Hilfsorganisationen rücken nach Erdbeben in der Türkei und Syrien aus
Nach den verheerenden Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze machen sich die ersten Hilfskonvois aus Baden-Württemberg auf den Weg in das Katastrophengebiet. Die Caritas, Diakonie und andere Hilfsorganisationen sammeln Spenden.
Am frühen Montagmorgen (6. Februar) hat ein Erdbeben im Südosten der Türkei und Regionen in Syrien erschüttert. Mittags folgte in derselben Region ein weiteres Beben der Stärke 7,5 sowie hunderte Nachbeben. Nach Angaben vom Dienstagmorgen liegt die Zahl der Todesopfer inzwischen bei 5000. Die Opferzahl steigt immer weiter, nach wie vor werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien mehr als 23 500 Menschen verletzt.
Nach der Erdbeben-Katastrophe an der türkisch-syrischen Grenze haben sich bereits die ersten deutschen Hilfsorganisationen auf den Weg ins Krisengebiet gemacht. Weitere Hilfskonvois werden in den nächsten Tagen folgen. echo24.de berichtet, wo für die Menschen in der Türkei und Syrien gespendet werden kann. Die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft ist groß, auch die islamische Gemeinde Neckarsulm trauert.
Nach Erdbeben: Technisches Hilfswerk in Richtung Katastrophengebiet aufgebrochen
Das Technische Hilfswerk (THW) sei am Dienstag in die Türkei aufgebrochen, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam im ZDF-„Morgenmagazin“. „Wir haben unsere Schnelleinsatzeinheit für Bergungseinsätze, die speziell für Erdbebeneinsätze ausgebildet ist, mobilisiert.“ Zurzeit stünden die größeren Städte im Mittelpunkt. Man wolle sich zunächst einen Überblick der Lage verschaffen, um entsprechende Hilfe nachzuliefern, sagte Friedsam.
51 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sind bereits aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland unterwegs. Mit 16 Tonnen Ausstattung sowie vier Rettungshunden warte das Team derzeit am Flughafen Köln/Bonn auf den Abflug, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“. Das Team habe unter anderem schweres Gerät zur Rettung von Menschen dabei.
Das Technische Hilfswerk (THW) Heilbronn arbeitet derzeit an einem Unterstützungsplan, allerdings gibt es in Heilbronn nicht so viele „auslandsbefähigte Helfer“, erklärt ein Sprecher auf echo24.de-Anfrage.
Deutsche Rote Kreuz und Türkischer Roter Halbmond im engen Austausch
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist momentan im engen Austausch mit dem Türkischen Roten Halbmond, erklärt Rebecca Winkels vom DRK in Berlin auf Anfrage. Die internationalen Einsätze werden von der Zentrale in Berlin aus koordiniert. Derzeit wird noch erarbeitet, wie viele Einsatzkräfte und welche Hilfen in der Türkei und Syrien benötigt werden.
Die Hundestaffel Unterland wird nicht in das Katastrophengebiet reisen, allerdings ist bereits eine Kameradin aus der Hundestaffel in der Türkei vor Ort, erklärt deren Vorsitzende Timo Riexinger gegenüber echo24.de.
Diakonie und Caritas sammeln Spenden für Betroffen in der Türkei und Syrien
Auch die Katastrophenhilfe der Diakonie und die Caritas International sammeln Spenden für die Menschen in der Türkei und in Syrien, unter anderem in Heilbronn. Benötigt werden vor allem warme Kleidung, Nahrungsmittel und Hygieneartikel. Aktuell wird noch analysiert, welche weiteren Unterstützungen vor Ort nötig sind, erklärt ein Sprecher der Caritas International auf echo24.de-Anfrage.
Ein Team des türkischen Partners Support to Life (STL) ist auf dem Weg in die Region Hatay, die stark von den Erdbeben betroffen ist, heißt es in einer Pressemitteilung der Diakonie. Die Partnerorganisation GOPA-DERD hat ebenfalls ein Team in die betroffenen Gebiete in Syrien gesendet. Laut ersten Angaben müsse vor allem der Gesundheitssektor unterstützt und Unterkünfte bereitgestellt werden.

„Die große Herausforderung, vor der wir jetzt stehen, ist, dahin zu kommen, wo wir hin müssen“, sagte der Leiter der Nothilfeabteilung der Malteser International, Oliver Hochedez, am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Flughäfen seien überlastet und viele Straßen zerstört, schreibt die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa).
Aufgrund der niedrigen Temperaturen hätten die Malteser vor allem Decken, Wärmegeräte und Zelte im Gepäck. Wie lange sie in der Türkei bleiben werden, wissen die Helfer noch nicht. „Wir haben ein One-Way-Ticket“, sagte Hochedez.
Auch eine Hilfsorganisation aus Stuttgart ist nun im Krisengebiet in der Türkei vor Ort. „Stelp“ konnte nach eigenen Angaben bereit erste Hilfsgüter, wie Decken, Babynahrung, Windeln und Wasser in der Türkei kaufen und so auf schnellstem Weg in die Krisenregionen bringen. Ein Schneesturm hatte den Transport über Nacht erst erschwert. „Die ersten Stunden sind die wichtigsten“, erklärte Stelp-Gründer Serkan Eren.