zu diskutieren. Denn: Dass ausgerechnet der „Tag der Arbeit“ auf einen Sonntag fällt, fördert in einigen Menschen besonders den Wunsch nach Nachhol-Frei-Tagen.
Die dazugewonnene Zeit könnten die Menschen mit Freizeitaktivitäten verbringen, wie zum Beispiel dem Besuch eines Freibads im Sommer. Doch inzwischen gibt es auch den Wunsch, früher in Rente zugehen und Strategien für eine Rente mit 40. Für das kommende Wochenende gibt es dennoch gute Nachrichten: Das Wetter am 1. Mai soll trocken und sonnig sein.