Mord in Ingolstadt an Eppingerin (23): Was bekannt ist – und was nicht
Nach dem Mord an einer Eppingerin in Ingolstadt sitzen zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die Ermittler stellen derzeit alle Details auf den Prüfstand.
Es ist ein ungewöhnlicher Fall, mit dem sich derzeit die Polizei in Oberbayern beschäftigt. Der Mord an einer Eppingerin in Ingolstadt hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Meldungen zur Tat hatten sich in wenigen Tagen regelrecht überschlagen. echo24.de gibt einen Überblick, was aktuell bereits bekannt ist – und was nicht (Stand Montag, 29. August).
Am Dienstagabend, 16. August, fiel Anwohnern in einem Ingolstädter Wohngebiet ein Mercedes auf. Auf der Rückbank des abgestellten Fahrzeugs war ein Körper zu erkennen. Die Umstände und Hintergründe dazu wirken sehr verworren.
Mord in Ingolstadt: Mann halt Leiche zunächst für seine Tochter
Was den Mord in Ingolstadt so besonders macht, ist sicher auch die Tatsache, dass ein Mann aus Ingolstadt die Leiche im besagten Auto zunächst für seine Tochter hielt. Ein Irrtum, wie die Obduktion zeigte. Die tote Frau, eine Art „Doppelgängerin“: Die 23-jährige Tote stammt aus Eppingen, nahe Heilbronn, und sieht der Tochter des Mannes sehr ähnlich.
Dann nimmt der Mordfall eine weitere kuriose Wendung. Die Tochter des Mannes wird zur Tatverdächtigen. Wenig später wird sie von der Polizei festgenommen. Mit ihr ein Ingolstädter. Der 23-jährige Mann gilt als mutmaßlicher Komplize.
Ingolstadt als Tatort von der Polizei nicht bestätigt: Wo wurde die Eppingerin ermordet?
Ob die Eppingerin auch in Ingolstadt ermordet wurde, ist noch unklar. Auf Nachfrage von echo24.de gab ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Montag, 29. August an, dass die Tatörtlichkeit nicht bestätigt werden kann. Damit könnte die Zuständigkeit im Mordfall auch noch zurück nach Baden-Württemberg und zur Kriminalpolizei Heilbronn gehen.
Weiterhin bestätigen die Ermittler zwar mehrere Verletzungen, die man an der toten Frau festgestellt hat, ob es sich allerdings um Messerstiche handelt, wollte man auch jetzt noch nicht preisgeben. Informationen zum Tatort und zur möglichen Tatwaffe seien laut Sprecher Täterwissen und damit zu sensible Fakten, um sie bereits zum aktuellen Ermittlungsstand zu veröffentlichen.
Mord an Eppingerin in Ingolstadt: Suche nach der Tatwaffe
Zuletzt führte die Polizei am 23. August eine weiträumige Absuche des Fundorts durch, an dem die Eppingerin gefunden wurde. Dabei wurden laut Angaben mehrere Messer oder messer-ähnlichen Gegenständen gefunden. Ein Erfolg konnten die Ermittler damit allerdings noch nicht erzielen.
Gegenüber echo24.de erklärt der Polizei-Sprecher, dass es sich bei dem Gebiet um einen Abschnitt an der Donau handelt: „Hier wird häufig auch gegrillt. Es bleiben immer wieder viele Sachen liegen. Um sicherzugehen, muss jetzt alles geprüft werden.“ Auch am Montag, 29. August, gibt es keine Ergebnisse aus der zuständigen Forensik des zuständigen Landeskriminalamtes (LKA). Die Chancen stehen aber eher schlecht, laut Aussage mache man sich „wenig Hoffnung“.
Nach Mord in Eppingen: Polizei sucht weiter nach dunklem Mercedes
Am 24. August veröffentlichten die Ermittler einen Zeugenaufruf, der noch immer aktuell ist. Darin geht es um einen dunklen Mercedes mit Ingolstädter Kennzeichen. Entscheidende Hinweise seien laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord bis zum Montag, 29. August, noch nicht eingegangen.

Bei dem dunklen Pkw mit Ingolstädter Kennzeichen handelt es sich um einen schwarzen Mercedes (Coupé) mit dem amtlichen Kennzeichen „IN-RS 2915“. Alle Hinweise sollen an die Kripo Ingolstadt unter der Telefonnummer 0841 93430 oder jede örtliche Polizeidienststelle gemeldet werden.
Nicht bestätigte Theorien im Mordfall der Eppingerin in Ingolstadt
Die vielen offenen Fragen im Fall der ermordeten Eppingerin in Ingolstadt führen derweil zu unterschiedlichen Theorien, die man in den Medien lesen kann. Bestätigt hat die Polizei noch keine.
So vermutet die Bildzeitung hinter dem „Doppelgänger-Mord“ eine Clan-Tat. Ein Zeuge hätte sich bei der Boulevardzeitung gemeldet. Die mutmaßliche Täterin wollte sich demnach aus ihrem Familienverband lösen und habe daher ihren Tod inszeniert. Ihrem Komplizen habe sie dafür laut Zeitungsbericht 80.000 Euro geboten.
War der Mord an der Eppingerin in Ingolstadt eine Beziehungstat?
Beim TV-Sender RTL verfolgt man unterdessen den Ansatz eines Beziehungsdramas. In einem Bericht erklärt eine Bekannte der Täterin gegenüber einem RTL-Reporter, dass die ursprünglich verbreitete Doppelgänger-Theorie „totaler Quatsch“ sei. Alle am Mord Beteiligten hätten sich demzufolge gut gekannt. Die 23-Jährige sei „scharf“ auf den Freund des Opfers gewesen und die ganze Situation sei eskaliert, so ihre Vermutung.